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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Senator Kastendiek erteilt Planungsauftrag für neue Kaiserschleuse

25.07.2005

Informationsbesuch auf der Baustelle Container-Terminal 4
Erster Liegeplatz wird im Oktober 2006 übergeben

„Mit den Großprojekten Container-Terminal 4 (CT 4) und Kaiserschleuse schreiben die bremischen Häfen Geschichte. Denn niemals zuvor wurde an der Weser derart zukunftsorientiert in die Infrastruktur investiert“, sagte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Jörg Kastendiek heute (Montag, 25.7.2005) bei einem Besuch auf der Bremerhavener Containerhafen-Baustelle. Er informierte sich dort über den Stand des 500-Millionen-Euro-Projekts und brachte gleich neue Arbeit mit: Vor Ort beauftragte der Senator die Hafengesellschaft bremenports mit der Planung für die vor kurzem vom Senat beschlossene Erweiterung der Kaiserschleuse auf 305 Meter Länge und 55 Meter Durchfahrtsbreite im Bereich von Außen- und Binnenhaupt.

In den kommenden Monaten werden sich etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von bremenports mit der Planung für das anspruchsvolle Schleusenprojekt beschäftigen. Bis zum voraussichtlichen Baubeginn Anfang 2007 geht es unter anderem darum, zusammen mit Gutachtern und Ingenieurbüros den so genannten Bauherrenentwurf zu erarbeiten. Auf der Grundlage dieses Entwurfs erfolgt anschließend die europaweite Ausschreibung der Baumaßnahme.

Der Schleusenneubau gilt als derzeit größtes Projekt dieser Art in Europa und ist mit Investitionskosten von etwa 233 Millionen Euro verbunden. Im Jahre 2010 soll die Schleuse fertig sein. Sie ersetzt ihre Vorgängerin, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde und heute viel zu klein für die großen Autoschiffe ist. Die größten Einheiten erreichen bereits etwa 240 Meter Länge. Kastendiek: „Der Autohafen Bremerhaven wird enorm von dieser Investition profitieren. Vorteile ergeben sich auch für die Schiffbauindustrie: Die Lloyd Werft kann dann Aufträge für deutlich breitere Schiffseinheiten akquirieren.“

Auf der Baustelle von CT 4 informierte bremenports-Geschäftsführer Jürgen Holtermann den Senator über den Fortgang der Arbeiten. Dort wurden bis Ende vergangener Woche 398 von insgesamt 743 Tragbohlen in den Baugrund eingebracht. Außerdem sind bisher 267 Füllbohlen und 283 Schrägpfähle im Boden verarbeitet.

Auch die Sandarbeiten machen Fortschritte. Holtermann: „Bisher wurden insgesamt etwa 5,5 Millionen Kubikmeter Sand eingebaut, allein 1,2 Millionen Kubikmeter in diesem Jahr. Nachdem das Weddewarder Außentief seit einigen Monaten in einem neu geschaffenen Bett zur Weser fließt, wurde der ehemalige Mündungsbereich des Wasserlaufs bis auf 3,75 Meter über NN eingespült. Seit Ende Mai wird der aufgelandete Schlick hinter der neuen Kajenwand entfernt – vorbereitende Arbeiten für die Hinterfüllung der Kaje mit Sand, mit der vor kurzem begonnen wurde.“

Anfang August soll auf der Landseite hinter der Kaje mit weiteren Rammarbeiten begonnen werden. Für Mitte September ist der Beginn der Betonarbeiten für die Sohle der Wellenkammer vorgesehen.

Die Übergabe des ersten Liegeplatzes mit einer Länge von 330 Metern ist Ende 2006 vorgesehen. Der zweite (330 Meter) soll im Frühjahr 2007 folgen, der dritte (510 Meter) im Frühjahr 2008. Der vierte und letzte Liegeplatz (510 Meter) an der 1681 Meter langen Verlängerung der Bremerhavener Stromkaje wird Anfang 2009 den Betrieb aufnehmen.