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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Grundwasser in Hastedt belastet

05.08.2003

Behörden empfehlen auf Grundwassernutzung zu verzichten

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr informiert in einem Brief an alle Haushalte zwischen den Straßen Hastedter Heerstraße, Sodenstich, Pfalzburger Straße und Föhrenstraße über eine vorhandene Grundwasserbelastung. Grund: In letzter Zeit wurden in Hastedt Untersuchungen des Grundwassers durchgeführt. Hierbei hat sich herausgestellt, dass das Grundwasser in dem auf dem Lageplan (siehe Anlage) gekennzeichneten Gebiet mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) verunreinigt ist.

Diese Stoffe wurden und werden vorwiegend als Reinigungs- und Entfettungsmittel in der Metallverarbeitung und in chemischen Reinigungen verwendet. Wenn sie über den Boden in das Grundwasser gelangen, können sie unterirdisch mit dem Grundwasserstrom transportiert werden und sich so ausbreiten.

Die Stoffgruppe der LCKW besteht aus einer Vielzahl von Einzelstoffen, die hauptsächlich über die Atemluft (z.B. Verdunstung beim Rasenbewässern), den Magen-Darm-Trakt oder Hautkontakt (z.B. beim Planschen) aufgenommen werden können. Mögliche Wirkungen können z.B. Reizerscheinungen der Augen und Schleimhäute sein. Einige der Einzelstoffe können Krebs erzeugen. Wissenschaftlich haltbare Grenzwerte für eine genauere Gefährdungsabschätzung gibt es bislang leider nicht.

1998 wurde im Gebiet zwischen Klinkkuhlenstraße sowie Am Rosenberg die Anwohner über eine Grundwasserverunreinigung informiert und empfohlen, das Grundwasser nicht zu nutzen. Da die Quellen für die seinerzeit gemessenen erhöhten LCKW-Gehalte nicht genau bekannt sind, wurden weitere historische Recherchen möglicher Schadstoffquellen und Grundwasseruntersuchungen durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde nun aktuell festgestellt, dass sich die Verunreinigungen auch über die beschriebenen Flächen erstrecken.

Trotz aller Untersuchungen war der Ursprung der Kontaminationen bislang nicht ausreichend zu klären. Deshalb müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die möglichen Quellen auch für diesen erweiterten Bereich besser zu erfassen. Die Kenntnis der Quellen ist für eine Sanierung des Grundwassers eine unabdingbare Voraussetzung. Erst auf Grundlage der Ergebnisse der weiteren Untersuchungen kann deshalb über Sanierungsschritte entschieden werden.

Aus Gründen der gesundheitlichen Vorsorge wird den Anwohnern gemeinsam mit dem Gesundheitsamt empfohlen, Wasser aus Gartenbrunnen in dem schwarz umrandeten Bereich bis auf weiteres nicht mehr zum Spielen, Befüllen von Planschbecken sowie als Gießwasser zu nutzen. Wenn diese Empfehlungen beachtet wird, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen auszuschließen.

In Abstimmung mit dem Ortsamt soll bei Bedarf eine Informationsveranstaltung durchgeführt werden.

Für Fragen stehen Frau Heinken (Telefon 361-59475) und Frau Luther vom Gesundheitsamt (361-7510) zur Verfügung.

Anlage: Lageplan Bau_Grafik.tif