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Der Senator für Inneres und Sport

„Bremen für Neubürger attrraktiver denn je“ - Erstmals seit 30 Jahren wieder Einwohnerzuwächse für Bremen im ersten Halbjahr 2001

31.01.2002

Innensenator und Statistisches Landesamt stellen aktuelle Trends 2001 vor

Neben der Präsentation des Statistischen Jahrbuchs 2001 (Datenbasis: Jahr 2000) stellte der Senator für Inneres, Kultur und Sport, Dr. Kuno Böse, am heutigen Donnerstag (31.1.2002) auch aktuelle Fakten und Trends zur demografischen Entwicklung aus dem vergangenen Jahr vor. „Seit Anfang der 70er Jahre - abgesehen von der Sonderentwicklung 1989/90 - gibt es erstmals wieder Einwohnerzuwächse im Land Bremen“, freute sich Senator Dr. Böse.

Zu Beginn des Jahres 2001 lebten im Land Bremen 660.225 Einwohner, wovon 539.403 in der Stadt Bremen und 120.822 in Bremerhaven zuhause waren. Bis Mitte des Jahres (01.07.2001) hatte sich die Einwohnerzahl Bremens auf 540.067 erhöht, während die in Bremerhaven auf 120.502 sank. Daraus resultiert für das Land insgesamt ein Anstieg auf 660.569 Einwohner. Bemerkenswert hoch ist dabei der positive Wanderungssaldo in der Stadt Bremen im ersten Halbjahr 2001 mit 1.202 Personen. Den 9.946 Fortzüglern standen 11.148 Zuzüge gegenüber. Die Vergleichszahlen lauten in Bremerhaven 2.742 (Fortzüge) bei 2.561 Zuzügen, mithin ein Negativsaldo von 181 Personen.

„Diese Zahlen verdeutlichen: Bremen ist für Neubürger attraktiver denn je“, so Kuno Böse, „was mich als Senator für Inneres, Kultur und Sport besonders freut. Es gehört zur erklärten Strategie des Bremer Senats, Neubürger zu gewinnen und die hier lebenden Einwohner in der Stadt zu halten. Viele Bürger orientieren sich bei der Wohnortsuche an der öffentlichen Infrastruktur; attraktive Bäder und Sportanlagen, breite Kulturangebote und Polizeipräsenz sind ohne Zweifel wichtige Standortfaktoren für die Menschen.“

Wohnungsbautätigkeit hat offensichtlich stark nachgelassen

Die bis 1999 ansteigenden Baugenehmigungs- und Baufertigstellungszahlen erhielten im Jahr 2001 erneut einen deutlichen Dämpfer und dies sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven, so das Statistische Landesamt. So verringerte sich in der Zeit von Januar bis Oktober 2001 die Zahl der genehmigten Wohnungen in der Stadt Bremen im Vergleich zum Vorjahr von 1.218 (2000) auf 892 (2001), also um gut ein Viertel. Bezüglich der fertiggestellten Wohnungen signalisieren die Zahlen zwar keinen so dramatischen Einbruch, doch mit einem Rückgang der neu zu beziehenden Wohnungen von 1.222 (2000) auf 1.000 (2001) ist auch hier abnehmende Tendenz angezeigt. Wegen ähnlichem oder noch stärkerem Abschwung der Baukonjunktur in Bremerhaven bleiben die Fertigstellungs- (- 39 %) und Genehmigungszahlen (- 26 %) im Lande insgesamt weit hinter denen der Vorjahre zurück.

Blick in die Wirtschaft: Bremen schnitt besser ab als der Bund insgesamt

„Die Gewinnung von Neubürgern steht in einem engen Zusammenhang mit der ökonomischen Entwicklung unseres Gemeinwesens. Nur mit einer florierenden Wirtschaft als Basis können wir zusätzliche Einwohner an die Weser ziehen“, umriss Senator Dr. Böse den Überblick des Statistischen Landesamtes zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Weiterhin Anstieg der Arbeitsplatzzahlen

Bereits im Jahre 2000 konnte im Lande Bremen ein deutlicher Anstieg der Arbeitsplatzzahlen beobachtet werden. Mit insgesamt 386.500 Erwerbstätigen hatten rd. 6.500 Personen zusätzlich eine Beschäftigung in der bremischen Wirtschaft gefunden. Diese Entwicklung setzte sich auch 2001 fort. Nach ersten Informationen aus der Statistik der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer hat sich die Anzahl dieser Arbeitnehmer bis Mitte 2001 nochmals erhöht.

Bundesweite Abkühlung der Konjunktur in Bremen spürbar maßvoller ausgefallen

Die für das erste Halbjahr 2001 gemessene volkswirtschaftliche Leistung der bremischen Wirtschaft (Bruttoinlandsprodukt) lag preisbereinigt um 1,5 % über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Bremen wurde damit von der bundesweiten Abkühlung des Konjunkturklimas (Wachstumsrate für Deutschland: + 1,0 %) stärker verschont als die Mehrzahl der übrigen Bundesländer. Bremische Unternehmensinsolvenzen sind in den ersten 7 Monaten 2001 unterdurchschnittlich gestiegen: Gegenüber dem starken Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im Bundesgebiet (18,2 %) nahm der entsprechende Wert in Bremen nur um 9,3 % zu.

