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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Pressemitteilung mit Foto Jens Eckhoff gibt Bremen-Empfang auf der größten Windenergie-Messe der Welt in Husum

25.09.2003

"Hervorragende Voraussetzungen für die Windenergie"

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff, hat heute anlässlich eines Empfangs der Freien Hansestadt Bremen auf der Weltgrößen Windenergiemesse in Husum, die besonderen Anstrengungen des Landes Bremen hervorgehoben, sich als Top-Standort für die weitere Entwicklung der Windenergie zu profilieren.


Eckhoff: "Ich kenne kein anderes Bundesland, das sich mit einer so umfassenden Strategie für die Windenergie positioniert. Nach dem Eindruck aus vielen Gesprächen mit Unternehmen der Windenergiebranche wird dies auch einhellig gewürdigt."

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist die Bündelung und Vernetzung von Kompetenzen in Unternehmen und in der Wissenschaft. So wurde Im Februar 2002 mit Unterstützung des Senats und der EU die Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB) gegründet worden, die sich die Förderung der Windenergieerzeugung On- und Offshore zum Ziel gesetzt hat. Zum WAB e.V. gehören insgesamt rund 130 Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und Träger der beruflichen Qualifizierung. Außerdem sind die wesentlichen Wirtschaftsförderungseinrichtungen des Landes Mitglieder der WAB.

Zweiter Bestandteil der Strategie ist es, der wissenschaftlichen Kompetenz in Bremen und Bremerhaven auszubauen. Dazu ist gerade an der Hochschule Bremerhaven der Startschuss für die "Koordinations- und Forschungsstelle Windenergie an der Hochschule Bremerhaven“ gegeben worden. Eckhoff: "Mit diesen beiden Infrastruktureinrichtungen „Windenergie-Agentur“ und „Forschungs- und Koordinierungstelle Windenergie“ bieten wir exzellente Rahmenbedingungen für Unternehmen am Standort und für Unternehmen, die sich im Land Bremen ansiedeln wollen."

Eckhoff hob als weiteren wesentlichen Baustein der Bremer Strategie die spezifischen Förderprogramme des Landes hervor. Zur Zeit werden in Bremen über 15 Vorhaben in der Umweltforschung und Umwelttechnik gefördert, in denen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickelt werden.

Eckhoff wies darauf hin, dass auch die Infrastruktur im Land Bremen hervorragende Voraussetzungen für die Windenergiebranche biete. Beispielhaft erwähnte Eckhoff das Industriegebiet Luneort in Bremerhaven, wo ein 80 ha großes Offshore-Windenergie-Zentrum entstehe, das exakt auf die Bedürfnisse der Produktion und Montage von Windenergieanlagen zugeschnitten wird. In die Erschließung des Gebietes fließen 12,8 Mio. Euro. Der Beginn der Arbeiten erfolgt in Kürze. Ergänzt wird dieses Flächenangebot durch zwei Teststandorte für 5 MW-Anlagen im Norden Bremerhavens.

In Bremen entwickelt sich die Überseestadt zum idealen Standort für Dienstleistungsunternehmen und Zuliefererbetriebe. Zur Zeit sind dort schon 300 Beschäftigte in der „Energiemeile“ in verschiedenen Unternehmen tätig. Die Energiemeile entwickelt sich mehr und mehr zu einem Ort der Inspiration. Nicht zuletzt macht sie die unmittelbare Nähe zur Hochschule für Künste, die in einen großen, restaurierten Speicher mitten in einer Industrielandschaft zieht, attraktiv bei der Erschließung neuer Potenziale. Weiter ist der Umbau einer alten Feuerwache zu einem Windenergiekompetenzhaus für Bremen geplant.

Kritisch setzte sich Eckhoff mit der Diskussion auseinander, die derzeit auf Bundesebene über die Novellierung des Erneuerbaren Energiegesetz geführt wird. Eckhoff: "Wir im Bundesland Bremen können zwar ideale infrastrukturelle und innovationsfördernde Rahmenbedingungen für die Unternehmen bieten, jedoch nicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Erneuerbaren Energien, die ja bekanntlich in Berlin gemacht werden.“

Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Clement, tiefgreifende Änderungen am Vergütungssystem des EEG und an der Vergabe von Windenergiestandorten vorzunehmen, würden in ihrer Konsequenz erhebliche negative ökonomische und ökologische Auswirkungen haben. Wer heute mit einem radikalen Zurückfahren der Förderung und einem Systemwechsel die erworbenen technologischen Kompetenzen gefährdet, mindere damit auch die Möglichkeiten deutscher Unternehmen, von der Marktentwicklung Richtung Offshore zu profitieren und verunsichere eine ganze Branche. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass Deutschland ohne den Windkraftausbau die international verpflichtend vereinbarten Klimaschutzziele verfehlen wird.

Eckhoff: "Wir wollen mehr Windenergie und nicht weniger. Und dafür erwarten wir auch für die Zukunft verlässliche Rahmenbedingungen von Seiten des Bundes, die das Entstehen neuer Arbeitsplätze ermöglichen. Ich werde in dieser für die ganze Küste wichtigen Angelegenheit den Konsens mit Niedersachsen und den anderen Küstenländer suchen, mit dem Ziel gemeinsam für einen Windkraftausbau an Land und auf See zu arbeiten."