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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Vierspurig aber schmaler: Planungen für Schwachhauser Heerstraße überarbeitet

02.11.2004

Im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens sind auf Basis der eingegangenen Einwendungen jetzt Veränderungen an den ursprünglichen Ausbauplanungen für die Schwachhauser Heerstraße vorgenommen worden. Damit liegt jetzt eine Variante mit erheblichen Vorteilen gegenüber den Ausgangsplanungen vor.

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr wertete das Ergebnis als 100-prozentige Umsetzung des Koalitionsvertrages: „Die Schwachhauser Heerstraße ist und bleibt eine Hauptzufahrtsstraße für die Innenstadt. An dieser Realität darf man nicht vorbeiplanen. Die jetzt überarbeitete Planung leistet es, die Straße so stadtverträglich wie möglich zu gestalten. Im Ergebnis wird es gegenüber dem unbefriedigenden gegenwärtigen Zustand eine Fülle von Verbesserungen für den ÖPNV, den Radverkehr und auch für die Anwohner geben.“


Die Ergebnisse der Überarbeitung im Einzelnen:

  1. Die Richtungsfahrbahnen werden schmaler: Statt 6,00 bzw. 5,80 Meter wird die Straße je Richtung 5,50 Meter breit. Dies ist die schmalste Version einer vierspurigen Straße, die nach den Richtlinien zulässig ist.
  2. Es können 12 zusätzliche Bäume erhalten werden.
  3. Die Inanspruchnahme privater Flächen kann von ca. 630 m2 auf ca. 295 m2 um über die Hälfte auf ca. 47 % des vorher geplanten Bedarfs verringert werden.
  4. Die Radverkehrsführung wird verbessert.

Darüber hinaus kann auch die Stellplatzbilanz vor der Einzelhandelszeile verbessert und Möglichkeiten zur Gestaltung eines kleinen Platzes im Bereich Parkstraße eröffnet werden.

Möglich werden die Planänderungen vor allem durch die Reduzierung der Fahrbahnbreiten, die Verschiebung einer Straßenbahnhaltestelle Richtung Tunnel sowie den Verzicht auf eine gesonderte Rechtsabbiegespur von der Heerstraße in die Graf-Moltke-Straße.

Eckhoff verwies darauf, dass eine einspurige Verkehrsführung nicht akzeptable Verkehrsbelastungen zur Folge gehabt hätten. „Der Verkehr an dieser Stelle lässt sich nicht ‚wegbeamen’. Und die Organisation von Stau kann keine politische Leitlinie sein. Dieses würde den Interessen der Anwohner, der Umwelt und der Autofahrer gleichermaßen entgegenlaufen. Deshalb muss man planerisch verantwortlich mit dem Thema umgehen. Die reduzierten Ausbauplanungen sind ein Angebot, auch die Kontroversen um den Ausbau der Schwachhauser Heerstraße auf ein sachlich begründbares Niveau zu reduzieren.“

Zur Entlastung der Anwohner werde zudem das Thema Schwerlastverkehr neu bewertet. „Die Schwachhauser Heerstraße soll keinen LKW-Verkehr aufnehmen, der dort nicht hingehört und anders gelenkt werden kann. Ich habe deshalb den Arbeitsauftrag erteilt, das LKW-Führungsnetz entsprechend zu überarbeiten und auch an anderen Stellen den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen.“ Zudem solle das Thema Verkehrslenkung für LKW neu geregelt werden. So sei vorgesehen durch Beschilderung an der Autobahn den Schwerlastverkehr in die City und die Hafenreviere über die Abfahrt Überseestadt zu leiten.

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens steht jetzt eine öffentliche Anhörung zu den überarbeiteten Plänen an. Mit dem Planfeststellungsbeschluss ist dann im kommenden Frühjahr zu rechnen.

Der bremische Anteil am Neubau des Concordia Tunnels beträgt ca. neun Millionen Euro. Die Kosten für den Straßenbau beläuft sich auf ca. acht Millionen Euro. Dabei liegt der bremische Anteil bei ca. 3 Mio.

Gegen die ursprünglichen Planungen hatte es ca. 150 Einwendungen gegeben, die jetzt in einem Anhörungstermin erörtert werden.