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Der Senator für Inneres und Sport

Thomas Röwekamp: „Nicht nachlassen bei Dopingbekämpfung im Sport“

29.12.2006

Bremens Sportsenator zieht positive Bilanz nach zwei Jahren SMK-Vorsitz

Zum Ende seiner zweijährigen Vorsitzzeit bei der Sportministerkonferenz der Länder (SMK) hat Bremens Senator für Inneres und Sport, Bürgermeister Thomas Röwekamp, eine positive Bilanz gezogen: „Wir haben als Gastgeber zwei hochgelobte Tagungen in Bremerhaven (2005) und Bremen (2006) inhaltlich und organisatorisch zum Erfolg geführt. Gemeinsam haben die Länder-Sportminister mit dem Bundesinnenminister und den Spitzenverbänden des Sports viel erreicht für den Sport in Deutschland!“

Als Beispiel nannte der SMK-Vorsitzende den Erhalt des staatlichen Glücksspielmonopols sowie die Stärkung des Ehrenamts. Nun gelte es, auf diesem Weg weiterzugehen und nicht nachzulassen, sagte Röwekamp an seinem letzten Amtstag als SMK-Vorsitzender, bevor diese Aufgabe am 1. Januar 2007 turnusgemäß an Mecklenburg-Vorpommern übergeht. Bürgermeister Thomas Röwekamp bleibt jedoch weiterhin Mitglied im SMK-Präsidium.

„Als Vorsitzender der Sportministerkonferenz habe ich mich in den vergangenen beiden Jahren besonders für die Besitzstrafbarkeit von Dopingmitteln stark gemacht. Hier muss endlich gehandelt werden! Doping hat im Sport nichts zu suchen, verfälscht Wettbewerbe, zerstört Glaubwür-digkeit und zerstört die Gesundheit der jungen Sportlerinnen und Sportler oft ein Leben lang“, betonte Bürgermeister Thomas Röwekamp und warb damit ausdrücklich für eine Verständigung aller Beteiligten – Bund, Länder und DOSB



Die Schwerpunkte während des Bremer SMK-Vorsitzes 2005/2006 im Überblick:

Leistungssport

Die 29. Sportministerkonferenz im August 2005 in Bremerhaven hat sich ausführlich mit der Entwicklung des Leistungssports befasst. Im Mittelpunkt standen Verbesserungsmöglichkeiten bezogen auf die Förderung des Leistungssports sowie auf die Senkung der Drop-Out-Quoten jugendlicher Leistungssportler.

Auf der Grundlage des entsprechenden SMK-Beschlusses hat sich die AG Leistungssport der Sportministerkonferenz sowie die Sportreferentenkonferenz der Länder intensiv mit Fragen der Leistungssportförderung befasst. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Verbesserung der Bedingungen für studierende Spitzensportler.

Am 28. Juli 2006 fand hierzu ein Spitzengespräch zwischen der Sportministerkonferenz, der Kultusministerkonferenz, dem DOSB und der Hochschulrektorenkonferenz statt. Im Ergebnis dieses Spitzengesprächs ist vereinbart worden, dass unter dem Vorsitz des Vorsit-zenden der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz, Herrn Staatssekretär Jungkamp (Brandenburg) eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet wird, mit dem Ziel, bis Ende 2006 die noch offenen Fragen zu klären und eine Rahmenempfehlung für die Zusammenarbeit von Einrichtungen des Spitzensports und Hochschulen vorzulegen.

Ebenfalls als ein Erfolg der Bremer SMK-Vorsitzzeit ist zu werten, dass das von Bremen auf die Agenda gesetzte Thema der besseren Vereinbarkeit von „Studium und Leistungssport“ im ersten Halbjahr 2007 im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft Thema sein wird.


Am 12. u. 13.12.2005 fand in Karlsruhe die Gemeinsame Fachtagung von Sportbund, Kulturs- und Sportministerkonferenz zum Thema „Perspektiven des Schulsports“ statt. Aktueller Anlass für das Zustandekommen der Tagung war der im Juli 2005 vorgelegte Endbericht der DSB-SPRINT-Studie über die aktuelle Situation des Schulsports in Deutschland sowie die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz zum Schulsport und seinen Perspektiven.

Ziel der Tagung war es, konkrete Handlungsfelder für die Weiterentwicklung des Schulsports aufzuzeigen. Im Rahmen dieser Fachtagung wurde von den Vertretern eine gemeinsame Erklärung über die „Bedeutung des Schulsports für lebenslanges Sporttreiben“ unterzeichnet. Diese wurde gegenüber der Erklärung aus dem Jahr 2000 insbesondere um die Punkte Leistungssport und Aussagen zum Stellenwert des Schulsports beim weiteren Ausbau von schulischen Ganztagsangeboten ergänzt und unterstreicht das gemeinsame Vorhaben, Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Schulsports aufzustellen.


