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Sonstige

Mehr Gäste für Bremen: Übernachtungszahlen 2014 steigen um zwölf Prozent

Neue touristische Attraktionen für die Hansestadt eröffnen in Kürze

27.02.2015

Pressemitteilung der BTZ Bremer Touristik-Zentrale:

Die Zahl der Übernachtungsgäste in Bremen hat einen neuen Höchststand erreicht. Diese positive Nachricht konnte Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner auf der Jahrespressekonferenz der Bremer Touristik-Zentrale am Freitag (27. Februar 2015) verkünden. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stiegen die Gäste-Ankünfte im Jahr 2014 um 6,1 Prozent auf 1.015.107 und überschritten damit erstmals die Millionengrenze. Die Übernachtungen in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben erreichten hingegen mit 1.913.546 (plus 12 Prozent) bereits fast die Zwei-Millionenmarke. Im Land Bremen wurden 2.288.584 Übernachtungen (plus 11 Prozent) verzeichnet.

Steigende Zahlen: Immer mehr Gästen zeigt die Bremer Touristik-Zentrale die Sehenswürdigkeiten Bremens
Steigende Zahlen: Immer mehr Gästen zeigt die Bremer Touristik-Zentrale die Sehenswürdigkeiten Bremens

Wirtschaftsfaktor Tourismus
"Die schon seit einigen Jahren anhaltende positive Entwicklung der Gästezahlen ist höchst erfreulich", sagte der Senator. "Denn der Tourismus zählt in Bremen zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. So werden in der Stadt rund 1,7 Milliarden Euro Bruttoumsatz durch den Tourismus erwirtschaftet. Etwa 31.000 Menschen leben hier von dieser Branche. Allein im Gastgewerbe des Bundeslandes Bremen arbeiten inzwischen 17.100 Erwerbstätige. Das ist ein Plus von 25 Prozent in den letzten zehn Jahren."
Siebzig Prozent aller Übernachtungen werden in Bremen von Geschäftsreisenden generiert. "Gute Handelskontakte von Bremer Firmen, wissenschaftliche Netzwerke sowie eine lebendige Mice-Branche (Meetings, Incentives, Congresses and Events) sind also elementar wichtig für die Stadt", so der Senator. Aber für 2015 stehen auch wieder neue spannende Publikumsattraktionen auf dem Programm: "Mit der Alexander von Humboldt, die ab Mai 2015 im Europahafen vor Anker geht, bekommen wir ein neues Symbol für die maritime Seite Bremens und zugleich für den hohen Freizeitwert der Stadt. Nur kurz zuvor eröffnen die beiden Wissenswelten Universum und botanika ihre komplett neu gestalteten Dauerausstellungen und setzen damit ebenfalls ein Zeichen für die neue touristische Attraktivität Bremens", so Günthner. "Die Investitionen in den Tourismus lohnen sich, das zeigt der Anstieg der Zahlen deutlich."

Anstieg auch aus dem Ausland
Dr. Andreas Cors, Referatsleiter beim Statistischen Landesamt Bremen hatte weitere positive Nachrichten im Gepäck: "Mit 1,9 Nächten sind die Touristen auch länger als bisher an der Weser geblieben." Insgesamt wurden in den Hotels, Hostels und Pensionen etwa 77 Prozent der Übernachtungen durch deutsche Gäste verzeichnet. Dementsprechend kam knapp ein Viertel der Touristen aus dem Ausland. Erstmalig wurde dabei der Quellmarkt USA auf die hinteren Ränge (Platz 5) verwiesen. Die drei Top-Auslandsmärkte bei den Übernachtungen kamen allesamt aus Europa: Auf Platz eins liegt nach wie vor Großbritannien (44.044 Übernachtungen, + 8,4 Prozent), gefolgt von den Niederlanden (40.966 Übernachtungen, + 17,2 Prozent) und Frankreich (26.852 Übernachtungen, + 15,6 Prozent). Ein starker Anstieg war auch bei den Gästen aus Asien zu verzeichnen. Die arabischen Golfstaaten liegen mit 10.786 Übernachtungen (+ 34,7 Prozent) auf Platz 13. Bemerkenswert ist hier vor allem die lange Verweildauer von 6,5 Nächten. China belegt mit 9.960 Übernachtungen (+ 12,2 Prozent) Platz 15.

