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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Beratungsbüro im Sozialzentrum Bremen-Nord als Baustein von Gewaltprävention

Senatorin Stahmann nimmt neues Angebot in Vegesack offiziell in Betrieb

16.01.2015
Beate Garbe, Leiterin des Sozialzentrums Bremen-Nord mit der Senatorin Anja Stahmann © Georg G. Gräf
Beate Garbe, Leiterin des Sozialzentrums Bremen-Nord mit der Senatorin Anja Stahmann © Georg G. Gräf

Eine angespannte Lebenssituation und existenzielle Not – in dieser Lage wenden sich Menschen an das Amt für Soziale Dienste in den Sozialzentren. Dabei kann es zu Gefühlsausbrüchen kommen, Existenzangst und Missverständnisse schlagen um in Aggression. Zu Zwischenfällen kommt es daher immer wieder. Mit einer organisatorischen Veränderung hat das Sozialzentrum in Bremen-Nord jetzt darauf reagiert und die Situation spürbar entschärft: Wer ohne Termin in den Bereich Existenzsicherung kommt, hat jetzt eine qualifizierte Anlaufstelle, die fast alle Anfragen beantworten kann. "Die Besucher versprechen sich hier Hilfe und Unterstützung", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen heute (16. Januar 2015) anlässlich der offiziellen Eröffnung. "Das sollen sie so schnell, so unbürokratisch und so wirksam wie möglich bekommen – und das möglichst in stressfreier Atmosphäre." Sie sprach von einem "Modell für deeskalierende Publikumssteuerung mit gleichzeitiger erheblicher Entlastung der Sachbearbeitung".

Die Anlaufstelle berät alle Besucherinnen und Besucher, die existenzsichernde Leistungen vom Amt für Soziale Dienste erhalten, darunter auch Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Besucherinnen und Besucher werden in einem abgeschlossenen Empfangsbereich unter besonderer Berücksichtigung des Datenschutzes einzeln beraten. Einfachere und eilige Angelegenheiten werden sofort geregelt, besondere Anliegen werden an die Sachbearbeitung weitergeleitet, auch werden erforderliche Termine vermittelt. "In einer ersten Testphase hat sich das Modell bewährt", sagte Beate Garbe, Leiterin des Sozialzentrums Bremen-Nord. "Die Anlaufstelle kann im weitaus größten Teil aller Anliegen Abhilfe schaffen, Kunden fühlen sich besser informiert und die Spannungen im Sozialzentrum haben spürbar abgenommen."

Zudem trage eine übersichtliche Wartezone mit elektronischer Nummernvergabe erheblich zur Entspannung bei. Besucherinnen und Besucher mit Termin werden hier von ihrem Sachbearbeiter abgeholt und in die Büros geleitet. Viele Probleme gehören mit diesen vergleichsweise kleinen Veränderungen der Vergangenheit an, sagte Beate Garbe: "Die Menschen laufen nicht mehr durchs Haus, klopfen an irgendeine Tür, fühlen sich weggeschickt und vertröstet, weil sie keinen Ansprechpartner finden."

Anlass für die Umstrukturierungen war eine Häufung von Vorfällen mit verbaler Gewalt und Tätlichkeiten im Sozialzentrum. "Wir haben daraufhin an einem Handlungsleitfaden Gewaltprävention gearbeitet, und ein Baustein daraus ist das Beratungsbüro Existenzsicherung", sagte Beate Garbe.