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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Unternehmen aus Bremer Umland machte das Rennen: Klingele Papierwerke gewinnen den Bremer Umweltpreis Nordwest 2006

21.11.2006

Die Klingele Papierwerke GmbH & Co. KG aus Delmenhorst wurde heute im Schloss Oldenburg für ihr Verfahren der „Eliminierung des Abwassers durch eine Farbwasserreinigungsanlage“ mit dem Bremer Umweltpreis Nordwest 2006 ausgezeichnet. Bereits zum vierten Mal vergibt das Land Bremen den mit insgesamt 35.000 Euro dotierten Preis, der in diesem Jahr erstmals in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ausgelobt worden war. Den Sonderpreis „Energie“ teilen sich die BakeMark Deutschland GmbH aus Delmenhorst für die „Aufbereitung und Nutzung von verbrauchtem Frittierfett als Ersatzbrennstoff “ und energy & meteo systems GmbH aus Oldenburg für den „Optimierten Energiemix durch präzises Windvorhersagesystem“. Den Partnerschaftspreis gewinnt die Ulrich Walter GmbH aus Diepholz für ihren „Naturkostvertrieb mit sozialökologischen Maßnahmen im ganzen Unternehmen“.


Ronald-Mike Neumeyer, Bremens Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, übergab gemeinsam mit Johann Färber, Geschäftsführer der Bremer Aufbau-Bank GmbH, den Gewinnern Joachim Braunisch, Verkaufsleiter und Michael Illemann, Betriebsleiter der Klingele Papierwerke GmbH & Co. KG, die Auszeichnung: „Mit den diesjährigen Preisträgern setzt der Bremer Umweltpreis Nordwest ein vorbildliches Zeichen für den Umweltwirtschaftsstandort der gesamten Metropolregion Bremen-Oldenburg“, so der Senator, dessen Ressort die von der Bremer Aufbau-Bank GmbH gestiftete Umweltauszeichnung vor vier Jahren initiierte. Johann Färber fügt an: „Heute sind die Unternehmen am Markt erfolgreich, die die vorhandenen Ressourcen umweltschonend und effizient einsetzen. Mit unserem Engagement möchten wir Lösungen wie diese fördern und vorantreiben.“


Die Entscheidung über die Preisträger fiel erst am Nachmittag: Sieben Projekte waren aus den ursprünglich 78 Anfragen in diesem Jahr nominiert worden. Die Unternehmensvertreter präsentierten diese vor den Juroren aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. „Die Finalisten beweisen eine Vielfalt möglicher Innovationen, die mindestens dreifach nützlich sind: Sie schonen die Umwelt, erzielen mit neuen Ideen einzigartige Wettbewerbsvorteile und setzen diese wirtschaftlich um“, so Jurymitglied Dr. Ingrid Voigt, stellvertretende Geschäftsführerin des RKW e.V. Kompetenzzentrums. „Es sind beeindruckende Beispiele für die Innovationsfähigkeit und das Umweltbewusstsein in kleineren Betrieben.“


Umweltverantwortung ist – das belegen mittlerweile internationale Studien – ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Die RAG (Regionale Arbeitsgemeinschaft

Bremen/Niedersachsen) unterstützt die Bemühungen der Unternehmen aus der Nordwestregion, sich als innovativer Umweltstandort zu positionieren, indem sie die länderübergreifenden Aktivitäten des Bremer Umweltpreis Nordwest 2006, die im Preisverleihungsakt ihren Höhepunkt finden, bezuschusst. Auch das Engagement der Stadt Oldenburg und das der regionalen Energieversorger EWE AG und der swb AG spiegeln die Anstrengungen um regionale Zukunftsfähigkeit bereits einen Tag vor der offiziellen Gründung der Metropolregion Bremen-Oldenburg wider.


Die drei Sieger des Bremer Umweltpreis Nordwest 2006:


1. Preis: 20.000 Euro

Die Klingele Papierwerke GmbH & Co. KG aus Delmenhorst gewinnt mit der Eliminierung des Abwassers durch Farbwasserreinigungsanlage den Bremer Umweltpreis Nordwest 2006. Das farbige Abwasser wird verdunstet und nach der Kondensation der Leimproduktion zugeführt. Das spart sowohl Frischwasser als auch die Entsorgung der belasteten Abwässer. Verbleibende getrocknete Farbpartikel oder Papierfaserreste machen nur noch zwei Prozent der zu entsorgenden Gesamtmenge aus. Dieses Projekt stuft die Jury als richtungsweisend über die Wellpappeindustrie hinaus ein. Das Unternehmen setzt ein ganzheitliches Konzept um, welches sowohl die Frage nach Ressourcen als auch Energieeinsparungen berücksichtigt.