Mehr inländische, aber weniger ausländische Gäste in Bremer Hotels

Die Beherbergungsbetriebe im Lande Bremen wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 2001 von insgesamt 536.388 Gästen aus den übrigen Bundesländern besucht. Das entsprechende Vorjahresergebnis konnte damit nochmals übertroffen werden (+ 2,4 %). Bei den Gästen aus dem Ausland musste allerdings ein Rückgang hingenommen werden. Mit 119.608 kamen 14,1 % weniger ausländische Besucher nach Bremen als ein Jahr zuvor.

Bevölkerungs- und Erwerbsstrukturen

Von den rund 660.000 Einwohnern waren nach der jährlichen Stichprobenerhebung (Mikrozensus) im Jahr 2001 40 % ledig, 42 % verheiratet, 10 % verwitwet und rund 8 % geschieden. Noch 1970 lag der Anteil der ledigen Personen im Stadtstaat mit 36 % deutlich niedriger, obwohl der Kinder- und Jugendlichenanteil bekanntermaßen erheblich größer war. Verheiratet waren vor rd. 30 Jahren 52 % und 9 % verwitwet. Die Geschiedenenquote betrug in jener Zeit knappe 3 %.

Wandel der Erwerbsbeteiligung in den einzelnen Altersgruppen

Während Anfang der 70er Jahre noch gut 73 % der männlichen Einwohner zwischen 60 und 65 Jahren erwerbstätig waren, ist deren Anteil bis zum vergangenen Jahr auf 10 % abgesackt. Nicht ganz so drastisch stellt sich die Veränderung der Erwerbsbeteiligung bei den weiblichen Einwohnern dieser Altersgruppe dar. Deren sogenannte Erwerbstätigenquote verringert sich von gut 14 % auf knapp 3 %. Einen Rückgang gab es nicht nur am „Ende“ der Erwerbsbiografien, auch der Beginn ist – bedingt durch erheblich ausgedehnte Bildungszeiten – durch rückläufige Erwerbstätigenanteile gekennzeichnet: Hatten 1970 mehr als drei Viertel der jungen Männer zwischen 15 und 25 schon einen Arbeitsplatz, so verringerte sich deren Anteil auf jetzt (2001) nur noch 43 %. Bei den weiblichen Altersgenossen veränderten sich die entsprechenden Größenordnungen von 62 % auf 36 %.

Im Gegensatz dazu wuchs die Erwerbsbeteiligung der Frauen bei den mittleren Altersgruppen, und zwar von 44 % auf gut 68 % bei den 25- bis unter 35-Jährigen und von 42 % auf 67 % bei den 35- bis unter 60-Jährigen. Weil sich die Erwerbsneigung der Männer in mittleren Altersgruppen gleichzeitig spürbar verringerte, ist insgesamt eine Angleichung der Erwerbstätigenquoten festzustellen. So sank die Quote der 25- bis unter 35-jährigen Männer von 97 % (1970) auf 82 % (2001) und die der 35- bis unter 60-Jährigen von 97 % (1970) auf 78 % (2001). Von den im Lande Bremen wohnenden Erwerbstätigen waren 2001 gut 9 % Selbstständige, 54 % Angestellte, 30 % Arbeiter und 6 % Beamte sowie 1 % sog. „mithelfende Familienangehörige“. Sie arbeiteten zumeist im Dienstleistungssektor im engeren Sinne (44 %), zu 30 % im Handel und Gastgewerbe. Nur noch 25 % der erwerbstätigen Einwohner waren im Produzierenden Gewerbe tätig und 1 % in Fischerei und Landwirtschaft.

Erstmals 131 Studierende an der International University Bremen immatrikuliert

Zum Beginn des Wintersemesters 2001/2002 haben sich nach den ersten Vorabmeldungen der Hochschulverwaltungen 28.208 Studierende (ohne Beurlaubte, Gast- und Nebenhörer sowie Kontaktstudenten), darunter 13.358 weibliche, an den sechs Hochschulen im Lande Bremen eingeschrieben. Im Vorjahreswintersemester waren es 1.570 weniger (26.538). Die International University Bremen begann ihren Vorlesungsbetrieb zum Wintersemester 2001/2002 und startete mit 131 Studierenden.

Zahl der Schüler an allgemein bildenden Schulen auf Vorjahresniveau

Zum Schuljahresbeginn 2001/2002 befanden sich 73.005 Schüler und Schülerinnen in den Schulen des Landes Bremen, davon 58.365 in der Stadt Bremen und 14.640 in der Seestadt Bremerhaven. Das waren nur 24 weniger als zum Beginn des letzten Schuljahres. Ferner besuchten 1.242 junge Menschen die drei verschiedenen Einrichtungen der Abendschulen.

Leichter Anstieg der Schülerzahlen an beruflichen Schulen

Zum Schuljahresbeginn 2001/2002 besuchten 25.911 Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Einrichtungen des beruflichen Schulwesens, davon 20.422 in der Stadt Bremen und 4.040 in der Stadt Bremerhaven. Das waren 123 mehr als im Vorjahreszeitraum. Unter der Gesamtschülerzahl befanden sich 2.537 ausländische junge Menschen.