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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Katholischer Gemeindeverband erwirbt historisches Postgebäude an der Domsheide

30.04.2004

Der Vermögensausschuss der Bremischen Bürgerschaft hat heute (30. April 2004) den beabsichtigten Verkauf des historischen Postgebäudes an der Domsheide (ehemals Postamt 1) an den Katholischen Gemeindeverband in Bremen sowie die Umnutzung zu schulischen Zwecken einhellig begrüßt. Zugleich stimmte der Vermögensausschuss zu, das im städtischen Besitz befindliche Grundstück dem Katholischen Gemeindeverband auf der Basis eines Erbbauvertrages zu überlassen. Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Deutschen Post AG, während das Grundstück zum Immobilienvermögen der Freien Hansestadt Bremen gehört. Der Verkauf ist das Ergebnis umfassender Verhandlungen zwischen der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG), der Deutschen Post AG und dem Katholischen Gemeindeverband. Daran beteiligt war auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Post AG, Senator a.D. Josef Hattig.


„Mit dem Verkauf an den Katholischen Gemeindeverband und der angestrebten, hochwertigen Nutzung des Gebäudes erfährt die Innenstadt eine weitere Aufwertung“, kommentiert der Senator für Wirtschaft und Häfen, Bürgermeister Hartmut Perschau, den Verhandlungserfolg. Perschau weiter: „Gerade im Übergang zwischen Marktplatz und östlicher Vorstadt brauchen wir eine deutliche Steigerung der Attraktivität. Die Investitionen im ehemaligen Polizeihaus und im Gerichtsgebäude werden durch die neue Nutzung des historischen Postgebäudes hervorragend ergänzt.“


Ulrich Keller, Vorsitzender der Geschäftsführung der BIG, bezeichnet die Übernahme des ehemaligen Post-Gebäudes durch den Katholischen Gemeindeverband als „Glücksfall“: „Private Investoren haben sich mit Nutzungskonzepten bislang zurück gehalten, weil die Herrichtung – etwa zum Bürogebäude – nur mit einem unverhältnismäßig großen Kostenaufwand möglich ist.“ Das Nutzungskonzept des Katholischen Gemeindeverbandes hingegen sei einerseits für den Bau bestens geeignet und andererseits auf Langfristigkeit angelegt. Ulrich Keller: „Das Geschäft ist für alle Beteiligten die optimale Lösung.“


Der Denkmal geschützte Altbau des ehemaligen Postamtes 1 wurde im 19. Jahrhundert auf der Basis eines Erbbauvertrages mit der Stadt Bremen errichtet. Während der Katholische Gemeindeverband nun das Gebäude von der Deutschen Post AG erwirbt, erfolgt die Grundstücksnutzung durch die Kirche auch künftig über einen langfristigen Erbbauvertrag mit der Stadtgemeinde Bremen. Von dem Immobiliengeschäft nicht betroffen ist die zentrale Postfachanlage, die auch künftig unverändert im Hochparterre des Altbaus von der Post genutzt wird. Jürgen Blohm, Sprecher der Deutschen Post AG: „Mit dem Verbleib der Postfachanlage in zentraler Lage der Bremer Innenstadt kommen wir den Interessen unserer Kunden umfassend entgegen. Außerdem erfährt der bislang leer stehenden Teil des Gebäudekomplexes aus unserer Sicht nunmehr eine sinnvolle Nutzung.“


Der Katholische Gemeindeverband in Bremen beabsichtigt, in dem Gebäude die Klassen 5 und 6 (ehemalige Orientierungsstufe) der St.-Johannis-Schule-Sekundarstufe I zusammenzufassen. Bisher war die Hälfte dieser Klassen in der St.-Marien-Schule in Walle angesiedelt. Außerdem soll in dem Gebäude die im Aufbau befindliche Sekundarstufe II untergebracht werden. Künftig werden dort voraussichtlich rund 600 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.


Zum Kauf des historischen Postgebäudes sagt Monsignore Ansgar Lüttel, Vorsitzender des Katholischen Gemeindeverbandes: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, in unmittelbarer Nachbarschaft zu unseren bisherigen Schulgebäuden ausreichenden Platz für den Ausbau unserer St.-Johannis-Schule zu bekommen. Dass dies in einem historischen Gebäude in Bremens Mitte geschieht, ist uns eine besondere Verpflichtung. Unsere Schule, die künftig erstmals bis zum Abitur führt, wird auch am neuen Standort als nicht staatliche Schule im historischen Gebäude modernen Unterricht auf hohem Bildungsniveau für Bremen bieten.“