Sonderpreis „Energie“: 2 x 7.500 Euro

Der von der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens GmbH gestiftete Sonderpreis Energie wurde von der Jury in zwei Kategorien geteilt und zusätzlich auf insgesamt 15.000 Euro aufgestockt. Im Bereich "Regenerative Energien" erhält die energy & meteo systems GmbH aus Oldenburg die Auszeichnung. Preisträger im Bereich "Energieeffizienz-Steigerung" ist die BakeMark Deutschland GmbH aus Delmenhorst. Dr. Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer der Bremer Energie-Konsens, gratuliert den Gewinnern: „Die prämierten Projekte zeigen in vorbildhafter Weise, wie Unternehmen Energie effizienter einsetzen können und der Anteil erneuerbarer Energien wettbewerbsfähig gesteigert werden kann.“


In dem technologisch neuartigen Verfahren „Aufbereitung und Nutzung von verbrauchtem Frittierfett als Ersatzbrennstoff“ von BakeMark Deutschland wird das in der Produktion verbrauchte pflanzliche Fett in der hauseigenen Dampfkesselanlage verbrannt. Dies hat enorme Einsparungen von Gas und Heizöl zur Folge. Dabei wird außerdem der CO2–Ausstoß verringert, LKW-Verkehr und Wasserverbrauch zur bisher erforderlichen Reinigung der Transportbehälter werden vermieden. Neben dem herausragenden technischen Konzept schätzt die Jury die Umweltwirkungen wie Abfallreduktion, Energieeinsparungen und Wasserverbrauch als besonders hoch ein.


Der von energy & meteo systems entwickelte „Optimierte Energiemix durch präzises Windvorhersagesystem“ sagt die Leistungsabgabe von Windparks aufgrund von Wetterdaten vorher, so dass Energieversorger die Einspeisung von Windenergie wirtschaftlich, technisch und ökologisch optimal dem Energiebedarf anpassen können. Die Jury beurteilt es als ein äußerst innovatives und zukunftorientiertes Projekt, zumal die unzureichende Vorhersagbarkeit von Windenergieerträgen bislang immer als zentraler Grund für das hohe Vorhalten an fossilen Kraftwerkskapazitäten galt.


Partnerschaftspreis: 5.000 Euro

Für ihren Naturkostvertrieb mit sozialökologischen Maßnahmen im ganzen Unternehmen ist die Ulrich Walter GmbH aus Diepholz ausgezeichnet worden. Die rundum nachhaltige Firmenphilosophie des Öko-Lebensmittelhändlers verbindet umweltschonende Produktion mit sozialer Verantwortung. So werden z. B. Erdgasfahrzeuge als Firmenwagen eingesetzt und Strom von regionalen Windenergieanbietern bezogen. Dieser Ansatz ist laut Jury heute in Unternehmen längst noch nicht selbstverständlich und gilt deshalb in Kombination mit dem vom Firmengründer initiierten Pilotprojekt zur Nutzung von regionalem Ökostrom als preiswürdig.


Das Besondere an der diesjährigen Preisverleihung ist nicht nur der feierliche Festakt vor rund 250 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Schloss Oldenburg, sondern auch die erstmals klimaneutral organisierte Gesamtveranstaltung. So sollten alle Besucherinnen und Besucher angeben, mit welchem Verkehrsmittel sie anreisen, damit der CO2-Ausstoß ermittelt werden kann. Mit in die Berechnungen fließen auch das Catering und die Produktion sämtlicher Materialien wie Einladungen, Poster oder Flyer ein. Die Klimaneutralität der Veranstaltung erreichen die Umweltpreisveranstalter dadurch, dass sie den Schutz einer 2000 Quadratmeter großen Regenwaldfläche finanzieren.


Der Bremer Umweltpreis Nordwest unterstreicht die Vorreiterrolle der Region Bremen/Oldenburg in Sachen innovativer Umweltwirtschaft. Der vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr initiierte und vom RKW Bremen e.V. koordinierte Preis wird ermöglicht durch die Bremer Aufbau-Bank GmbH. Weitere Unterstützer des diesjährigen Preises sind die Bremer Energie-Konsens GmbH mit dem Sonderpreis „Energie“, die EWE AG und die swb AG. Für die regionale Ausrichtung engagieren sich die Stadt Oldenburg und die „Regionale Arbeitsgemeinschaft Bremen/Niedersachsen“.


Weitere Informationen auch unter www.puu-online.de.