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Der Senator für Kultur

Bremer Autorin Betty Kolodzy für ihre Arbeit mit Geflüchteten ausgezeichnet

14.02.2019
Bürgermeister Sieling mit der Preisträgerin Betty Kolodzy
Bürgermeister Sieling mit der Preisträgerin Betty Kolodzy

Bremens Kultursenator, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, hat am Mittwoch, 13. Februar 2019, im Gerhard-Marcks-Haus den erstmals verliehenen Bremer Frauenkulturförderpreis an die Schriftstellerin Betty Kolodzy übergeben. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Schreibwerkstatt „Heimat:Sprache“ mit geflüchteten Frauen aus dem Übergangswohnheim Rotes Dorf. „Der Preis ist ein Statement, denn es ist wichtig, die Frauen in der Kultur sichtbar zu machen“, sagte Bürgermeister Dr. Carsten Sieling. „Deshalb werden wir den Preis ab jetzt regelmäßig vergeben“, kündigte er während der Veranstaltung, die von Janine Smith musikalisch umrahmt wurde, an. Mit dem Preis soll ein kulturelles Projekt von Frauen für Frauen, die sich mit künstlerischen Mitteln für frauenspezifische Inhalte, für die Unterstützung und Teilhabe von Frauen oder für den Erhalt des kulturellen Erbes der Bremer Frauengeschichte einsetzen, gewürdigt werden.

Bettina Wilhelm, Bremens Landesbeauftragte für Frauen, wies in ihrer Rede darauf hin, dass Frauen in der Kultur, zum Beispiel bei der Besetzung von Leitungspositionen oder der Aufführung und Präsentation ihrer Werke, immer noch benachteiligt sind.

Der Frauenkulturförderpreis ist mit 2.000 Euro vom Senator für Kultur dotiert. Verliehen wird zudem eine Statue, die „Kleine Aphrodite“ der Künstlerin Anne Baisch, die vom Bremer Rat für Integration gestiftet wird. Die Skulptur ist ein Wanderpreis und wird in drei aufeinanderfolgenden Jahren weitergegeben. Danach wird sie versteigert. Aus dem Erlös sollen weitere Frauenprojekte gefördert werden.

Neben Betty Kolodzy war das Bremer Frauenarchiv und Dokumentationszentrum belladonna für die Digitalisierung von Materialien zur Bremer Frauenbewegung nominiert worden, ebenso das Bremer Frauenmuseum. Eine Jury hatte die Gewinnerin ausgewählt. Jury-Mitglied Libuse Cerna vom Rat für Integration würdigte in ihrer Laudatio auf Betty Kolodzy deren innovativen Ansatz sowie ihre Empathie und ihr Durchhaltevermögen. Das Schreiben könne das Selbstvertrauen der Frauen fördern und ihnen innere Stabilität geben, führte sie weiter aus.

Betty Kolodzy hat bereits mehrere Romane und Erzählungsbände veröffentlicht und ist Preisträgerin des Bremer Autorenstipendiums 2013. Im Jahr 2014 erhielt sie den Wiener Werkstattpreis und das Autorenstipendium des Bremer Literaturkontors in den Künstlerhäusern Worpswede, 2016 das Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt im Kunsthof Dahrenstedt. Sie unterrichtet kreatives Schreiben an der Universität Bremen. Seit Längerem bietet sie Literaturprojekte für geflüchtete Frauen und Kinder an, aktuell auch eine Schreibwerkstatt für obdachlose Frauen.

Das Gerhard-Marcks-Haus, in dessen Foyer die Preisverleihung stattfand, erinnert zurzeit an die aus Bremen stammende Künstlerin Luise Kimme (1939–2013), deren Skulpturen noch bis zum 21. April 2019 zu sehen sind.

Foto: Pressestelle, Der Senator für Kultur