Fusion NOK und DSB zum DOSB

Dieses für den Sport wichtige Thema, wurde von der SMK offensiv begleitet, wobei aber stets der Grundsatz der Wahrung der Autonomie des Sport beachtet wurde



Fußball-WM

Dieses Thema hat die Länder in der SMK von Anfang an beschäftigt. „Dabei habe ich in der WM-Vorbereitungszeit an allen Sitzungen des FIFA-WM-Kuratoriums sowie an mehreren Spielen teilgenommen. Die Fußball-WM selbst, die es neben dem sportlichen Erfolg u.a. ge-schafft hat, das Deutschlandbild im Ausland positiv zu beeinflussen, wurde von den Ländern als eine äußerst gelungene Veranstaltung wahrgenommen. Die damit im Zusammenhang stehende Patriotismusdebatte im Inland wurde in Deutschland ebenfalls allgemein begrüßt. An dieser Stelle ist auch ausdrücklich die gute Zusammenarbeit sowohl zwischen Bund und Ländern, aber auch den ausländischen Sicherheitsorganisationen, zu erwähnen“, so Sportsenator Thomas Röwekamp, der von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger in die Förderkommission „Schulfußball“ berufen worden ist, die sich Anfang Februar 2007 konstituiert.

Doping im Sport

Die Erfolge deutscher Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Winterspiele und den Paralympics in Turin im Februar diesen Jahres haben in eindruckvoller Art und Weise dem deutschen Sport national und international ein hohes Ansehen beschert. Der SMK-Vorsitzende war auf Einladung des NOK persönlich zu Gast in Turin und konnte die Gelegenheit nutzen, eine Vielzahl von bilateralen Gesprächen zu führen. Bedauerlicherweise gab es neben der Diskussion um die Anwesenheit des durch seine Stasivergangenheit diskreditierten Trainers Ingo Steuer vor allem die negativen Begleiterscheinungen des schweren Dopingvergehens innerhalb der österreichischen Mannschaft. Hier hat sich gezeigt, dass ohne die Möglichkeiten des Strafrechts es keine Handhabe gegeben hätte, diesen Fall außerhalb des Olympischen Dorfes aufzuklären. Insofern ist zu begrüßen, dass auch durch diesen Fall, die Dopingproblematik nunmehr endlich die Aufmerksamkeit in der öffentlichen und politischen Diskussion erfährt, die sie nicht immer in der Vergangenheit hatte, so Thomas Röwekamp.

Sport und Gesundheit

Die Sportministerkonferenz verfolgt mit großem Interesse die gegenwärtigen Anstrengungen der Koalitionsfraktionen des Bundestages und der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland. Sie begrüßt insbesondere das in den „Eckpunkten zur Gesundheitsreform 2006“ formulierte politische Reformvorhaben, Prävention zur eigenständigen Säule der gesundheitlichen Versorgung auszubauen, die Kooperation und Koordination bei Präventionsmaßnahmen sowie die Qualität der Maßnahmen der Sozialversicherungsträger und -zweige übergreifend und unbürokratisch durch ein Präventionsgesetz zu verbessern und das Bestreben, diesbezügliche Aktionen an Präventionszielen auszurichten.


Der Gesundheitssport, der den Präventionssport, die Bewegungs- und Sporttherapie sowie den Rehabilitationssport umfasst, hat im Zusammenhang mit der eingeleiteten Modernisierung des Gesundheitswesens in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren und wird angesichts des sich abzeichnenden demographischen Wandels der Gesellschaft sowohl unter medizinischen als auch sozioökonomischen Aspekten weiter an Bedeutung gewinnen. Bremen hat sich in den zwei Jahren seiner Vorsitzzeit stets dafür eingesetzt, dass das Präventionsgesetz, nicht in Vergessenheit gerät, und gemeinsam mit dem DOSB dafür gesorgt, dass dieses nunmehr Anfang des kommenden Jahres in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht werden soll.


Zur gesellschaftlichen Bedeutung des Sports

Bremen hat die Zeit seines Vorsitzes in der SMK genutzt, den gesellschaftlichen Stellenwert des Sports deutlich herauszustellen. Hierzu wurde ein Thesenpapier durch einen SMK-Beraterkreis verfasst, der von Thomas Röwekamp zusammengerufen wurde. In diesem hat u.a die Uni Bremen, der LSB-Bremen sowie die Experten einiger Fachverbände mitgewirkt. Das verabschiedete Thesenpapier soll dabei eine Art „Klammer“ um die Themen fassen, bei denen der Sport gesellschaftspolitisch eine größere Rolle spielt. Die Intention des Papiers ist, dass dargestellt werden soll, was der Sport alles für die Gesellschaft leistet, anstatt -wie bislang oftmals üblich-, stets nur zu betonen, welche finanziellen Ressourcen der Sport beansprucht.


Das Thesenpapier gliedert sich im wesentlichen in vier verschiedene Bereiche:

 Soziale und Gesellschaftliche Bedeutung des Sports

/ insbesondere Integration durch Sport

 Demografischer Wandel der Gesellschaft

 Gesundheitspolitische Bedeutung von Sport und Bewegung für die Gesellschaft

 Wirtschaftliche Bedeutung des organisierten Sports


Es bestand im Anschluss an die 30. SMK Einigkeit darin, dass das Thema der wirtschaftlichen Bedeutung des Sports eines der Kernthemen sein soll, dass im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 ein besonderes Augenmerk erfahren soll. Zu diesem Thema wurde auf Initiative Bremens des weiteren eine Arbeitsgruppe der SMK gegründet, die dieses Thema weiter untersuchen soll.