Mehr Hotels für Bremen
Ursula Carl, Vorsitzende des Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen e. V. und selbst Hoteldirektorin, erläuterte einen der möglichen Gründe für das Wachstum aus Deutschland: "Mehr bringt mehr. Auch wenn es auf den ersten Blick paradox klingt, aber die steigende Zahl von Hotels erhöht nicht unbedingt den Konkurrenzdruck unter den Häusern, sondern bringt mehr Gäste in die Stadt. Denn jedes Hotel hat seine Kontakte mit großen Geschäftskunden und betreibt sein eigenes Marketing." So wurden vom Statistischen Landesamt Ende 2014 93 Hotels mit insgesamt 10.588 Betten in der Stadt Bremen dokumentiert. 2004 waren es noch 72 Hotels mit 7.603 Betten. Das sind fast 3.000 Betten mehr in zehn Jahren, ein Plus von knapp 40 Prozent. "Interessanterweise", so Carl, "stieg die durchschnittliche Bettenauslastung auf 46,3 Prozent. 2004 waren es 42,1 Prozent." Und das Wachstum in der Hotellandschaft geht weiter. In 2014 eröffneten unter anderem das Elements pure -Feng Shui Concept Hotel, das Five Seasons und das Motel One am Brill. Für die nächsten Jahre sind weitere Häuser in Planung, so beispielsweise zwei Hotels am Bahnhofsvorplatz, zwei in der Überseestadt und ein barrierefreies Hotel für alle an der kleinen Weser. "Wichtig ist allerdings", so betonte Carl, "dass eher in sogenannte Nischenhotels investiert wird als in immer weitere klassische Businesshäuser. Geschehen ist dies bereits mit den unterschiedlichen Budget-Designhotels, wie dem 7things, dem Motel One oder dem Prizeôtel. So kann Bremen durchaus auch noch spezielle Gruppenhotels oder Herbergen für Radtouristen vertragen."

Weltweite Vermarktung von Bremen-Angeboten
Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ), berichtete, dass sich Bremen mit seinen Angeboten immer besser im Markt positioniere. "Unsere Pluspunkte sind ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sehr gute internationale Kontakte durch die in Bremen ansässigen Firmen und natürlich, dass Bremen die ‚Stadt der kurzen Wege‘ ist. Wir haben einen internationalen Flughafen, der nur zehn Straßenbahnminuten von der Innenstadt entfernt liegt, ein Messezentrum direkt neben dem Bahnhof und tolle Locations für Veranstaltungen von 50 bis 15.000 Menschen. Deshalb ist die Stadt ein hochfrequentiertes Geschäftsreiseziel. Nach Aussage des GfK/IMT-Monitor vom Februar 2015 begeistern sich aber auch immer mehr private deutsche Urlauber für eine Reise im eigenen Land. Die Städtereise bleibt mit einem Anteil von rund 19 Prozent die stärkste Reiseform im Deutschlandtourismus. "Von diesen Trends profitiert auch Bremen", so der Touristiker. "Interessant ist in der Hansestadt, dass die Übernachtungsspitzen, die wir früher vor allem im Frühjahr und Herbst verzeichnet haben, langsam abflachen. Es gibt kein typisches Sommerloch mehr in Bremen. Dazu tragen unter anderem die vielen überregional interessanten Veranstaltungen über die Sommermonate bei. Ob La Strada, Festival Maritim, Breminale, Shakespeare im Park oder Sommer in Lesmona – in Bremen gibt es spannende Unterhaltung, das wird auf allen Kanälen im Marketing beworben.
Die neuen touristischen Leistungsträger wie die Alexander von Humboldt oder die neu gestalteten Wissenswelten bringen uns ebenfalls mehr Aufmerksamkeit, nicht nur bei den Privatreisenden sondern auch bei unseren Businesspartnern wie Reiseveranstaltern von DerTour über Neckermann bis Ameropa oder den Busreisenanbietern, die insgesamt jährlich viele zehntausende Touristen nach Bremen bringen."

