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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Mit neuer Technologie gegen chinesische Wollhandkrabben

16.06.2004

’partnerschaft umwelt unternehmen’ besucht MWB Motorenwerke Bremerhaven

Sie fühlen sich in unseren Gewässern richtig wohl, obwohl sie eigentlich in China zu Hause sind: die Wollhandkrabben. Den weiten Weg legten sie in Ballastwasser zurück, das in Asien an Bord eines Transportschiffes ging und in Nordeuropa wieder abgelassen wurde. Die Einbürgerung dieser Krabbeltiere alarmiert Naturschützer und Biologen in ganz Deutschland, denn Wollhandkrabben verdrängen heimische Meerestiere und Pflanzen aus ihren Naturräumen. Am 16. Juni 2004 im Rahmen des dritten Partnertreffens der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ im Hause der MWB Motorenwerke Bremerhaven AG präsentiert das Unternehmen erstmals eine Produktneuheit, die das in Zukunft verhindern soll: den Prototypen einer effizienten Ballastwasserbehandlungsanlage. Gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung, der Gesellschaft für angewandten Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr (GAUSS) und einem Biologenkonsortium forscht die MWB derzeit in unseren Gewässern. Mit dabei beim heutigen Partnertreffen sind auch einige Wollhandkrabben, denen die Anlage zukünftige Weltreisen vereiteln soll.


Die MWB Motorenwerke Bremerhaven AG ist aktiv an der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ seit deren Beginn im Mai 2003 beteiligt. Jens Eckhoff, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, freut sich, dass Unternehmen mit großem Innovationspotenzial wie die MWB die ’partnerschaft umwelt unternehmen’ bereichern: „Von den Motorenwerken gehen viele Impulse aus, die dazu beitragen, die Qualität des Standorts Bremen in Sachen Innovationen und Umweltschutz weiter zu erhöhen.“

Mit der Vorstellung des Prototyps demonstriert die MWB ihren beispielhaften Wandel vom traditionellen Instandsetzer von Motoren-, Anlagen- und Schiffstechnik hin zum Entwickler für moderne Umwelttechniken. Mit der Erweiterung seines Leistungsangebots um Umwelt- und Energietechnik setzt sich das Unternehmen engagiert für die Erhaltung natürlicher Lebensräume ein. Davon können sich die Gäste des dritten Partnertreffens – Umweltsenator Jens Eckhoff, Mitgliedsunternehmen der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ sowie weitere Vertreter aus Politik und Verwaltung des Landes Bremen – bei einem Betriebsrundgang überzeugen. Hier gewinnen sie auch Einblick in die Arbeit an der neuen Multibrid® 5 MW Offshore-Windenergieanlage, die in der Produktionshalle der MWB montiert wird.


Eine Ballastwasseranlage für die Zukunft der heimischen Unterwasserwelt Das von der MWB Motorenwerke Bremerhaven AG mit ihren Partnern ins Leben gerufene Forschungsprojekt zur Entwicklung einer marktfähigen Ballastwasseranlage durchläuft mehrere Phasen: Nachdem die Experten die Grundproblematik von Fremdorganismen in Gewässern recherchiert und die Technik bestehender Behandlungsanlagen getestet hatten, wurde ein Prototyp konstruiert und gebaut, der die wirksamsten Verfahren einzigartig kombiniert. Zum Beispiel ein spezielles Filtrations- und ein UV-Strahlen-System, mit denen die im Frühjahr 2004 von der IMO (International Maritim Organisation) festgelegten Grenzwerte für Lebewesen in Ballastwasser eingehalten werden können. „Mit den guten Ergebnissen, die unser Prototyp erzielt, geben wir uns aber noch nicht zufrieden. Die Anlage wird stetig mit dem Ziel weiterentwickelt, Organismen aller Art zuverlässig zu eliminieren“, so MWB-Vorstand Oliver Hopert. Dafür nötige Forschungsarbeit kann das Unternehmen auf dem eigenen Gelände leisten: so lässt sich im Ballasttank eines Schwimmdocks der MWB die Qualität von Ballastwasser über einen längeren Zeitraum kontrollieren. „Dadurch erhalten wir wichtige Auskünfte über die nachhaltige Wirkung unserer Produktes“, so Hopert weiter.

Teilnehmen lohnt sich: die ’partnerschaft umwelt unternehmen’ Initiatoren der Bremer Umweltpartnerschaft sind der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr sowie der RKW Bremen e.V. in Kooperation mit der BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH und der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH. Sie riefen das Netzwerk zwischen umweltorientierten Wirtschaftsunternehmen des Landes ins Leben, das viele Vorteile bietet: Teilnehmer haben bei regelmäßig stattfindenden Partnertreffen die Möglichkeit, Know-how im Sinne ökologischen Wirtschaftens auszutauschen und von den Erfahrungen ‚Gleichgesinnter’ zu profitieren. Durch kurze Drähte in die Verwaltung und zur Politik soll die ’partnerschaft umwelt unternehmen’ zudem unternehmerisches Umweltengagement stärken und umweltbewusstes Handeln mit individueller Beratung unterstützen.

Weitere Informationen zur 'partnerschaft umwelt unternehmen': Koordinierungsstelle 'partnerschaft umwelt unternehmen' c/o RKW Bremen e.V., Telefon 0471/3083131 oder unter www.puu-online.de.