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Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit

Safer Internet Day 2014: "Verschlüsselung ist nicht tot!"

11.02.2014

Seit Juni 2013 erfährt die Weltöffentlichkeit von massenhaften und anlasslosen Überwachungspraktiken der US-amerikanischen National Security Agency (NSA). Im Zuge der Veröffentlichungen war dabei der Eindruck erweckt worden, die NSA sei in der Lage, sämtliche verschlüsselten Datenübertragungen im Internet zu knacken. Anlässlich des 8. Europäischen Datenschutztages am 28. Januar 2014 waren sich die bei der zentralen Veranstaltung der Datenschutzkonferenz in Berlin versammelten IT-Expertinnen und Experten demgegenüber in der Einschätzung einig, die Verschlüsselung sei nicht tot (siehe dazu die Vorträge von Marit Hansen und Erich Möchel unter www.datenschutz.bremen.de). Kryptographische Schutzverfahren müssten jetzt aber endlich von allen genutzt werden. Die beiden verwiesen darauf, dass schon einfache Sicherheitsmaßnahmen die Komplexität und die Kosten von Angriffen steigern.

Die bremische Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Dr. Imke Sommer, nutzt deshalb den heutigen (11. Februar 2014) Safer Internet Day, um für die Verwendung von Verschlüsselungstechniken im Internet zu werben: "Natürlich geht es weiterhin in erster Linie darum, die anlasslose und umfassende Überwachung im Internet zu verhindern. Daneben bleibt es aber richtig, dass es sich für alle Menschen, die sich im Internet bewegen, lohnt, ihre personenbezogenen Daten mit Sicherheitsmaßnahmen zu schützen. Sie sollten wann immer möglich verschlüsselt kommunizieren. Beim Versenden von E-Mails und beim Surfen. Technische Möglichkeiten dafür sind verfügbar. Oft schon in den Standardprodukten, die tagtäglich genutzt werden: Internet Browser ermöglichen die verschlüsselte Nutzung von Webseiten, soweit es ‚die Gegenseite‘ technisch unterstützt. Es kann versucht werden, anstelle von ‚http‘ lieber ‚https‘ in die Browserzeile einzugeben. Wenn die Webseite Verschlüsselung unterstützt, wird die Verbindung dann verschlüsselt aufgebaut. So werden die Inhalte auf dem Weg zwischen den Servern und dem heimischen Browser für Dritte nicht lesbar. E-Mails können mit verfügbaren Mitteln ebenfalls verschlüsselt werden. Eine gute Einführung zur verschlüsselten Kommunikation ist unter dem Link www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/SicherheitImNetz/Verschluesseltkommunizieren/verschluesselt_kommunizieren_node.html zu finden."

Die bremische Landesbeauftragte erinnert am Safer Internet Day aber auch daran, dass die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder den öffentlichen Bereich aufgefordert haben, mit gutem Beispiel voranzugehen und Standards zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wie den in Bremen entwickelten OSCI-Transport-Standard, zu nutzen.

Kontakt/Rückfragen:
Dr. Imke Sommer, Telefon 0421 361-2010