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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Broschüre zum Integrierten Bewirtschaftungsplan Weser

Die Weser im Kreuzungspunkt von Wirtschaft und Naturschutz

08.01.2015

Eine vom Umweltressort Bremen und dem niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz publizierte Broschüre beschreibt den faszinierenden Naturraum der Tideweser und informiert über den Integrierten Bewirtschaftungsplan (IBP) Weser. Der IBP Weser benennt Maßnahmen, wie ökologische und wirtschaftliche Interessen entlang der Unterweser besser aufeinander abgestimmt werden können. Die reich bebilderte 68-seitige Broschüre "Weser in Bewegung" ist kostenlos erhältlich im Foyer der Umweltbehörde, Ansgaritorstraße 2, 28195 Bremen. Unter www.umwelt.bremen.de oder www.weser-in-bewegung.de /Infothek ist die Broschüre auch online einsehbar.

Die Wesermündung und die Unterweser wurden als hochkomplexer Naturraum von den Landesregierungen Bremens und Niedersachsens in großen Teilen als "besondere Schutzgebiete" nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und der Vogelschutzrichtlinie gemeldet. Mehr als 90 Prozent ihrer Wasser- und Vordeichsflächen gehören zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000.

"Mit der Broschüre wird deutlich, wie artenreich und faszinierend der Naturraum entlang der Tideweser ist. Die geplanten Maßnahmen des Integrierten Bewirtschaftungsplans Weser helfen, diesen Naturraum zu schützen und benennen erste Schritte für einen behutsameren Umgang mit dem Fluss", sagte Umweltsenator Joachim Lohse zur Herausgabe der Broschüre.

Die Weser und die Lesum haben darin als Wanderkorridore für geschützte Fischarten und Neunaugen hohe Bedeutung. Die Weser zwischen Ochtummündung und Rekum ist zudem zentrales Laichgebiet für die Weserpopulation der seltenen Fischart Finte. Seehund, Schweinswal, Teichfledermaus, Säbelschnäbler und Rohrdommel sind weitere Beispiele für besonders geschützte Arten an der Tideweser.

Die Tideweser unterliegt jedoch auch einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsansprüche und stellt für Norddeutschland, vor allem durch die Weserhäfen, einen Wirtschaftsraum von herausragender Bedeutung dar. Auch Industrieansiedlungen sowie die Landwirtschaft, die Fischerei, der Hochwasser- und Küstenschutz und der Tourismus sind an der Weser von hoher Bedeutung. So sind in Bremerhaven und Bremen die Flussufer überwiegend von Hafenanlagen und Siedlungen mit befestigten Ufern geprägt.

Die Bewahrung dieses wertvollen Naturraums - verbunden mit einer Harmonisierung der ökologischen und wirtschaftlichen Interessen im Raum - ist ein gemeinsames Anliegen der Länder Bremen und Niedersachsen sowie der Bundeswasserstraßenverwaltung. Auf der Basis einer Verwaltungsvereinbarung der drei Partner wurde ein gemeinsamer Bewirtschaftungsplan für die Natura 2000-Gebiete des Weserästuars (Wesermündung), der Unterweser und ihrer Nebenflüsse Lesum und Hunte bis Oldenburg erarbeitet. Die regional tätigen Verbände aus den Bereichen Wirtschaft und Umwelt sowie die zuständigen Fachbehörden aus Niedersachsen und Bremen waren intensiv an der Erarbeitung des grenzüberschreitenden Plans beteiligt. Der IBP Weser wurde Anfang 2012 auf einer gemeinsamen Sitzung der Landesregierungen Niedersachsens und Bremens beschlossen.

Der IBP beinhaltet ein Handlungsprogramm konsensfähiger Maßnahmen für die nächsten 15 Jahre. Der Plan soll als Leitlinie staatlichen Handelns bei der Erfüllung der Anforderungen aus den europäischen Naturschutzrichtlinien im Einklang mit den regionalen wirtschaftlichen, landeskulturellen und sozialen Belangen dienen. Die Umsetzung wird von der Obersten Naturschutzbehörde beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, in Abstimmung mit dem Land Niedersachsen und der Bundeswasserstraßenverwaltung, weiterhin fachlich und koordinierend begleitet.