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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Länderübergreifendes Bauprojekt Wümmebrücke für den Verkehr freigegeben

Niedersächsische Staatssekretärin und Bremer Baustaatsrat übergeben Brückenneubau dem Verkehr

28.10.2013

Er durfte nicht fehlen – der symbolische Bandschnitt für die Freigabe der neuen Wümmebrücke zwischen Bremen und den niedersächsischen Umlandgemeinden Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck. Gemeinsam haben die niedersächsische Staatssekretärin aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Daniela Behrens, und der Bremer Baustaatsrat Wolfgang Golasowski mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bremen, den Umlandgemeinden und den Straßenbauverwaltungen beider Länder nach zweieinhalb Jahren Bauzeit den Neubau der Wümmebrücke für den Verkehr freigegeben.

"Brücken verbinden. Heute ist ein wichtiger Termin für das gute Zusammenwirken zwischen Bremen und Niedersachsen. Und diese Verbindung ist auch äußerlich besonders gelungen. Die Qualität und Nutzbarkeit der Brücke insbesondere für Fußgänger und Radfahrer hat sich deutlich verbessert. Sie ist besser, sicherer und äußerlich ansprechender", sagte Baustaatsrat Wolfgang Golasowski bei der Eröffnung.
Auch die niedersächsische Staatssekretärin Daniela Behrens konnte dem gemeinsamen Projekt nur positives abgewinnen: "Hier wurde für die nächsten 100 Jahre geplant und gebaut. Und ich habe den Eindruck, dass sich die gemeinsamen Anstrengungen und Investitionen lohnen werden und schon heute für alle ein Gewinn sind. Durch die Neuordnung der Verkehre auf niedersächsischer Seite wird sich auch die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsarten spürbar erhöhen."
Beide Landesvertreter sprachen allen am Bau Beteiligten nach Jahren der Planung und des Bauens ihren Dank und ihre Anerkennung aus.

Die Leiter der für den Neubau zuständigen Straßenbauverwaltungen, Brigitte Pieper vom Amt für Straßen und Verkehr Bremen und Hans-Jürgen Haase vom Geschäftsbereich Stade des Niedersächsischen Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, lobten zudem die sehr gute länderübergreifende Zusammenarbeit beim Bau.

Seit mehr als 100 Jahren dient die Wümmebrücke als Bindeglied zwischen der Hansestadt Bremen und den niedersächsischen Umlandgemeinden, seit 1911 als Holzbrücke und seit 1933 als Stahlbetonbrücke. Im Laufe der Jahre wurden nur die vier Mittelpfeiler und der Überbau der alten Brücke nach Kriegsschäden erneuert. Anfang der 60er Jahre wurde ein schmaler Geh- und Radweg einseitig angebaut.

Das neue Brückenbauwerk quert die Wümme von bremischer Seite aus im Zuge der Ritterhuder Heerstraße und von niedersächsischer Seite aus im Verlauf der Landesstraße L 151 (Oslebshauser Landstraße). Der Straßenzug hat eine übergeordnete Verkehrsfunktion für das Straßennetz des bremischen Stadtgebietes und der Region Ritterhude / Osterholz – Scharmbeck, sowie der weiter nördlich gelegenen Randgemeinden.

Auf bremischer Seite verschwenkt die Ritterhuder Heerstraße westseitig auf das neue Brückenbauwerk. Dadurch kann das Parkraumangebot für den Freizeitverkehr an der Wümme deutlich erhöht werden. Die Einmündungen der Deichwege Wasserhorst und Wummensiede werden so aufgeweitet, dass Linksabbieger den Verkehrsablauf auf der Ritterhuder Heerstraße kaum behindern. Die Kreuzung wird wie bisher mit einer Ampelanlage ausgestattet, die eine gefahrlose Querung der Fahrbahn ermöglicht. Auf niedersächsischer Seite wurde an der Einmündung der L 151 in die K 43 ein Linksabbiegestreifen in Richtung Ritterhude gebaut.

Die neue 3-Feld-Brücke wurde mit einer stählernen Bogenkonstruktion in Stahlbetonbauweise errichtet. Das Bauwerk überspannt den Fluss in einer Breite von rund 115 Metern Die stützenfreie Stromöffnung ist rund 70 Meter breit. Auf beiden Seiten der neuen Brücke stehen gemeinsam genutzte und ausreichend breite Nebenanlagen für den Geh- und Radwegverkehr zur Verfügung. In der Mitte der Brücke laden kleine Kanzeln zum Verweilen ein und erlauben einen Blick auf den Naturraum untere Wümme.

Um die verkehrsbedingten Eingriffe in die Landschaft zu kompensieren, werden eine Vielzahl von Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. So werden naturnahe Feldgehölze, Gras- und Staudenfluren angepflanzt, ein Stauteich angelegt und neue Lebensräume für gefährdete Vogelarten geschaffen. Dazu werden viele großkronige Laubbäume gepflanzt..

Die Maßnahme kostet insgesamt rund 14,6 Millionen Euro € und wird zwischen den Bundesländern Bremen und Niedersachsen aufgeteilt.
Der niedersächsische Anteil wird durch die Europäische Union im Rahmen der EFRE- Förderung bezuschusst.