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Sonstige

Stele erinnert an ehemaliges "Rotes Haus" in der Neustadt

Einladung zur Gedenkveranstaltung am 28. Mai 2016

12.05.2016

Eine Stele des Bremer Vereins "Erinnern für die Zukunft e.V." soll künftig an das ehemalige "Rote Haus" am Buntentorsteinweg 95 erinnern. Das Haus gehörte ab 1924 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), wurde nach der Machtübernahme durch die Nazis beschlagnahmt und als Folterstätte missbraucht. Die Stele wird am Samstag, 28. Mai 2016, um 11 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Gedenkveranstaltung enthüllt (Grünanlage zwischen dem Haus Buntentorsteinweg 97 und der Postfiliale am Buntentorsteinweg 103). Als Redner zugesagt haben der bekannte Bremer Rechtsanwalt Heinrich Hannover und der Sprecher des Beirats Neustadt, Jens Oppermann. Reinhard Lippelt vom benachbarten Schnürschuh-Theater wird dazu aus einigen Zeitzeugenberichten zitieren.

In den 1920ern wurde das Haus wegen seiner großen roten Fahne, der Transparente und Plakate an der Fassade von der Bevölkerung als "Rotes Haus" bezeichnet. Nachdem die Polizei im Frühjahr 1933 das Haus beschlagnahmt und es an die SA übergeben hatte, nutzte diese es als Folterstätte insbesondere für ihre kommunistischen Gegner, die sie in ihrem eigenen Haus demütigen wollten. Von diesem Haus aus startete die SA in der Reichspogromnacht 1938 auch ihre Jagd auf jüdische Bürgerinnen und Bürger in der Neustadt. In dieser Nacht ermordeten sie Heinrich Rosenblum und Selma Zwienicki.

Die Stele am "Roten Haus" ist die zweite Stele, die der Verein "Erinnern für die Zukunft e.V." an zeithistorischen Orten aufstellt, um Anwohnerinnen und Anwohner zu ermutigen, sich mit der NS-Geschichte auseinander zu setzen. Die erste Stele ist am 30. Januar dieses Jahres zusammen mit einem Gedenkstein für das Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme am Dammacker in Huckelriede aufgestellt worden. Finanziell und ideell gefördert wird der Verein vom Beirat Neustadt. Gemeinsam mit anderen Organisationen, Schulen und Neustädter Bürgern will der Verein weitere Stelen, wie etwa am Isenbergheim in der Kornstraße oder an der jüdischen Badeanstalt in der Vohnenstraße aufstellen, die gemeinsam einen "Denk-Orte" Rundgang bilden.

Kontakt: Nathalie Sander, "Erinnern für die Zukunft e.V.", Mobil: 0160/97924411.