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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Schüler lernen mitzureden: "Landeswettbewerb Jugend debattiert Bremen" gestartet

14.01.2003

Der Senator für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen, Willi Lemke, gab heute gemeinsam mit Ralf Langhammer, Projektleiter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, den Startschuss zu einem neuen „Landeswettbewerb Jugend debattiert Bremen“. Damit sollen Jugendliche das faire und geregelte Debattieren über praktische Sachfragen lernen. Beteiligt sind Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 13 aus 4 Schulen in Bremen. Im Laufe der nächsten drei Jahre werden 12 Schulen aus Bremen bei Jugend debattiert mitmachen können. Je vier Schüler nehmen an den 24-Minuten-Debatten teil. Bewertet werden Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Das Projekt wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung durchgeführt. Der Senator für Bildung und Wissenschaft stellt einen Landesbeauftragten sowie Sachleistungen für den Wettbewerb zur Verfügung. Auch die Kultusministerkonferenz unterstützt das Projekt.


Debattiert wird über praktische Fragen wie: „Sollen öffentliche Plätze videoüberwacht werden?“ Jeder der vier Debattanten hat zu Beginn 2 Minuten ungestörte Redezeit. Anschließend folgen 12 Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Debattanten eine Minute zur Verfügung. Dabei darf er seine Meinung auch ändern. Die Juryberatungen sind generell öffentlich.


In Bremen werden 20 Lehrer aller Schulfächer der Klassen 8 bis 13 im laufenden Schuljahr von erfahrenen Profi-Trainern im Debattieren geschult. Trainings- und Unterrichtsmaterialien stehen für Lehrer und Schüler zur Verfügung. Die Lehrer trainieren anschließend ihre Schüler im Klassenverband. Der Wettbewerb erfolgt auf vier Ebenen: Klasse, Schule, Land und Bund. Die Landessieger aus Bremen werden am 15. Juni 2003 in Anwesenheit des Bundespräsidenten in Berlin auf die Finalisten der anderen Bundesländer treffen. Der Landeswettbewerb Bremen ist Teil des Bundeswettbewerbes Jugend debattiert, der auf Initiative und unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau am 21. November 2002 an den Start ging.


Die vom Senat ausgewählten ersten 4 Schulen in Bremen sind in zwei Verbünden zusammengeschlossen: Schulverbund I bestehend aus den Schulzentren Pestalozzistraße und Walliser Straße, Schulverbund Bremen II umfasst das Schulzentrum Flämische Straße und das Alte Gymnasium. Jede Klasse kann zwei Delegierte zum Schulverbundwettbewerb entsenden. In diesem ringen 18 Schüler um die Teilnahme an dem Landesfinale. Von den acht Schülern, die am Landesfinale teilnehmen, können sich zwei für den Bundeswettbewerb qualifizieren. Am Ende werden sich rund 500 Bremer Schüler am Wettbewerb beteiligt haben.

Die teilnehmenden Schulen gehören zu einem bundesweiten Netzwerk von zunächst 165 Schulen. Es wird Qualifizierung und Erfahrungsaustausch sichern. In den folgenden Schuljahren können sich weitere Schulen um die Aufnahme in das Netzwerk bewerben.


Jugend debattiert will zum qualifizierten Mitreden und Mitgestalten in der Demokratie ausbilden. Das Projekt fördert die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen unserer Gesellschaft. Es ist eine Antwort auf die sprachlichen Mängel, die von PISA ermittelt und auch von der Wirtschaft massiv beklagt wurden. Die Debatte fördert ferner die Persönlichkeitsbildung. Durch das Trainieren der öffentlichen und freien Rede wird den Jugendlichen Selbstbewusstsein vermittelt. Zu gewinnen gibt es für Schulverbund- und Landessieger ein dreitägiges Profitraining und für die Bundessieger eine sechstägige Akademie sowie die Aufnahme in ein Alumni-Programm.


Jugend debattiert wurde in einer zweijährigen Pilotphase von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Frankfurt getestet. 2000 Schüler, 200 Lehrer und 50 Schulen nahmen in den Jahren 2000 und 2001 an Training und Wettbewerb teil. Die große Nachfrage hatte die Stiftung überrascht und ermutigt. Die Schüler beeindruckten vor allem durch Fairness, Ideenvielfalt und Sprachwitz. Das Pilotprojekt Jugend debattiert erhielt im Oktober 2002 den Kulturpreis Deutsche Sprache.


Die Partner des Bundeswettbewerbes Jugend debattiert sind:
Die Robert-Bosch-Stiftung, die Nixdorf-Stiftung sowie die Stiftung
Mercator, die Kultusministerien der Länder und die Kultusministerkonferenz.


Jugend debattiert im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de


Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Claudia Finke, Information/Kommunikation
Tel.: 069.660.756.143, FinkeC@ghst.de