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„Bremer Tagebuch“ der Landesbildstelle mit Otto A. Schwimmbeck

14.02.2003

Film- und Vortragsabend über „Innovative Wägetechnik für internationale Märkte“

Am Donnerstag (20.2.2003) um 20 Uhr schlägt die Landesbildstelle, Uhlandstraße 53, wieder ihr „Bremer Tagebuch“ auf. Im Mittelpunkt der 127. Ausgabe des „Bremer Tagebuchs“ stehen die innovative Wäge- und Anlagentechnik der O.A. Schwimmbeck GmbH, kurz OAS genannt. Eingeladen wurde Otto A. Schwimmbeck, Firmengründer und geschäftsführender Alleingesellschafter des High-Tech-Unternehmens und Bremer Unternehmer des Jahres 2000. Mit seiner mittelständischen Unternehmensgruppe und rund 180 Beschäftigten erwirtschaftete der Unternehmer im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von ca. 35 Millionen Euro.


Auch Otto A. Schwimmbeck hat einmal klein angefangen. Als gelernter Industriekaufmann kam er im Jahre 1969 nach Norddeutschland und errichtete zunächst in Hannover und vier Jahre später in Bremen eine Niederlassung für einen süddeutschen Hersteller von Waagen und Wägeanlagen. Parallel dazu entwickelte der bayerische Juniorenmeister im Box-Schwergewicht eigene Ideen und Aktivitäten auf dem Gebiet der Wägetechnik.


Im Jahre 1982 gründete Otto Anton Schwimmbeck in Achim bei Bremen die OAS GmbH mit dem Schwerpunkt Verfahrenstechnik. Die Verfahrenstechnik stand für ihn von Anfang an in engem Zusammenhang zur Wäge-, Meß-, Regeltechnik, Rechner-anwendung und Softwareentwicklung.


Im Rahmen eines niedersächsischen Forschungsprojekts entwickelte er im Jahre 1985 den ersten eichfähigen Computer und siedelte sich schon 1989 als einer der ersten im Technologiepark Universität Bremen an. „Am Anfang sind es Mut und Risikobereitschaft, die in sehr hohem Maße ausgeprägt sein müssen,“ sagt Otto Anton Schwimmbeck, „aber darüber hinaus muss auch der Einsatz und der unbedingte Wille zum Erfolg vorhanden sein.“


Heute entwickelt das Unternehmen mit einem Team aus Ingenieuren, Technikern, Mathematikern und Informatikern branchenspezifische und branchenunabhängige Lösungen und setzt diese in die Praxis um. Wenn zum Beispiel Kaffee von Jacobs gemischt wird, wenn Fruchtsäfte von Wesergold produziert oder Sitze in die C-Klasse von DaimlerChrysler eingebaut werden, ist immer eine Anlage von OAS dabei.


OAS-Kunden wissen das Know-how der Gruppe zu schätzen und kommen aus der Automobil- und Stahlindustrie, der Baustoffindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Futtermittelindustrie, der Chemie, der Pharmazie, der Kosmetik der Entsorgungswirtschaft oder der Farben- und Lackindustrie usw.


„Ohne Optimierung der Anlagensteuerung sind Unternehmen hinsichtlich der Produktionskosten und der Produktqualität am Markt gefährdet,“ sagt Otto Anton Schwimmbeck. Und wenn einmal eine Anlage eine Störung hat, reagieren OAS-Spezialisten am „Help-Desc“ in Bremen rund um die Uhr per Ferndiagnose nach dem Motto „Nicht Probleme lösen, sondern deren Ursachen abstellen“.


Erfolgreiche Automatisierungslösungen hat OAS in den Bereichen Rohbau, Lackierung und Montage für die Automobilindustrie, zum Beispiel für DaimlerChrysler und Karmann realisiert. Dabei erfüllt OAS immer die neuesten Industriestandards und übernimmt auch als Generalunternehmer alle Schritte von der Planung und Entwicklung bis zur Installation derartiger Automatisierungsanlagen vor Ort.


In der Schweiz hat OAS zum Beispiel ein neues Werk für Underberg errichtet und in England ein Gas-Beton-Werk gebaut. In Kasachstan wird gerade ein Porenbetonwerk errichtet und für einen renommierten Lackhersteller in Süddeutschland erstellt OAS zur Zeit eine Produktionsanlage einschließlich der Gebäude.


OAS ist ein Unternehmen, das von der Siemens AG als qualifizierter Automation Solution Provider zertifiziert wurde. Dadurch gehört OAS zum weltweiten Netz der Siemens Automation Solution Provider, die maßgeschneiderte, wirtschaftliche und zukunftssichere Lösungen entwickeln.


Übrigens hat OAS 1992 die erste europaweite Zulassung für elektronische Waagen von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig erhalten und ist seit 1994 im Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 2001 zertifiziert.


