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Gemeinsame Presseerklärung

Bericht zur Frauenförderung 2004 vorgelegt

29.11.2005

Senator Dr. Ulrich Nußbaum: „Der öffentliche Dienst nimmt eine Vorreiterrolle bei der Beschäftigung von Frauen ein

Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung (29.11.2005) den vom Senator für Finanzen – nunmehr zum vierten Mal – vorgelegten Bericht über die Umsetzung des Gesetzes zur Gleichstellung von Mann und Frau (LGG) im bremischen öffentlichen Dienst beschlossen. Der Bericht für die Jahre von 1998 bis 2004 soll jetzt der Bremischen Bürgerschaft zugeleitet werden. Darin wird über alle Dienststellen des Landes und der Stadtgemeinden Bremen (Kernbereich) und Bremerhaven, über die Betriebe und Sonderhaushalte sowie die nicht bundesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts im Land Bremen berichtet. Für den Bericht wurde umfangreiches Datenmaterial von 120 Dienststellen und Institutionen ausgewertet.


Neben einer Darstellung des Personalbestandes nach Geschlechtern (bezogen auf Status- und Laufbahngruppen, Personalgruppen, Entlohnungsstufen, Alter usw.) werden die Frauenanteile in Leitungsfunktionen, an Beförderungen und Höhergruppierungen, an Fort- und Weiterbildungen, bei den Auszubildenden sowie das Vorhandensein von Frauenförderplänen und Frauenbeauftragten untersucht. Zusätzlich wurde ein gesonderter Anlagenband erstellt, der die Beschäftigungssituation in den Bereichen und Dienststellen darstellt. Neu ist hierbei eine Übersicht auf Dienststellenebene zur Entwicklung der Frauenquoten am Personalbestand, an den Beförderungen und den Leitungsfunktionen im Berichtszeitraum 2002 – 2004 sowie eine Übersicht zur Entlohnungsstruktur. Senator Dr. Nußbaum: „Damit besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, schnell und einfach Informationen zur Beschäftigungssituation der Frauen in den einzelnen Dienststellen zu erlangen und miteinander zu vergleichen“.


Senatorin Röpke begrüßt Verbesserungen in einigen Bereichen: Erfreulicher Anteil der Frauen in der Ausbildung

2004 lag der Frauenanteil im öffentlichen Dienst des Landes Bremen nach Mitteilung von Senator Dr. Nußbaum bei 53 %. In einzelnen Bereichen waren die Frauenanteile zwischen 43 % (Betriebe Bremen) und 73 % (Eigenbetriebe Bremerhaven), im Kernbereich betrug der Anteil 54 %. 5 % aller Beschäftigten waren zum Zeitpunkt der Erhebung wegen Beurlaubung oder Mutterschutz oder aus anderen Gründen abwesend. Darunter befanden sich in der Mehrzahl von 84 % weibliche Beschäftigte. Ohne Abwesende beträgt der Frauenanteil noch 51 %. Senator Dr. Nußbaum: „Dies verdeutlicht, dass der öffentliche Dienst nach wie vor eine Vorreiterrolle bezüglich der Beschäftigung von Frauen einnimmt. Positiv ist festzustellen, dass die Frauenanteile in den unteren Entlohnungsgruppen sinken und in den höheren Entlohnungsgruppen steigen“. Allerdings seien nach wie vor die weiblichen Beschäftigten in den unteren Entlohnungsstufen über- und in den höheren Stufen unterrepräsentiert. Senatorin Karin Röpke: „Ich begrüße Verbesserungen, die wir in einigen Bereichen erreicht haben. Dennoch bedarf es weiterer Anstrengungen, insbesondere um mehr Leitungsfunktionen mit Frauen besetzen zu können. Sehr erfreulich ist der Anteil der Frauen in der Ausbildung, besonders in Bremerhaven, wo er bei 71 Prozent liegt“.


In Personalgruppen, in denen die Frauenanteile traditionell relativ niedrig sind, werden allmähliche Strukturveränderungen im Hinblick auf die Erhöhung der Frauenanteile sichtbar. So stieg der Frauenanteil bei der Polizei seit 2002 um 2 %-Punkte, bei der Feuerwehr um 1 %-Punkt und beim Forschungspersonal um 5 %-Punkte. In der Altersgruppe der unter 35-jährigen wird der Wandel noch deutlicher: In dieser Altersgruppe stieg der Frauenanteil bei der Polizei um 25 %-Punkte auf 40 %, bei der Feuerwehr von 2 % auf 7 % und beim Forschungspersonal von 21 % auf 27 %.


2004 wurden insgesamt 937 Auszubildende in 54 unterschiedlichen Ausbildungsberufen eingestellt. Nicht zuletzt durch die 2004 gegründete Ausbildungsgesellschaft Bremen mbH konnte eine hohe Zahl von Ausbildungsplätzen und ein breites Spektrum an beruflichen Perspektiven angeboten werden. Mit 60 % liegt der Anteil der eingestellten weiblichen Auszubildenden deutlich über ihrem Anteil an den Bewerbungen (52 %).


Die Quote der Teilzeitbeschäftigten ist von 2002 bis 2004 von 34 % auf 36 % gestiegen, wobei der Frauenanteil an der Teilzeitbeschäftigung von 81 % auf 79 % leicht zurückgegangen ist. Teilzeitarbeit ist mit 54 % immer noch das von den weiblichen Beschäftigten bevorzugte Arbeitszeitmodell – jedoch ist auch der Anteil teilzeitbeschäftigter Männer seit 2002 von 14 % auf 16 % angestiegen.


29 % der Leitungsfunktionen werden von Frauen wahrgenommen. Dies stellt im Vergleich zu 1998 eine Steigerung um 4 % dar. Insgesamt sind 4 % der Frauen und 10 % der Männer in Leitungsfunktionen.

Eine positive Auswirkung hatte die Aufforderung des Senats an die Dienststellen und sonstigen Institutionen im Jahre 2003, ihrer gesetzlichen Pflicht zur Aufstellung eines Frauenförderplans nachzukommen: Die Quote der Dienststellen mit Frauenförderplänen lag damals bei nur 50 %. Sie konnte seitdem auf 66 % gesteigert werden. Damit arbeiten 80 % der Frauen im öffentlichen Dienst in Bremen in Bereichen, in denen ein gültiger Frauenförderplan vorliegt. 91 % der beschäftigten Frauen werden durch eine Frauenbeauftragte vertreten.