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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Klimaschutz und Investitionen mit neuen Standorten

27.07.2004

Senator Eckhoff stellt zweite Ausbaustufe für Windkraftanlagen im Land Bremen vor

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, hat heute (Di. 27.7.2004) die Pläne für den weiteren Ausbau der Windenergie in Bremen vorgestellt. Eckhoff: „Die zweite Ausbaustufe wird das Thema Windenergie in Bremen noch einmal deutlich voranbringen. Das ist gut für Klima und Arbeitsplätze in Bremen.“


Der Ausbau der Windkraftnutzung im Land Bremen ist erklärtes Ziel der Koalition für die Jahre 2003 bis 2007. In der Koalitionsvereinbarung für diese Legislaturperiode ist vorgesehen, dass zusätzliche Windkraftstandorte mit einem Ertrag von 80 Mio kWh/a in der Stadtgemeinde Bremen konkretisiert, planerisch abgesichert und umgesetzt werden sollen. Nach den jetzt vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr vorgelegten Plänen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, um den angestrebten Ausbau zu realisieren.

Vorgeschlagen werden für die Stadtgemeinde Bremen neue Anlagen an den Standorten

  • Stahlwerke Bremen
  • Neustädter Hafen/Lankenauer Höft
  • Industriehäfen
  • Abfahrt Industriehäfen
  • Baggergutdeponie Seehausen/Neue Kämpe
  • Mahndorf A1 und
  • stadtbremischer Überseehafen Bremerhaven.


    Alle Standorte liegen in windgünstigen Bereichen. Deshalb ist davon auszugehen, dass die zu errichtenden Windkraftanlagen auch zukünftig die Anforderungen für eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erfüllen. Eine Abschätzung des Potentials und die Lage der benannten Standorte ist in der Anlage dargestellt. Eckhoff hob hervor, dass die Windkraftnutzung für das Land Bremen sowohl für den Klimaschutz als auch für die Standortpolitik eine Erfolgsgeschichte ist. Auf der Grundlage der am 30. September 1997 vom Senat beschlossenen Windkraftausbauplanung für die Stadtgemeinde Bremen sind bislang an 7 Standorten insgesamt 21 Windkraftanlagen errichtet worden. Nach vollständiger Umsetzung der Standorte Stromer Feldmark und Rekumer Geest im Sommer 2004 wird die erste Ausbaustufe der Windkraftausbauplanung für die Stadtgemeinde Bremen abgeschlossen sein. Der jährlichen Stromertrag aus der Windkraftnutzung in Bremen wird etwa 47 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) erreichen. Dies entspricht dem Stromverbrauch von etwa 18.000 bremischen Durchschnittshaushalten. Gleichzeitig werden die klimaschädlichen CO2-Emissionen um rund 40.000 Tonnen pro Jahr verringert.


    Zur Errichtung der Windkraftanlagen wurden private Investitionen von insgesamt rund 35 Mio. € getätigt. Im Rahmen der bundesweit dynamischen Entwicklung der Windkraftnutzung in den letzten Jahren konnte hierdurch auch ein Beitrag zur Standortentwicklung im Bereich der Windkraftanlagenproduktion und verbundener Dienstleistungsbetriebe in Bremen geleistet werden. Etwa 1000 Menschen im Land Bremen arbeiten direkt und indirekt im Bereich der Windenergie. „Mit diesen Zahlen hat sich Bremen als eine Hochburg der Windenergie etabliert. Und diese Position möchte ich in den nächsten Jahren systematisch ausbauen. Dafür bieten die jetzt vorgelegten Pläne eine hervorragende Grundlage“, so Eckhoff.


    Der Senator hob hervor, dass das Land Bremen bereits heute eine aussichtsreiche Position im Wettbewerb um die Ansiedlung von Betrieben aus dem Bereich der Offshore-Windkraftnutzung besitzt. „Die Erschließung dieses Zukunftsmarktes wird von meinem Haus in Zusammenarbeit mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen aktiv unterstützt. Diesen erfolgreichen Weg gilt es weiterzuentwickeln. Für die weitere Entwicklung und Umsetzung der Offshore-Technik wird auch in Zukunft der Ausbau der Windkraftnutzung an Land als technologische und finanzielle Basis notwendig sein. Für eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen steht auch das Land Bremen in der Verantwortung. Die Windkraftnutzung ist nach wie vor eine vergleichsweise kostengünstige Technik mit der relevante Minderungen der CO2-Emissionen erreicht werden können. Mit zusätzlichen Standorten zur Windkraftnutzung in Bremen kann die Basis für neue und innovative Klimaschutzprojekte geschaffen werden.“


    Von herausragender Bedeutung für die Realisierung der Zielsetzung von 80 Mio kWh/a zusätzlichem Stromertrag bis 2007 für die Stadtgemeinde Bremen sind aufgrund ihres Potentials die Standorte Stahlwerke und stadtbremischer Überseehafen Bremerhaven. Der Standort Stahlwerke befindet sich bereits in der Umsetzung. Ein Investor plant in der Nähe der Weser auf dem Stahlwerkegelände die Errichtung von sieben Windkraftanlagen mit einem voraussichtlichen Gesamtertrag von etwa 28 Mio. kWh/a. Die notwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren werden derzeit vorbereitet. Es ist beabsichtigt, bereits in diesem Jahr fünf der insgesamt sieben geplanten Windkraftanlagen zu errichten.

    Der stadtbremische Überseehafen Bremerhaven bietet sich aufgrund seiner Lage für die Errichtung von Offshore-Testanlagen an. Im Umfeld der Nordschleuse ist die Errichtung von bis zu 3 Windkraftanlagen mit einem Ertrag von maximal 38,4 Mio. kWh/a möglich. Die Standorte und das Potential im Überseehafen werden mit den interessierten Firmen und den zu beteiligenden Stellen in Bremen und Bremerhaven weiter zu konkretisieren sein.

    Zusätzlich zu den für die Stadtgemeinde Bremen zu realisierenden Standorten sollen auch für die Stadt Bremerhaven neue Windkraftstandorte entwickelt werden. Zwei Standorte für Offshore-Testanlagen im Industriegebiet Speckenbüttel befinden sich bereits in der Umsetzung.


    Neben dem bereits bestehenden Windkraftstandort Weddewarden ist die Erschließung zusätzlicher Potentiale für Onshore-Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Stadt Bremerhaven möglich. Gemeinsam mit dem Magistrat der Stadt Bremerhaven ist beispielsweise zu prüfen, ob ein weiterer Windkraftstandort entlang der A 27 zwischen Schiffdorf und Spaden realisiert werden kann. In Bremerhaven ist für die Profilierung der Stadt als Kompetenzzentrum der Windkraftnutzung neben den bereits vorgesehenen Teststandorten für Offshore-Windkraftanlagen auch die Bereitstellung von weiteren Standorten an Land notwendig. Eckhoff kündigte an, die Hausposition jetzt in weiteren Gesprächen mit den anderen Ressorts zur erörtern. „Mit dem Auftrag des Koalitionsvertrages gehe ich davon aus, das es kurzfristig zu einem einvernehmlichen Votum des Senats kommen wird“, so Eckhoff.