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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Minister Ehlen und Senator Eckhoff eröffnen neue Wümmebrücke am Hexenberg

24.11.2003

Das niedersächsisch-bremische Kooperationsprojekt „Neue Wümmebrücke Am Hexenberg/Ebbensiek“ über den Wümme-Nordarm ist fertiggestellt und wird durch den niedersächsischen Landwirtschaftsminister, Hans-Heinrich Ehlen, und den Bremer Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, am Samstag, den 29.11.2003 um 10.30 Uhr seiner Bestimmung übergeben.


Die Wümmeniederung zwischen Ottersberg und Bremen ist ein landwirtschaftlich geprägter Kulturlandschaftsraum mit besonderen kulturhistorischen und geomorphologisch-natürlichen Eigenheiten. An diesen Naturraum vor den Toren der Stadt Bremens werden vielfältige Nutzungsanprüche gestellt. Neben ihrem faunistischen und floristischen Wert für den Naturschutz (NSG „Borgfelder Wümmewiesen“, künftiges NSG „Fischerhuder Wümmeniederung“) ist die Wümmeniederung aufgrund ihrer landschaftlichen Reize ein stark frequentierter Naherholungsraum und nicht zuletzt die Grundlage für eine leistungsfähige Landwirtschaft überwiegend mit Milchviehhaltung.

Die länderübergreifenden Wegeverbindungen einschließlich der grenzüberschreitenden Brücke „Am Hexenberg/Ebbensiek“ über den Wümme-Nordarm befanden sich aufgrund intensiver Nutzung durch Landwirtschaft, durch eine hohe Freizeitnutzung und schwieriger Eigentums- und Zuständigkeitsverhältnisse in einem zunehmend maroden Zustand.

Für die Landwirte (rd.300 ha Fläche in Niedersachsen werden von bremischen Landwirten bewirtschaftet) und ihre modernen Wirtschaftsfahrzeuge und Geräte reichte die vorhandene Tragfähigkeit der Brücke und der Wegbeläge bei weitem nicht mehr aus. Für die in den letzten Jahren erheblich zunehmende Naherholungs- und Tourismusnutzung in der Wümmeniederung (Projekt „Grüner Ring Region Bremen“, Radfernwanderweg Bremen-Hamburg, Bauern- und Künstlerdorf Fischerhude) – auch in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung (Ausflugslokale) - waren die Schäden ein erhebliches Hindernis.

Während des Verfahrens zur Zusammenlegung der Fischerhude/Wümmeniederung wurde die mangelhafte Situation insbesondere auch seitens der bremischen Landwirte und des Bremischen Bodenverbandes in der Wümmeniederung als Eigentümerin der Wege beklagt. Daher beschloss das Amt für Agrarstruktur Verden als zuständige Flurbereinigungsbehörde, die Planungen und Maßnahmen auch für den angrenzenden bremischen Bereich durchzuführen.

Der Neubau der Brücke über den Wümme-Nordarm (Tragfähigkeit neu: 30t, alt: 5,5t) und der Ausbau des Ebbensieker Weges (rd.1,2 km) – zu Teilen in Niedersachsen, zu Teilen in Bremen gelegen - wäre ohne Unterstützung von bremischer Seite nicht möglich gewesen. Die Baumaßnahmen wurden daher als Kooperationsprojekt zwischen Bremen und Niedersachsen entwickelt und im Rahmen der Zusammenlegung Fischerhude/Wümmeniederung inhaltlich und zeitlich koordiniert.

Die Ausführung lag bei der Teilnehmergemeinschaft der Zusammmenlegung Fischerhude/Wümmeniederung. Die Gesamtkosten für die Massnahme betrugen 230.000 Euro. Die Maßnahme wurde von der EU gefördert. Die Kosten für den Bereich Niedersachsen wurden mit Mitteln des Landwirtschaftsministeriums (Flurbereinigung), des Flecken Ottersberg; und für den bremischen Anteil mit Bundes- und bremischen Landesmitteln gedeckt.

Das Projekt zeigt in vorbildlicher Weise, wie mit integrativen, gemeinsamen niedersächsisch/bremischen Planungen und mit einem relativ geringen Mitteleinsatz vielfältige Wirkungen erzielt werden können: die Sicherung der Wege und Brücken für die Landwirtschaftbetriebe einerseits, aber auch die Schaffung von Grundlagen für die Entwicklung dieses reizvollen Landschaftsraumes zwischen der Stadt Bremen und den angrenzenden niedersächsischen Dörfern für die Naherholung und den sanften Tourismus (Radeln, Skaten, Wandern) andererseits.

Insbesondere für den „Grünen Ring Region Bremen“, einem 800 km langen Freizeit-Radwegenetz in Bremen und in den angrenzenden niedersächsischen Städten und Gemeinden, sind die durchgeführten Massnahmen von großer Bedeutung, da mit dem Ausbau der Wege und der Brücke wichtige Lücken im Wegenetz geschlossen werden konnten.