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Gemeinsame Presseerklärung

Druckerei des Martinshofes und der Polizei fusioniert

20.08.2003

Die Werkstatt Bremen (Martinshof) teilt mit:

Auf dem Gelände der Bremer Polizei in der Vahr ist heute (20. August 2003) eine gemeinsame Druckerei des Martinshofs, anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen, und der Polizei eingeweiht worden.

Senatorin Karin Röpke (Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales), Senator Thomas Röwekamp (Senator für Inneres und Sport), Professor Eckard Mordhorst (Polizeipräsident, Polizei Bremen) und Wilfried Hautop (Geschäftsführer, Werkstatt Bremen) informierten aus diesem Anlass über die Ziele und die Kooperation der Einrichtungen.


„Formulare, Formulare, Formulare - die druckten sie getrennt über Jahre“, berichtet Wilfried Hautop. In der Druckerei der Polizei am Wall (mit 4 MitarbeiterInnen) und in der Druckerei des Martinshofes in Kattenturm (mit 4 Anleitern und 40 Beschäftigten) wurden Druckarbeiten insbesondere für bremische Behörden mit einem Gesamtumsatz von etwa 280.000 Euro verrichtet.

Vor dem Hintergrund „Zusammenarbeit macht stark“ und „Kreativität ist nicht begrenzt“ plante man bereits im Jahr 1998 eine Fusion der Druckerei der Polizei Bremen und der Druckerei des Martinshofes, der Werkstatt für behinderte Menschen.

Im Jahr 1999 wurde ein Förderantrag aus Mitteln der Ausgleichsabgabe beim zuständigen Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung gestellt. Mit einem Zuschuss des Bundesministeriums und des bremischen Integrationsamtes in Höhe von jeweils 488.000 Euro sowie eines Darlehns der Bundesanstalt für Arbeit in Höhe von 140.000 Euro konnte das Projekt mit den Gesamtbaukosten von 1.395.000 Euro umgesetzt werden. Werkstatt Bremen und Polizei Bremen haben ihre bestehenden Ausstattungen der Druckereien in das Projekt eingebracht.

Nach der Bauphase wurde nun die Einweihung auf dem Gelände der Polizei Bremen, In der Vahr, gefeiert.

Senatorin Karin Röpke begrüßt die integrative Zusammenarbeit der bremischen Dienststellen und ergänzt: „Ich freue mich, dass auf diesem Wege auch Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen Behinderungen gesichert werden und diese ihre Leistungsfähigkeit verantwortlich beweisen können.“ Aufgabe des Martinshofes ist die berufliche Integration für Menschen mit Behinderungen.

„Mit der Eröffnung der Druckerei des Martinshofs auf dem Gelände des Polizeipräsidiums setzen wir die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Polizei Bremen mit der Werkstatt Bremen fort. Neben der Waschhalle in Huckelriede und der Arbeitsgruppe Geländepflege ist dies bereits der Dritte Dienstleistungsbereich in dem die Bremer Polizei mit der Werkstatt Bremen zusammen arbeitet,“ erklärte Innensenator Thomas Röwekamp anlässlich der Einweihung der Druckerei. Das Projekt Druckerei kenne, so der Senator, nur Gewinner, denn: „der Polizei ist es gelungen, einen Bereich der nicht zu ihren Kerngeschäften gehört sozialverträglich und kostensparend auszugliedern. Gleichzeitig kann die Werkstatt für Behinderte 36 Sonderarbeitsplätze für ansonsten benachteiligte Menschen mit Behinderung sichern.“

„Für uns ist wichtig, dass wir kurze Wege auch zu unserer Druckerei behalten und somit immer schnell reagieren können. Aber für die Werkstatt dürfte dieser zentrale und verkehrsgünstige Standort gut gelegen sein!“, freut sich Eckard Mordhorst über die „Insel des Martinshofes“ auf dem Polizeigelände.

Heiko Stritzel, verantwortlicher Leiter der Kleinwerkstätten des Martinshofes, erläutert die Maschinenausstattung bis zur DIN-A-3 Offset Maschine. Man sei in der Vergangenheit auf Briefbogen, Formulare und Durchschreibsätze spezialisiert gewesen und könne auch heften, falzen und Mailing-Aktionen durchführen. Mit den Maschinen und dem Knowhow der Polizei ist jetzt auch Farbdruck möglich. Derzeit wird aber auch die Zukunft mit digitalen Drucksystemen, einschließlich Scan- und Archivierungslösungen per Internet, vorbereitet.

Der Architekt Wolfgang Hübschen berichtet ergänzend: „Es war nicht ganz einfach, die Anforderungen der beiden Institutionen unter dem Dach der Werkstatt Bremen in einer ehemaligen Fahrzeughalle zu vereinigen. Immerhin gibt es einen großen Maschinenpark bis hin zum alten Heidelberger Drucktiegel und fast 50 MitarbeiterInnen.“ Gleichwohl wurde von allen Gästen bei der Einweihung festgestellt, dass der Umbau und die Erweiterung optimale Arbeitsbedingungen ermöglicht und für die Zukunft noch weitere Gestaltungen zulässt.