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Senatskanzlei

Bremerhaven wächst um fast ein Fünftel seiner Fläche

11.01.2010

Festakt zur Eingliederung der Luneplate

Der 11. Januar ist für Bremen und Bremerhaven ein bedeutendes Datum. Vor genau 183 Jahren – am 11. Januar 1827 – wurde zwischen dem König von Großbritannien und Hannover und dem Senat der Freien Hansestadt Bremen ein Staatsvertrag geschlossen. Darin wurde besiegelt, dass 200 Morgen Land aus der hannoverschen Landeshoheit auf Bremen übergingen – die Geburtsstunde Bremerhavens. Bremen brauchte seinerzeit Land, um an der Wesermündung einen Seehafen zu bauen. 183 Jahre später, am 11. Januar 2010, wächst Bremerhaven durch einen weiteren Staatsvertrag über seine bisherigen Grenzen hinaus. Mit dem heutigen Tag ist die Eingliederung der Luneplate in bremisches Hoheitsgebiet als Gebiet der Seestadt Bremerhaven im Rahmen öffentlichen im Rahmen eines Festaktes vollzogen worden.


Begrüßung der Bremerhavener Neubürger: Der Präsident des Bremer Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz (von rechts) heißen Peter und Ute Golasowski in der Seestadt willkommen

Begrüßung der Bremerhavener Neubürger: Der Präsident des Bremer Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz (von rechts) heißen Peter und Ute Golasowski in der Seestadt willkommen


Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen: "Für das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven ist dies ein historisches Ereignis. Die Seestadt hat sich in den letzten Jahrzehnten als einer der größten Container- und Autoumschlagshäfen in Europa entwickelt. Auf der Luneplate entsteht jetzt die zentrale Ausgleichsfläche für den Ausbau des Containerterminals "Wilhelm Kaisen". Auch für den Naturschutz hat die Luneplate daher eine herausragende Bedeutung. Mit der Luneplate setzt Bremerhaven den konsequenten Weg fort, sich weiter zu entwickeln und sich – und damit unser Land – zukunftsfester zu machen."



Der entsprechende Staatsvertrag zwischen Bremen und Niedersachsen ist bereits am 4. Mai 2009 von den beiden Regierungschefs Jens Böhrnsen und Christian Wulff unterzeichnet worden. Dieser sieht vor, dass rund 1.400 Hektar Gesamtfläche auf der „Luneplate“ aus dem Bereich der Gemeinde Loxstedt in Niedersachsen an Bremen abgetreten werden. Grund für die Änderung der Landesgrenze sind der weitere Ausbau des Containerterminals „Wilhelm Kaisen“ (CT 4) in Bremerhaven und der damit verbundene Bedarf Bremens an Kompensationsflächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

„Das Land Bremen gewinnt durch das hinzugewonnene Land nur unwesentlich, nämlich 3,73 Prozent, an Fläche hinzu“, betonte Bremerhavens Oberbürgermeister Schulz in seiner Rede anlässlich des Festaktes. „Die Stadt Bremerhaven jedoch ist zum Jahreswechsel von einer Stunde zur anderen um 19,13 Prozent, also fast um ein Fünftel, größer geworden. Deshalb kann man durchaus von einer zweiten oder sogar dritten Geburt der Seestadt sprechen, die im Laufe ihrer 183-jährigen Geschichte schon so oft ihre Grenzen und sogar ihren Namen geändert hat.“ Nun wachse durch die Eingliederung der Luneplate etwas zusammen, was schon in der Vergangenheit zumindest in den Köpfen der Kommunalpolitiker irgendwie zusammengehört habe.


[Foto: Wilfried Moritz]