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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Gesunde Flüsse von der Quelle bis zur Mündung

19.04.2004

Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

- Bezirksregierung Hannover und Land Bremen stellen Bestandsaufnahmen der Gewässerqualität für das Bearbeitungsgebiet Ochtum vor -

Die Diskussion über die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Regierungsbezirk Hannover beginnt: Auf mehreren Fachveranstaltungen legt die Bezirksregierung Hannover in diesen Wochen eine Bestandsaufnahme der Gewässer im Wesergebiet vor und erörtert deren Qualität mit Experten und Betroffenen.

Nach der WRRL sollen erstmals nach europaweit einheitlichen Kriterien der Zustand der Oberflächengewässer und des Grundwassers ermittelt und geeignete Sanierungs- und Bewirtschaftungsmaßnahmen getroffen werden. Ziel dabei ist es, möglichst bis 2015 einen "guten ökologischen Zustand" der Gewässer zu erreichen.

Die WRRL sieht eine ganzheitliche und grenzüberschreitende Betrachtung von Gewässern von der Quelle bis zur Mündung mit allen Zuflüssen vor. Untersucht werden sowohl die biologische und chemische Güte von Oberflächen- und Grundwasser als auch Struktur und Durchgängigkeit der Gewässer. Für das Bearbeitungsgebiet der Ochtum hat eine gemeinsame Betrachtung zusammen mit dem Senator für Bau, Umwelt und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen stattgefunden.

Die Bundesrepublik Deutschland ist an zehn so genannten Flussgebietseinheiten (FGE) beteiligt, für die bis zum Jahr 2009 Bewirtschaftungspläne aufzustellen sind. Der Regierungsbezirk umfasst weite Teile der FGE Weser. Für diese Gebietsteile, hieß es in einer Mitteilung der Bezirksregierung vom Donnerstag, hätten die vorläufigen Bestandsaufnahmen der gewässerkundlichen Dienststellen ergeben, dass die Durchgängigkeit von Oberflächengewässern optimiert werden könne, um auf die natürlichen Wanderungsbewegungen von Fischen und anderen Wasserlebewesen Rücksicht zu nehmen. Außerdem seien zum Teil erhöhte Belastungen, etwa durch Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlicher Nutzung und gefährliche Stoffe wie Schwermetalle, festgestellt worden. Hierbei handele es sich um erste Abschätzungen, die in Untersuchungsprogrammen weiter betrachtet werden müssten, um eine gesicherte Entscheidungsgrundlage für Gegenmaßnahmen zu erhalten. Ebenso verhielte es sich im Bereich des Grundwassers, soweit sich Belastungen durch erhöhte Nitrateinträge andeuten.

Kerninstrumente der WRRL sind zu erarbeitende Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne, die ab 2007 umfassend mit allen Wassernutzern, insbesondere den Umweltverbänden, den Landwirten und der Wirtschaft, abgestimmt werden sollen. Als mögliche Strategien zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer werden beispielsweise die Ausweisung von Gewässerrandstreifen, die Passierbarkeit an Wanderhindernissen im Gewässer oder die Reduzierung der Nitratbelastung im Grundwasser zu diskutieren sein.

Für das Bearbeitungsgebiet Ochtum wird das Gebietsforum in Zusammenarbeit mit dem Senator für Bau, Umwelt und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen am 22. April 2004 um 09.30 Uhr im Medienraum des Flughafens Bremen stattfinden.

Die Bestandsaufnahme für dieses Gebiet und die Methodenhandbücher können im Internet für Niedersachsen unter www.wasserblick.net und für die Freie Hansestadt Bremen unter www.umwelt.bremen.de eingesehen werden.


Ansprechpartner für Fragen zur Umsetzung der WRRL im Bezirk Hannover ist der Koordinator im Dezernat für Wasserwirtschaft und Wasserrecht der Bezirksregierung, Hans – Wilhelm Thieding, Telefon: 0511-106-7792.

Ansprechpartner für Fragen zur Umsetzung der WRRL beim Senator für Bau, Umwelt und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen ist Dr. Hans-Peter Weigel, Telefon: 0421-361-5535.