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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Mehr Platz für wohnungslose Menschen

01.08.2003

Grundsteinlegung mit Senatorin Karin Röpke beim Verein für Innere Mission: Sanierung des Adelenstifts in Lesum

Am 8. August gibt es im Bremer Ortsteil Lesum etwas zu feiern. Um 11 Uhr lädt der Verein für Innere Mission zum Heidbergstift 38 ein – das ist die Adresse des Adelenstiftes. Auf dem Programm steht die Grundsteinlegung für einen umfangreichen Erweiterungsbau durch den Verwaltungsratsvorsitzenden des Vereins für Innere Mission, Rainer Kulenkampff, und Sozialsenatorin Karin Röpke. Kosten des Projekts: rund fünf Millionen Euro. Die „Adele“, wie sie liebevoll genannt wird, ist eine stationäre Einrichtung, in der ältere wohnungslose Männer und Frauen betreut werden.

Bislang lebten dort 40 ehemals wohnungslose, alkohol- und psychisch kranke Frauen und Männer. Durch den Anbau wird Platz für weitere 20 Bewohnerinnen und Bewohner geschaffen. Damit einher geht eine Erweiterung des Angebotes. Wenn die „Adele“ in neuem Gesicht erstrahlt, sollen in der Lesumer Einrichtung auch pflegebedürftige Bewohner besser versorgt werden. Dies wird durch einen ambulanten Pflegedienst gewährleistet. „Wir haben festgestellt, dass der Bedarf an seniorengerechten Plätzen für ältere wohnungslose Menschen stark angestiegen ist. Von über 40 Prozent der Betroffenen ist die Mobilität stark eingeschränkt, so dass sie weitergehende Hilfe benötigen“, sagt Thomas Tscheu, Projektleiter für den Umbau des Adelenstifts beim Sozialzentrum des Vereins für Innere Mission.

Indes ist der zusätzliche Bedarf an Wohnplätzen nicht der einzige Grund dafür, dass an und um das Adelenstift herum alles neu wird. Die Einrichtung entsprach nicht mehr den aktuellen baulichen Vorschriften. Deshalb machten die Behörden eine Reihe von Auflagen, so dass ein neuer Anbau letztlich billiger wird als die alten Gebäudeteile zu sanieren. Dennoch wird das Bauprojekt über fünf Millionen Euro kosten. So bleibt nur der Kern des Hauses mit seiner wechselvollen Geschichte stehen.

Die Villa, die Johann Anton Schrage in dem frühen 19. Jahrhundert erbauen ließ und die bis 1988 eine wechselvolle Geschichte hat, soll in ihrem Erscheinungsbild nicht verändert werden. Während der Bauarbeiten, sind die Bewohner im Holdheim, der ehemaligen japanischen Internatsschule, untergebracht. Die Baupläne und weitere Informationen sind auch im Internet unter www.inneremission-bremen.de verfügbar. Dort können Interessierte auch die Fortschritte des Umbaus verfolgen – via Webcam.