Damit sowohl private wie auch Geschäftskunden von Bremens Potenzial erfahren, wirbt die BTZ weltweit auf über 30 Messen, macht Pressearbeit, schaltet Anzeigen, betreibt Direktmarketing, verschickt Newsletter und hat sogar einen eigenen Vertrieb über Reiseveranstalter sowie Außendienstmitarbeiter, die Firmen in Deutschland besuchen. Besonders aber das Online-Marketing mit diversen Social Media-Aktivitäten verstärkt die BTZ von Jahr zu Jahr. Seit 2014 gibt es nicht nur einen eigenen Blog, in dem Geschichten aus der Hansestadt erzählt werden, auch eine App für die Bremen-Beilage wurde von der BTZ-Muttergesellschaft Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) eingerichtet. Hier gibt es regelmäßig Neuigkeiten rund um Bremer Veranstaltungen.
"Wir, das heißt die Freie Hansestadt Bremen mit ihren touristischen Leistungsträgern, haben ein erfolgreiches Jahr hinter uns. Vor allem der Germany Travel Mart im Mai hat uns stark beschäftigt, aber auch viele neue Chancen eröffnet", sagte Siemering. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus waren etwa 1.000 Touristiker, internationale Einkäufer und Journalisten nach Bremen und Bremerhaven gekommen, die sich vor Ort von den Angeboten der Schwesterstädte überzeugen konnten. Die Evaluation der Veranstaltung fiel äußerst positiv aus: Bei 88 Prozent der Einkäufer war die Zufriedenheit sehr hoch. Und bei einer Zufriedenheit von 97 Prozent planen über 90 Prozent der internationalen Journalisten, aktiv über den GTM zu berichten.

Ausblick auf 2015
"Nach diesem großen Event schauen wir nun aber nach vorne auf weitere Aufgaben. Unsere Schwerpunkte sind Kunst und Kultur, die Wissenswelten und seit 2014 verstärkt der Radtourismus, sowie der Service für Geschäftsreisende, Kongresse- und Veranstaltungen. Vom 4. bis 8. März sind wir gemeinsam mit Bremerhaven auf der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin und rühren die Werbetrommel." Denn neben den neuen touristischen Einrichtungen gibt es auch wieder viele spannende Veranstaltungen, wie zum Beispiel Sonderausstellungen in der Kunsthalle (Emile Bernard – Moderne im Fokus), der Weserburg (Land in Sicht – 400 Jahre Landschaftsbilder), dem Focke-Museum (Fußball – Halleluja) und dem Übersee-Museum (Faszination Wale). Zudem präsentiert sich Bremen wieder einmal als Zentrum der Raumfahrt mit Kongressen wie dem International Symposium on NDT in Aerospace (16.-18. November), der AEROSPACE Electrical Systems Expo Europe (17.-19. November) oder dem internationalen Fachkongress "RADECS" (19.-23. September 2016). Und auch sportlich geht es hoch her. Im März präsentieren die German Open Tischtennis der Weltklasse in der ÖVB Arena, im Mai darf beim Dancing Superstars Festival das Tanzbein geschwungen werden und vor allem das "Wunder von der Weser", Werder Bremen, zieht auch wieder mehr Zuschauer an den Osterdeich. "Wer weiß … vielleicht ja demnächst sogar wieder europäisch", hofft Siemering.
"Wir gehen davon aus, dass auch das laufende Jahr positiv für den Tourismus ausfallen wird, wenngleich nicht in jedem Jahr ein solches Rekordergebnis zu erwarten ist", sagte Peter Siemering. "Besonders wichtig ist uns dabei die gute Zusammenarbeit aller Bremer Beteiligten, seien es die Kollegen von der Wirtschaftsförderung, die Partner vom Airport Bremen, die Unterstützer aus der Verwaltung und natürlich die 500 Mitglieder des Verkehrsvereins Bremen. Gemeinsam sind wir stark für den Erfolg im Bremen-Tourismus."

Foto: BTZ Bremen