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Der Senator für Inneres und Sport

Bremer Kriminalpolizei und Landeskriminalamt werden erstmals von einer Frau geführt

Innensenator Mäurer entscheidet sich für Kriminaldirektorin Andrea Wittrock

21.08.2014

Es sollte etwas Außergewöhnliches sein, "ein Beruf mit Pfiff": Für die gebürtige Niedersächsin Andrea Wittrock waren die beiden Kriterien entscheidend, als sie nach dem Abitur ihren weiteren Lebensweg plante. Heute (21. August 2014) hat sich Innensenator Ulrich Mäurer für die 44-jährige als neue Leiterin der Bremer Kriminalpolizei und des Landeskriminalamtes entschieden. Wittrock folgt Andreas Weber nach, der die Polizei verlassen und das Bürgermeisteramt in Rotenburg/Wümme übernehmen wird. "Ich freue mich, dass wir diese wichtige Funktion mit einer außerordentlich kompetenten Frau besetzen konnten", betont Mäurer. Andrea Wittrock vereine strategisches Denken mit Überzeugungskraft, sozialer Kompetenz und Verhandlungsgeschick.

Als sich Andrea Wittrock 1989 bei der Polizei bewarb, gab es erst wenige Frauen bei den uniformierten Einsatzkräften. Der Beruf versprach Abwechslungen und ständig neue Herausforderungen, was ganz nach dem Geschmack der jungen Frau aus Weyhe war. Im September 1989 begann sie ihre Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei. Bis zur Kriminaldirektorin im höheren Dienst war es jedoch ein weiter Weg. Nach ihrem Einsatz an der Wache Sandstraße und im Revier Neustadt begann Wittrock 1994 mit dem Studium zum Aufstieg in den gehobenen Dienst an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Bremen. Danach übernahm sie in kurzen Abständen immer wieder neue Funktionen und Aufgaben innerhalb der Polizei. So wurde sie Sachbearbeiterin im Kriminaldauerdienst, wurde Mitglied der Verhandlungsgruppe und beteiligte sich beim Einsatz besonderer Lagen wie zum Beispiel in der der Sonderkommission "Adelina". 2002 begann sie ein zweijähriges Studium in Bremen und der Polizeiführungsakademie in Münster-Hiltrup. Von 2004 bis 2006 war Andrea Wittrock Polizeiführerin vom Dienst in der Direktion Zentrale Einsatzsteuerung. Im Nebenamt ist sie bis heute Dozentin an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung im Fach Kriminologie. Von 2006 bis 2009 übernahm sie die Leitung des Lagezentrums und wechselte im Frühjahr desselben Jahres als Leiterin zur Polizeiinspektion Süd.

In den vergangenen Jahren leitete Wittrock zahlreiche Arbeitsgruppen und Projekte innerhalb der Polizei oder wirkte an entscheidender Stelle mit. Von 2011 bis 2012 baute sie die neu gestaltete Inspektion "Regionale und Jugendkriminalität" bei der Bremer Polizei auf. Seit 2012 leitete sie den Stab in der Direktion Kriminalpolizei und beim Landeskriminalamt und war in dieser Funktion auch stellvertretende Leiterin der Kriminalpolizei und des LKA. Die Modernisierung der Kriminalpolizei ist ihr ein großes Anliegen. "Eine besondere Herausforderung wird sein, neue Ansätze für neue Kriminalitätsformen zu entwickeln und proaktiv anzugehen", so Wittrock. Dabei müsse in der regionale Ausrichtung der polizeilichen Arbeit bundesweite Auswirkungen des demografischen Wandels, der Technologisierung und Globalisierung berücksichtigt werden. "Die künftige Sicherheitslage wird unter anderem von Cybercrime, Terrorismusgefahr, Migrationsbewegungen und Organisierter Kriminalität geprägt sein", ist Wittrock überzeugt. Dabei dürfe die Polizei auch die sogenannte Alltagskriminalität nicht aus den Augen verlieren. Wittrock ist jedoch optimistisch: "Wir haben ein gutes Team und werden die Herausforderungen gemeinsam meistern."

Außerordentlich zufrieden zeigt sich auch Polizeipräsident Lutz Müller über die Wahl der neuen Kripochefin. "Frau Wittrock verfügt über viele Talente und Fähigkeiten. Ich schätze vor allem ihre verbindliche und sachliche Art sowie ihre methodischen Kompetenzen und ihre Zielstrebigkeit."

Foto: Pressestelle Senator für Inneres und Sport