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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Wo die Weser wieder ursprünglicher wird

In Habenhausen beginnen die Bauarbeiten für die Renaturierung an der Weser

01.07.2014
Auenrevitalisierung in Habenhausen Plankarte
Auenrevitalisierung in Habenhausen Plankarte

In Habenhausen beginnen die Bauarbeiten für eine Auenrevitalisierung der Weser. Umwelt- und Bausenator Dr. Joachim Lohse hat heute (1.7.2014) gemeinsam mit Ortsamtsleiter Ingo Funck und Geschäftsführer Horst Rehberg den symbolischen ersten Spatenstich ausgeführt. Die Maßnahme ist Teil des Programms "Lebensader Weser", mit dem an möglichst vielen Stellen die Aue entlang der Weser wieder an das Gewässer angebunden und zugleich ein Zugang zur Weser für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen wird.

Es ist die sechste und zugleich größte Maßnahme des Programms, das in den Gebieten Hemelingen, Rablinghausen, Habenhausen und in Bremerhaven umgesetzt wird. Das Projekt wird über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union und zweckgebundene Sondermittel des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr finanziert. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro. Projektträger für die planerische und technische Umsetzung ist bremenports. Die Bauarbeiten gehen voraussichtlich bis November dieses Jahres.

Auenrevitalisierung in Habenhausen Visualisierung Nordrand
Auenrevitalisierung in Habenhausen Visualisierung Nordrand

"Mir ist bewusst, dass die zahlreichen Lkw-Transporte während der Bauzeit für die Anwohnerinnen und Anwohner der anliegenden Straßen eine Beeinträchtigung darstellen – zugleich bin ich mir sicher: das Ergebnis wird überzeugen. Mit der natürlichen Aue wird sich ein Refugium für viele verschiedene Tiere und Pflanzen entwickeln und ein direkter Zugang zur Weser macht einmal mehr erlebbar, dass Bremen eine Stadt am Fluss ist und seine Menschen mit dem Fluss leben", sagte Senator Joachim Lohse zum Start der Bauarbeiten.

Auf einer Länge von 500 Metern wird vor dem bestehenden Deich ein abwechslungsreiches Nebeneinander von Flutrinnen, Flachwasserzonen, Röhrichtflächen und einem naturnahen Sandufer entstehen. Um die Fläche an die Weser anzubinden, wird die jetzige aus Schüttsteinen bestehende Deckwerksböschung auf großen Teilen der Strecke bis 30 Zentimeter unter die Mittelwasser-Linie der Weser zurückgebaut, so dass Flusswasser in die neu geschaffenen Wasserflächen einströmen kann.

Im Süden des Areals wird in die naturnahe Gestaltung ein Sandufer integriert. Dieser Bereich kann von Bürgerinnen und Bürger zur Erholung genutzt werden.
Im nördlichen Abschnitt wird die Flutrinne mit einer Wassertiefe bis 1,10 Metern flacher ausgestaltet. Hier soll sich möglichst ungestört ein naturnahes Mosaik aus Flachwasserzonen, Sandhabitaten, Röhricht- und Ruderalflächen entwickeln, ohne das der Mensch diese Fläche nutzt. Auf diese Weise entstehen Laichplätze für Fische und Lebensräume für Jungfische, Vögel, Amphibien und Insekten.

Gut 50.000 m³ Boden werden im Gebiet der Auenrevitalisierung bewegt. Um die Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten, wird nur von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr gearbeitet. Das abgetragene Material, das sich für den Deichbau eignet, wird beim bremischen Deichverband am linken Weserufer gelagert und für erforderliche Deichbauvorhaben in Bremen eingesetzt.

Foto: Pressestelle, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr