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Die Senatorin für Kinder und Bildung

VERA 2005: Viertklässler sind im Lesen deutlich besser geworden

19.12.2005

Bremer Grundschulen jetzt bei allen Testbereichen im Mittelfeld

Die Ergebnisse des diesjährigen VERA-Vergleichstests bei den Grundschülern von sieben Bundesländern zeigen für Bremen erneut eine Leistungsverbesserung. Insbesondere im Lesen sind die Leistungen der Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr waren die Ergebnisse im Lesen noch eher unerfreulich.

In allen Testbereichen zusammengenommen liegt Bremen jetzt im Mittelfeld der an VERA beteiligten Länder. Neben Bremen sind das Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Ein Länderranking haben die Wissenschaftler nicht vorgenommen, jedes Land kann sich aber am Durchschnittswert der beteiligten Länder messen.

Zu den Testbereichen gehörten in diesem Jahr Lesen, Sachrechnen, Arithmetik und Geometrie. In den mathematischen Disziplinen hatte Bremen bereits im vergangenen Jahr in Teilbereichen (Fähigkeitsniveau 3) sehr gute Ergebnisse (Geometrie) erzielt.


Bei den diesjährigen Vergleichsarbeiten kann Bremen eine besondere Leistungssteigerung im Lesen verzeichnen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in den höheren Fähigkeitsniveaus 2 und 3 ist von 54,8 Prozent auf 67,1 Prozent gestiegen. Damit hat Bremen das Durchschnittsniveau der Länder (68,2 Prozent) nahezu erreicht.


“Kommentartext“


„Die Ergebnisse zeigen, dass sich unsere großen Anstrengungen zur Verbesserung der Lesekompetenz eindeutig auszahlen“, freute sich der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke. Die jetzt getesteten Kinder gehören zu dem Jahrgang, der erstmals flächendeckend an den Leseintensivkursen teilgenommen hat. Außerdem sind die Kinder dieses Jahrgangs in vielfältige Maßnahmen und Initiativen zur Förderung des Lesens einbezogen gewesen. Dazu gehören zusätzliche Förderkurse am Nachmittag, Leseclubs, Initiative Leselust, Sommercamp und Sprachvorkurse für Migrantenkinder vor Eintritt in die Regelklassen. Auch die Verlässliche Grundschule, die eine bessere Verzahnung von Unterricht und Betreuung ermöglicht, hat an den Leistungssteigerungen ihren Anteil. „Mit dem weiteren Ausbau der Ganztagsschulen werden wir zusätzliche Verbesserungen erzielen“, gab sich Lemke optimistisch.


An den diesjährigen Ergebnissen in den mathematischen Bereichen wird deutlich, dass die guten Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr kein Zufall waren. In Arithmetik konnte der Anteil in den Fähigkeitsniveaus 2 und 3 von 80,8 auf 84, 9 Prozent gesteigert, in Sachrechnen (Graphik siehe Anhang) konnte das Niveau gehalten werden.


“Kommentartext“


Als „Schönheitsfehler“ bezeichnete Lemke die Tatsache, dass die Leistungen in Geometrie, in der Bremen zuvor mit vorne lag, leicht gesunken sind, sie liegen jetzt auf den Durchschnittswert der beteiligten Länder. Positiv dabei sei jedoch, dass der Anteil im obersten Fähigkeitsniveau von 35,4 auf 39,2 Prozent gesteigert werden konnte (Graphik siehe Anhang).


„Mit besonderer Befriedigung kann ich feststellen, dass Bremen in keinem der getesteten Bereiche mehr unter dem Durchschnitt der Länder liegt, das ist ein großartiger Erfolg und eine echte Ermutigung für die Schulen“, sagte Lemke. „Allen beteiligten Lehrkräften gilt mein besonderer Dank, denn diese Leistungssteigerung ist ihr Erfolg. Ich finde es besonders schön, dass ihnen der Lohn für die Arbeit rechtzeitig zum Weihnachtsfest bereitet wird“, sagte Lemke.


Die VERA-Ergebnisse zeigen nach Ansicht des Senators aber auch, dass weiterhin enorme Anstrengungen notwendig sind, um die Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, zu fördern. Zwar ist es trotz des hohen Migrantenanteils in Bremen gelungen, in allen Testbereichen das Niveau aller anderen Länder zu erreichen. Gleichwohl sind die Schwächen der Kinder, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, unübersehbar. Ein Vergleich der Leistungen von Kindern mit Deutsch als dominanter Sprache und denen, bei denen Deutsch nicht dominant ist, zeigt die Unterschiede gerade im Lesen sehr deutlich. In Geometrie, wo die sprachlichen Fähigkeiten nicht so entscheidend sind, sind die Unterschiede weniger gravierend.


“Kommentartext“


Die diesjährigen Vergleichsarbeiten wurden flächendeckend von allen Bremer und Bremerhavener Grundschulen im September 2005 durchgeführt. Insgesamt haben 4980 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollten die Kinder mindestens das mittlere Fähigkeitsniveau 2 erreichen. Für die Schülerinnen und Schüler, die darunter liegen, halten sie eine besondere Förderung für notwendig. Die Förderung kann mit den VERA Ergebnissen jetzt gezielt einsetzen. Die Schulen erhalten ab Montag, 19.12. 05 die Ergebnisse ihrer Vergleichsarbeiten. Die wissenschaftliche Begleitung von VERA liegt bei der Universität Koblenz-Landau. Weitere Informationen zu VERA sind zu finden unter www.uni-landau.de/vera/




Anhang
Grafik: VERA- Sachrechnen
Grafik: VERA-Geometrie