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Senatskanzlei

Bunt und multikulti - 18. Nacht der Jugend setzt Zeichen für Respekt und Anerkennung

11.11.2015

"Wer die Nacht der Jugend in Bremen nicht kennt, der hat etwas verpasst. Wir erinnern mit dieser besonderen Veranstaltung an die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 und den Terror der Nazi-Herrschaft, damit so etwas nie wieder passiert. Ich danke allen Beteiligten, dass wir heute Abend in vielfältiger Weise erinnern, diskutieren und tolle Darbietungen erleben können." Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Carsten Sieling gestern Abend (10. November 2015) die 18. Nacht der Jugend. Als besonderen Gast begrüßte er Dr. Miriam Dvir aus Tel Aviv. Die älteste Tochter des Bremer Juden Martin Bialystock, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, ist Holocaustüberlebende der zweiten Generation. Eindrucksvoll berichtete sie, wie dies ihr Leben beeinflusste. "Mein Leben und das Leben meiner Schwester als Töchter von Überlebenden des Holocaust wurde von Schatten überlagert, die in unserem Haus stets gegenwärtig waren. Mein Vater und meine Mutter, die ihre Jugend, ihre Eltern und ihre Zukunft verloren hatten, konnten auch nicht einen Tag lang vergessen, was sie durchgemacht hatten. Unsere Eltern behüteten uns sehr, aus Angst, uns zu verlieren.", so Dvir.

Rund 2.000 Gäste erlebten eine bunte, multikulturelle und friedliche Veranstaltung. Mit der Auswahl des Mottos "Welcome", das das junge Organisationsteam schon Ende 2014 bestimmt hatte, hatten sie, ohne es zu ahnen, einen sehr aktuellen Bezug gefunden.
An zahlreichen Infoständen präsentierten sich u.a. die Bürgerhäuser, die Jugendbeiräte, der Sportgarten e.V., das Jugendzentrum ATID, oder der Bremer Jugendring.
Die Ausstellung "In ricordo – Das Tagebuch eines ehemaligen italienischen Militärinternierten" hatten Jugendliche aus Bremen und Schwanewede in Kooperation mit dem Denkort Bunker Valentin in einem außerschulischen Projekt entwickelt. In der Unteren Rathaushalle konnten die Besucherinnen und Besucher ein letztes Mal die Ausstellung "Bremen – Theresienstadt – Riga: 3000 Schicksale" sehen, bei der mit Fragmenten, Dokumenten und Fotos exemplarisch an die Schicksale der Deportierten erinnert wurde.

Mit jeder Menge Musik, Theater und Tanz hatte der Abend viel Abwechslung zu bieten. Dabei waren u.a. der Künstler Tim Fischer, die Geigerin Anna Markova und die Band Vladi Wostok. Dinipiri Collins Etebu, Tänzer beim Musical "König der Löwen", und auch die Formation "Passbook Competition" aus Südafrika begeisterten wie alle anderen das Publikum und haben bei der Nacht der Jugend für eine eindrucksvolle Kulisse gesorgt.

Weitere Informationen unter www.nachtderjugend.de

Foto: Senatspressestelle