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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Modellversuch zum Mammographie-Screening in Bremen unter Dach und Fach

30.05.2000

Gesundheitssenatorin Hilde Adolf setzt stärkere Einbindung von Frauen durch

Die Frauen- und Gesundheitssenatorin Hilde Adolf, der Leiter des Bremer Brustkrebs-Screening-Programms (BBSP), Dr. Hans Junkermann, sowie die Kölner Planungsstelle haben sich in wichtigen Punkten verständigt. Dem Beirat, der das Projekt begleitet, werden neben der Landesfrauenbeauftragten weitere Vertreterinnen von Frauenverbänden angehören. Die Frauen sollen alle notwendigen Informationen erhalten, um über eine Teilnahme an der Reihenuntersuchung entscheiden zu können Auch die Unabhängige Patientenberatung in Bremen wird eine kompetente Beratung anbieten. Darüber hinaus wird die Öffentlichkeitsarbeit von den teilnahmeberechtigten Frauen selbst mitgestaltet werden.


Senatorin Adolf: "Diese Vereinbarungen sind ein wichtiger Schritt zur Wahrung der Belange der Frauen, wie es seit Beginn der Planungen selbstverständlich unser Ziel war und ist."


Die Senatorin und die Bremer Projektverantwortlichen halten für den Erfolg des Screening-Programms eine breite Akzeptanz bei den Bremer Frauen für unverzichtbar, insbesondere bei der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen, für die das Mammographie-Angebot gilt. "Wir haben ein starkes Interesse daran, die größtmögliche Transparenz im Hinblick auf das Vorhaben herzustellen, und begrüßen, dass die Frauen über den Beirat in Entscheidungen einbezogen werden", sagte Dr. Junkermann, der in diesen Tagen bereits im Zentralkrankenhaus Sankt-Jürgen-Strasse seine Tätigkeit aufnahm.


Nach Abschluss der halbjährigen Aufbauphase – voraussichtlich noch vor Jahresende - sollen die ersten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, bei denen bislang kein Verdacht auf Brustkrebs besteht, zur Mammographie mit gesicherter Qualität eingeladen werden. Vorher sind noch eine Reihe von Vorbereitungen zu treffen. Höchste Priorität hat die Vertiefung der bisherigen Kontakte zu den Frauenverbänden und den beteiligten Ärzten und Institutionen, denn die Mitarbeit aller, vor allem der Frauen selbst ist notwendig, wenn in Bremen und künftig auch bundesweit die derzeitige Brustkrebsfrüherkennung verbessert werden soll.


Vor einigen Monaten hatte die Stadt Bremen den Zuschlag für den Modellversuch zur Früherkennung von Brustkrebs bekommen. Seitdem arbeiteten Krankenkassen und Ärzte in der Hansestadt an einem Vertrag, der die reibungslose Umsetzung des Modellprojektes gewährleisten soll.


Nun ist der Vertrag perfekt und es kann mit dem Projektaufbau begonnen werden. Das Bremische Modellprojekt ist eins von bundesweit dreien, die im Auftrag des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen die europäischen Leitlinien zur Qualitätssicherung des Mammographie-Screenings umsetzen sollen. Alle drei Projekte sollen dabei helfen, die Bedingungen für eine bundesweite Einführung des Programmes zu erproben.


Ein aufwendiges Qualitätsmanagement zielt darauf ab, möglichst viele Krebsherde in einem so frühen Stadium aufzuspüren, dass eine vollständige Heilung noch möglich ist. Die Qualitätsgarantie gilt für jeden einzelnen Schritt der sogenannten "Screening-Kette", von der Aufklärung und Einladung gesunder Frauen über die Anfertigung der Röntgenbilder bis hin zu der in ganz wenigen Fällen notwendigen Folgediagnostik. Durch Fortbildungsprogramme für alle Teammitglieder, darunter Ärzte und Röntgenassistentinnen, durch Doppelbefundung der Mammographien etc. lässt sich die Treffsicherheit des Screenings soweit erhöhen, dass die Belastung der Frauen im Vergleich zur bisher üblichen Praxis minimiert werden kann.


Damit die Erprobung der Chancen, die das Screening bietet, gelingen kann, müsse das Projekt von großer Zustimmung getragen sein, betonte Senatorin Hilde Adolf: "Ich habe den Modellversuch von Anfang an unterstützt und setze mich weiter dafür ein, dass er in Bremen erfolgreich verlaufen kann." Erforderlich ist es ihrer Auffassung nach auch, dass tragfähige und stabile


Kooperationsformen zwischen den bisher bestehenden Versorgungsstrukturen und dem Projekt aufgebaut werden. Die konkrete Ausgestaltung dieser Formen obliege den Vertragspartnern, dies sind die Bremer Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Bremen.