Für Unternehmen, die den Produktionsablauf und den Materialfluss optimal und flexibel steuern wollen, hat OAS das Prozessleitsystem proNTo entwickelt. Im Zusammenspiel mit intelligenten Komponenten der Automatisierung werden die Aufgaben von der Steuerungsebene bis zur Produktionsleitung zu einem homogenen Gesamtsystem verschmolzen.


Module Rezepturverwaltung und –steuerung, Visualisierung, Gewichtsanzeige, Qualitätsanzeige usw. greifen wie Zahnräder ineinander und bilden das Produktionsgeschehen ab. Sämtliche Daten werden in einer Datenbank gespeichert und können für verschiedene Zwecke wie zum Beispiel Controlling und Logistik ausgewertet werden. In dem OAS-System proNTo werden Abläufe nicht programmiert, sondern als mathematisches Modell parametriert.


In Zusammenarbeit mit der Bremer Innovations-Agentur (BIA) und der Hochschule Bremen hat OAS ein neues System für eine Straßenfahrzeugwaage entwickelt, das auf dem Zusammenwirken von WAP-Handys und Internettechnologie basiert. Der Fahrer eines Fahrzeugs autorisiert sich an der Verwiegeanlage per Handy durch Eingabe eines PIN-Codes. Über das Handy gibt er auch die Auftragsnummer und andere Kennzahlen der Ladung ein und löst die Verwiegung aus. In „realtime“ werden die Daten angezeigt und lassen sich sofort ausdrucken – auch in einem weit entfernten Firmenbüro.


Der Datenaustausch läuft über eine Verbindung zwischen der Fahrzeugwaage und einem WAP-Server. Dadurch können Selbstbedienterminals und die zusätzliche Infrastruktur für die Verbindung zum Warenwirtschaftssystem entfallen. Das spart Kosten und Zeit. Aber auch Wartezeiten an Lkw-Waagen werden reduziert. Abgesehen vom Versand und der Logistik ist kaum vorher zu sagen, wo WAP-Handys in der Industrie noch eingesetzt werden können. Sicher ist nur, dass OAS neue Wege für die Optimierung vielfältiger Geschäftsabläufe anbieten wird.


Die Erfindung der OAS-Revolverwaage ist für die präzise Dosierung von Kleinkomponenten im Schüttgutbereich gedacht, die dazu neigen, miteinander zu reagieren. Durch sechs getrennte Waagen, die sich in einem zylindrischen Gehäuse befinden, können bis zu sechs Komponenten gleichzeitig genau dosiert werden. Deshalb spielt die Revolverwaage zum Beispiel für Farbpigmente, deren Vermischung innerhalb des Dosiersystems vermieden werden muss, eine wichtige Rolle.


Weltweit einmalig ist das von OAS entwickelte Eichfahrzeug, das Großwaagen mit eigener Last von bis zu 60 Tonnen eichen kann. Das Spezialfahrzeug von Mercedes-Benz mit Sonderaufbauten des Karosserieherstellers Eggers in Brinkum kostet ca. 350000 Euro und wird von vier bis fünf OAS-Spezialisten bedient. Geeicht werden damit u.a. Fahrzeugwaagen bei DaimlerChrysler, Kraft Foods, den Stahlwerken Bremen und der Müllverbrennungsanlage.


Zur Firmenphilosophie der OAS-Gruppe gehört eine flache Hierarchie mit kurzen Entscheidungswegen. Die Mitarbeiter pflegen ein lockeren Umgangston und überall herrscht eine angenehme Atmosphäre. Offensichtlich definiert sich jeder durch das, was er kann und macht. Auch das Büro des innovativen Firmeninhabers darf ohne Klopfen betreten werden. „OAS ist eine Vorzeigeunternehmen für den Technologiepark “, sagt der Ökonomie-Professor Rudolf Hickel und freut sich darüber, dass „ bei uns an der Universität ausgebildete Informatiker oder Maschinenbauer hier beschäftigt werden.“


In Zusammenarbeit mit der O. A. Schwimmbeck GmbH Industrielle Wäge- und Anlagentechnik und der Wittheit zu Bremen veranstaltet das „Bremer Tagebuch“ erstmals öffentlich einen Film- und Vortragsabend über „Innovative Wägetechnik für internationale Märkte“. Eingeladen wurde der Firmengründer Otto Anton Schwimmbeck. Er ist Unternehmer und verkauft intelligente Systeme und Lösungen in der Wäge- und Anlagentechnik, die seine Kunden vor allem effektivitäts- und produktivitätssteigernd einsetzen. Die Landesbildstelle Bremen freut sich sehr, dass Schwimmbeck sofort bereit war, die Einladung anzunehmen.


Die Programmfolge:


„Innovative Wäge- und Anlagentechnik für internationale Märkte“

Eine PowerPoint-Präsentation von Otto Anton Schwimmbeck


„Waagen un Winnen - Ich kann immer kommen“

Ein Film der OAS GmbH über Versandautomation, 16 Minuten, 1999


Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca.70 Minuten.

Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen sind unter Telefon 361-3503 in der Landesbildstelle erforderlich.