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Sonstige

Zwei Preisverleihungen, ein Ziel

Die Bürgerstiftung Bremen und die Deutsche KindergeldStiftung Bremen zeichneten Projekte aus, die den Zusammenhalt von Menschen in der Stadt fördern und verbessern

27.09.2013

Am 27. September 2013 um 17 Uhr herrschte große Spannung in der Stadtwaage Bremen: Zwei mit jeweils 3.000 Euro dotierte Preise wurden vergeben, die vorbildliche Freiwilligenarbeit und Bürgerbeteiligung in der Stadt auszeichnen. Der Bürgerstiftungspreis Hilde Adolf, den die Bremer Bürgerstiftung seit 2005 verleiht, ging in diesem Jahr an das Projekt "Sommerpatenschaften" des Vereins Fluchtraum Bremen e.V.; den Preis der Deutschen Kindergeldstiftung Bremen erhielt die von der Bremer Freiwilligen-Agentur entwickelte Initiative "Huckepack". In ihrem Grußwort sagte die Staatsrätin für Bundes-, Europa- und Integrationsangelegenheiten, Ulrike Hiller: "Beide Stiftungen setzen sich mit ihren Auszeichnungen dafür ein, das Zusammenleben von Kulturen und Generationen zu verbessern. Sie fördern damit ehrenamtliches Engagement für ein Miteinander, das Bremens Stadtteile und Quartiere bereichert, Menschen zusammenführt und füreinander eintreten lässt. Dafür danke ich den Stiftungen und den Engagierten."

Sommerpartnerschaften – getragen von hohem ehrenamtlichen Engagement
Das Projekt "Sommerpatenschaften" ist schnell erklärt. Acht Flüchtlingskinder wurden in den Sommerferien vier Wochen lang von ehrenamtlichen Patinnen und Paten besucht. Der Gedanke dahinter: Für die in Deutschland alleinstehenden und oftmals schwer traumatisierten jungen Menschen bedeuten Ferien meist eine einsame Zeit – ohne Familie und ohne feste Strukturen. Die Patinnen und Paten gestalteten zusammen mit ihren Patenkindern Freizeitaktivitäten am Nachmittag: "Das waren kleine Ausflüge oder gemeinschaftliche Unternehmungen, wie zum Beispiel miteinander Kochen oder auch Gespräche, in denen einfach mal über Gott und die Welt geredet wurde", erklärt die Vereinsvorsitzende Claudia Schmitt, die das Projekte bei der Preisverleihung vorstellte. Rückblickend sei das für beide Seiten eine erlebnisreiche Zeit gewesen mit einer Vielzahl von spannenden neuen Eindrücken, die das Gefühl hinterließen, viel dazu gelernt zu haben. "Für diese positive Bilanz fühlen wir uns durch den Bürgerstiftungspreis geehrt. Das Preisgeld versetzt uns in die Lage, weitere Aktivitäten dieser Art zu entwickeln, mit denen wir uns auch zukünftig aktiv für das Wohl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Bremen einsetzen wollen", so Schmitt weiter.

Der Hilde Adolf Preis wird von der Bremer Tageszeitungs AG, Weser Kurier, gestiftet. Das Projekt "Sommerpatenschaften" wurde aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt, die sich unter dem Themenschwerpunkt "Integration" um Förderung bei der Bremer Bürgerstiftung bemüht hatten. Gründe für die Entscheidung der Jury: "Das Flüchtlingsthema ist aktuell und das Angebot sehr konkret, da es den Jugendlichen in vielen kleinen Schritten hilft, sich hier zurechtzufinden und einzuleben. Zudem wird es von einem sehr hohen ehrenamtlichen Engagement getragen, das uns beeindruckt hat", so Dr. Peter Beier, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Bremen. Seit 2002 ist es Anliegen der Bürgerstiftung, Einzelpersonen, Vereine oder Initiativen, die sich für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt einsetzen, bei der Umsetzung ihrer gemeinnützigen Ideen zu unterstützen.

Huckepack – für mehr Chancengleichheit an Bremer Schulen
Die Deutsche KindergeldStiftung Bremen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen aus sozialschwachen Familien mehr gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit zu ermöglichen. Ihren diesjährigen Preis vergibt die KindergeldStiftung an das 2012 gestartete Projekt "Huckepack". Neun Kinder werden derzeit in Bremen Huckepack genommen und von einem Erwachsenen beim Übergang vom Kindergarten in die Schule begleitet. Die Idee zu diesem bundesweit einmaligen Projekt entstand in der Bremer Freiwilligen-Agentur. "Der Start in die Schule fällt manchen Kindern sehr schwer. Das Schulsystem ist unbekannt, das Umfeld ist neu, die Leistungsanforderungen nehmen zu", berichtet die Projektleiterin Claudia Fantz von der Freiwilligen-Agentur. Die Anzahl der auf diese Weise betreuten Kinder soll in den kommenden Jahren deutlich erhöht werden. Den teilnehmenden Grundschulkindern wird bei "Huckepack" für 18 Monate ein Erwachsener an die Seite gestellt, der zwei bis drei Stunden in der Woche an Zeit investiert, um die Fünf- bis Sechsjährigen zu unterstützen, ihnen zuhört, mit ihnen spielt und vor allem Vertrauen aufbaut. Dabei stehen die Paten sowohl mit dem Kindergarten und später mit der Schule als auch mit den Familien im Kontakt. "Wir freuen uns sehr über den Preis. Mit ihm können wir ab 2014 einen zweiten Patendurchlauf starten und das Angebot zudem auf die Stadtteile Walle und Findorff ausdehnen", betont Fantz. Die Deutsche KindergeldStiftung unterstützt mit Spendengeldern finanziell besser gestellter Eltern benachteiligte Kinder für mehr Chancengleichheit. "Das Projekt ‚Huckepack’ tut genau dies und wir können nun dazu beitragen, dass diese gute Idee auch in anderen Stadtteilen realisiert wird", erklärt Andreas Hüchting, Mitbegründer der Deutschen Kindergeldstiftung das Ziel der Preisvergabe. Die Deutsche KindergeldStiftung Bremen wird von der Bürgerstiftung Bremen als Treuhänderin betreut.

Weitere Informationen für die Medien
Bürgerstiftung Bremen: Staatsrat a.D. Dr. Hans-Christoph Hoppensack, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Bremen, Tel. (0421) 445567, E-Mail christoph.h@nord-com.net
Deutsche KindergeldStiftung: Andreas Hüchting, Vorstandsmitglied der Deutschen KindergeldStiftung, Tel. 0179/ 5990176, E-Mail a.huechting@deutsche-kindergeldstiftung.org