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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Wiederaufnahme der Ausstellung "Am Roland hing ein Hakenkreuz„

26.02.2004

Theaterstück und umfangreiches Begleitprogramm mit neuen Schwerpunkten

Die Ausstellung der Schulgeschichtlichen Sammlung Bremen "Am Roland hing ein Hakenkreuz - Bremer Kinder und Jugendliche in der Nazizeit", die im Herbst 2002 in der Unteren Rathaushalle für vier Wochen gezeigt wurde, war ein überaus großer Erfolg. Immer wieder wurde von Besuchern der Wunsch geäußert, diese wichtige Ausstellung zusammen mit der Inszenierung "Hans und Grete" des Bremer moks - Theaters dauerhaft zu installieren oder doch zumindest zu wiederholen. Jetzt ist es wieder soweit: Am Sonnabend, 28. Februar 2004 um 11 Uhr wird die Ausstellung zum zweiten Mal in der Unteren Rathaushalle mit dem Präsidenten der Bürgerschaft, Christian Weber, eröffnet.


Bereits bei der ersten Präsentation hat sich gezeigt, dass die Ausstellung überaus wichtige Ergänzungen und Antworten zum Thema Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus bereithält: Das Zusammenspiel von sachlich präsentierten Objekten, Fotos und Dokumenten aus Bremer Familien, informativen Texttafeln, Theaterspiel und Zeitzeugen, die bereit sind, über ihre Erfahrungen zu sprechen, beförderte die Kommunikation zwischen Besuchern aller Altersgruppen. Viele Menschen kamen mehrmals und brachten dann Angehörige und Freunde mit, mit denen lebhaft diskutiert wurde. Dr. Ulla M. Nitsch, Leiterin der Schulgeschichtlichen Sammlung Bremen, sagt dazu: "Nur, wenn wir Nachgeborenen herausfinden, wie es den nationalsozialistischen Machthabern gelungen ist, die Kinder und Jugendlichen für sich zu gewinnen und sie für ihre politischen Ziele verfügbar zu machen, können wir lernen, wo unsere Verantwortung in der Gegenwart liegt."


Mit der Wiederaufnahme kann dem häufig von den Besuchern geäußerten Wunsch, die Ausstellung noch einmal zu sehen und den Erfahrungsaustausch und die Gespräche über den Nationalsozialismus fortzusetzen, jetzt vom 28. Februar bis zum 28. März 2004 entsprochen werden. Natürlich ist auch das Bremer moks-Theater wieder dabei und zeigt die eigens für die Ausstellung entwickelte Vorstellung "Hans und Grete" in der Unteren Rathaushalle, die nicht nur jüngere Besucher zum Schauen und Nachdenken einlädt.


Die Präsentation der Schulgeschichtlichen Sammlung wird durch ein umfangreiches und völlig neu zusammengestelltes Begleitprogramm ergänzt. Fortgesetzt wird dabei die Auseinandersetzung mit Erinnerungen, beispielsweise mit dem Film "Hoffentlich ist das bald zu Ende", in dem Zeitzeuginnen von Ihren persönlichen Erinnerungen an die Jahre 1933 bis 1945 berichten. Die Premiere findet am 8. März um 17 Uhr in der Unteren Rathaushalle statt.


Mehrere Vorträge und Lesungen sind diesmal jenen Kindern und Jugendlichen gewidmet, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden: Kinder aus Zwangsarbeiterlagern, behinderten Kindern, einer jungen Widerstandskämpferin und den deportierten jüdischen Mädchen und Jungen. Da sich in Gesprächen immer wieder gezeigt hat, dass das Kapitel Nationalsozialismus gesellschaftlich wie individuell nicht abgeschlossen ist, eröffnen der Vortrag "Hart wie Kruppstahl - Vom Überleben nationalsozialistischer Weltanschauung" von Dr. Gudrun Brockhaus und eine Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Helmut Haselbeck die Möglichkeit, über das Fortwirken nationalsozialistischer Prägungen bis in unsere Gegenwart nachzudenken.