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Senatskanzlei

Menschenrechtlerin Immaculée Birhaheka erhält Bremer Solidaritätspreis

16.12.2008

Preisverleihung am 16. März 2009 im Bremer Rathaus

Der 11. Bremer Solidaritätspreis geht an Immaculée Birhaheka, die Gründerin und Leiterin des PAIF (Promotion et Appuiaux Initiatives Féminines), einer Organisation zur Förderung und Unterstützung von Fraueninitiativen in der Demokratischen Republik Kongo. Das hat der Bremer Senat in seiner heutigen (16.12.2008) Sitzung beschlossen. Mit dieser Auszeichnung wird eine der führenden Menschenrechtsverteidigerinnen der Demokratischen Republik gewürdigt, die sich unermüdlich für die Rechte der Frauen einsetzt. Immaculée Birhaheka brachte und bringt als eine der wenigen Aktivistinnen im Kongo den Mut auf, die kongolesische Politik und Öffentlichkeit mit Themen wie (Kriegs-) Vergewaltigungen zu konfrontieren. Immer wieder hat sie in den vergangenen Jahren die schweren Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land öffentlich angeklagt. Wegen ihres Engagements wird die Menschenrechtlerin immer wieder bedroht, sowohl seitens der Behörden als auch von verschiedenen Milizen.




Der Solidaritätspreis wird am 16. März 2009 im Rahmen einer Feierstunde im Bremer Rathaus an die Preisträgerin übergeben.


Noch während der Diktatur Mobutus gründete Immaculée Birhaheka (geb. 1959) Anfang der 90er Jahre die kongolesische Organisation zur Förderung und Unterstützung von Fraueninitiativen (Promotion et Appuiaux Initiatives Féminines, PAIF). Seither dokumentiert PAIF in den Kivu-Provinzen die allgegenwärtigen Gewaltverbrechen an Frauen und Mädchen und prangert konsequent Menschenrechtsverletzungen an. Als Leiterin der Organisation verleiht Immaculée Birhaheka vergewaltigten Frauen eine Stimme, klärt über Menschenrechte auf und streitet gemeinsam mit den Überlebenden der Gewalt in der kongolesischen Öffentlichkeit und bei den Behörden für die Durchsetzung ihrer Rechte.


Im Kampf um die Menschenrechte in der Demokratischen Republik Kongo steht Immaculée Birhaheka in der ersten Reihe. Ihr Engagement bedeutet für sie zugleich ständige Bedrohung.


Der Bremer Solidaritätspreis wird seit 1988 alle zwei Jahre vom Bremer Senat verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Mit ihm würdigt der Senat Personen, Gruppen und Initiativen, die sich gegen Kolonialismus und Rassismus und für Freiheit und Selbstbestimmung engagieren, die sich gegen Repression, Gewalt und soziale Ausgrenzung einsetzen. Die Preisträger erhalten außer dem Geldbetrag eine Skulptur des Bremer Bildhauers Bernd Altenstein, der symbolisch die Bremer Stadtmusikanten als solidarisch Handelnde darstellt.