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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Gesundheitsamt Bremen bietet anonyme und kostenlose Beratung und Testung auf Affenpocken an

04.08.2022

Seit Mai 2022 kommt es weltweit vermehrt zu Infektionen mit dem Affenpockenvirus. Der erste Fall in Deutschland wurde am 20. Mai 2022 gemeldet. Im Land Bremen gibt es seit Ende Juni vereinzelte Fälle. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und unerkannte Fälle zu entdecken, hat das Gesundheitsamt Bremen ein anonymes und kostenloses Beratungs- und Testangebot eingerichtet.

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine Erkrankung, die durch die Infektion mit dem Affenpockenvirus ausgelöst wird. Das Affenpockenvirus ist mit dem klassischen Pockenvirus verwandt und tritt normalerweise bei Nagetieren auf. Das Virus kann jedoch auch vom Tier auf den Menschen und von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das Virus wird dabei durch sehr engen Körperkontakt übertragen, kann aber auch außerhalb des Körpers überleben, wodurch über gemeinsam genutzte Gegenstände Infektionen auftreten können. Zwar verlaufen die meisten Infektionen mild, es kann jedoch auch schwere und tödliche Verläufe geben. Vor allem Risikogruppen wie Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit Immunschwäche sind besonders von einem schweren Verlauf bedroht.

Nachdem Ende Juni im Land Bremen der erste Fall der Affenpocken registriert wurde, sind inzwischen insgesamt acht Infektionen mit dem Affenpockenvirus im Land Bremen gemeldet worden. Das Robert-Koch-Institut gibt an, dass viele Übertragungen offenbar über sexuelle Aktivitäten stattgefunden haben. Hiervon betroffen sind bislang vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Bei den Affenpocken handelt es sich aber nicht um eine rein sexuell übertragbare Krankheit. Auch können selbstverständlich alle Geschlechter gleichermaßen erkranken.

Beratungs- und Testangebote
Da im Erkrankungsfall auch mit einer Stigmatisierung gerechnet werden muss, hat das Gesundheitsamt Bremen ein anonymes und kostenloses Beratungs- und Testangebot eingerichtet. Nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung können Informationen rund um die Infektion und Erkrankung erfragt werden und auch eine anonyme Testung erfolgen. Sollte ein Test jedoch positiv ausfallen, findet eine Entanonymisierung statt, damit durch das Gesundheitsamt die Kontaktpersonennachverfolgung erfolgen kann. Darüber hinaus bietet "Rat & Tat – Zentrum für queeres Leben e.V." ebenfalls eine Beratung nach telefonischer Terminvereinbarung an. Testungen können ebenfalls bei allen behandelnden Ärztinnen und Ärzten erfolgen.

In Bremerhaven gibt es eine telefonische Beratung über die eine Testung vermittelt werden kann.

Isolation im Infektionsfall
Im Falle einer Infektion mit den Affenpocken wird für die positiv getestete Person eine Isolation von 21 Tagen verhängt. In Zusammenarbeit mit der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport wurde für Personen ohne feste Unterkunft eine Unterbringungsmöglichkeit geschaffen. Dort ist im Bedarfsfall auch die Versorgung mit substituierenden Mitteln für den Drogenkonsum sowie eine medizinische Betreuung sichergestellt.

Schutzimpfung
Seit 2013 gibt es in Deutschland einen gegen Pocken zugelassenen Impfstoff. Dieser schützt auch vor den Affenpocken. Das Land Bremen hat allerdings nur 200 Dosen dieses Impfstoffs erhalten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deswegen nur die Impfung von Kontaktpersonen und medizinischem Personal, das den Affenpocken ausgesetzt ist. In Bremen wurden auf dieser Grundlage bislang zwei Impfungen durchgeführt. In den genannten Fällen wird die Impfung über das zuständige Gesundheitsamt koordiniert. Sollte künftig mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, sind auch präventive Impfungen im Rahmen der Empfehlung der STIKO möglich.

Weitere Informationen, auch in verschiedenen Sprachen, sind auf der Internetseite der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz zu finden: www.gesundheit.bremen.de/gesundheit/infektionsschutz/aktuelle-informationen-zu-affenpocken-43819

Test- und Beratungsstellen in Bremen

  • Gesundheitsamt Bremen - AIDS/STD Beratung
    Tel.: (0421) 361-15121
    E-Mail: office@gesundheitsamt.bremen.de
    Sprechzeiten:
    Montag bis Mittwoch: 9 - 12 Uhr
    Donnerstag: 14 - 18 Uhr
  • Rat & Tat - Zentrum für queeres Leben e.V.:
    Tel.: (0421) 704170
    E-Mail: beratung@ratundtat-bremen.de
    Sprechzeiten:
    Montag und Mittwoch: 11 - 13 Uhr
    Dienstag und Donnerstag: 15 - 17 Uhr

Test- und Beratungsstellen in Bremerhaven

  • Gesundheitsamt Bremerhaven - AIDS/STD-Beratung
    Tel.: (0471) 590-2160
    Sprechzeiten:
    Montag bis Donnerstag: 11 - 12 Uhr

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de