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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

"Wesergütebericht 2001" von der ARGE Weser vorgelegt

15.08.2002

Die Arbeitsgemeinschaft zur Reinhaltung der Weser (ARGE Weser), der die Länder Bremen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen angehören, stellt der Öffentlichkeit mit dem Wesergütebericht 2001 die aktuellen Ergebnisse ihrer länderübergreifenden Gewässerüberwachung zur Verfügung. Dokumentiert wird die Qualität der Werra, Fulda, Aller und Weser, an deren Ufern insgesamt 11 feste Messstationen betrieben werden.

Aufgezeigt wird der Stand der Bemühungen, eine gute Qualität der Weser und ihrer Quell- und Nebenflüsse zu schaffen. Dieses Ziel hat die ARGE Weser im Aktionsprogramm Flussgebiet Weser 2000 – 2010, das im Jahre 2000 erschienen ist, bekräftigt. Damit im Einklang steht auch das Anliegen der Europäischen Union, die mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) einen europaweit gültigen Handlungsrahmen zur Herstellung und Bewahrung eines guten ökologischen Zustandes geschaffen hat.

Im Gegensatz zu den 70er und 80er Jahren stellt sich die Gewässergüte seit einigen Jahren deutlich positiver dar. Die Reduzierung der Salzbelastung von Werra und Weser hat einen großen Anteil daran. Mit Hilfe eines umfangreichen Salzreduzierungskonzeptes ist es gelungen, einen Grenzwert von 2.500 mg/l an der Werra bei Gerstungen einzuhalten. Für die Oberweser bedeutet dies eine Chloridbelastung von unter 1.000 mg/l, was oligohalinen, also brackig-limnischen Verhältnissen entspricht. In der Mittelweser wurden 600 mg/l nicht überschritten. Die Salzbelastung der Werra und Weser stellt dennoch nach wie vor eine Beeinträchtigung der aquatischen Lebensgemeinschaften dar, was an den überwiegend artenarmen Lebensgemeinschaften belegt werden kann.

Auch im Jahr 2001 wurden in den Stauhaltungen der Mittelweser Sauerstoffdefizite festgestellt. Aus dem Zusammenwirken von hohen Nährstoffkonzentrationen, langsamen Fließgeschwindigkeiten sowie sommerlicher Witterung entstehen solche Defizite. Der für Fische kritische Minimalwert von 4 mg Sauerstoff/l wurde in der Oberweser in seltenen Fällen, in der Mittelweser aber häufiger unterschritten.

In diesem Zusammenhang wird auch die Belastung mit Nährstoffen ständig untersucht. Die im Vergleich zu den letzten Jahren durch den verstärkten Ausbau der kommunalen Kläranlagen um 2/3 reduzierte Ammoniumbelastung konnte im Jahr 2001 bestätigt werden. Im Gegensatz hierzu hat sich die Nitratbelastung nicht merklich verringert. Die Gesamtphosphorgehalte sind seit dem starken Rückgang Ende der 80er Jahre – bedingt durch den Verzicht auf phosphathaltige Waschmittel – etwa gleich geblieben. Dennoch besteht für die Reduzierung der Nährstoffbelastungen sowohl bei der Landwirtschaft als auch im Hinblick auf Mischwasserentlastungen im Bereich der Stadtentwässerung weiterer Handlungsbedarf.

Ständig überprüft wird eine umfangreiche Palette von organischen Substanzen, zu denen die Schwerflüchtigen Halogenierten Kohlenwasserstoffe und die Pflanzenschutzmittel gehören. Die Belastung mit diesen Substanzen ist in der Weser und ihren Quellflüssen nach wie vor als gering einzustufen. Einzelne Nachweise von Pflanzenschutzmitteln konnten vor allem in der Hauptanwendungszeit im Frühjahr und Sommer geführt werden.

Informationen der ARGE Weser können auch im Internet unter www.arge-weser.de eingesehen werden.

Der Wesergütebericht 2001 sowie weitere Veröffentlichungen der ARGE Weser sind erhältlich bei der
Wassergütestelle Weser
im Niedersächsischen Landesamt für Ökologie
An der Scharlake 39
31135 Hildesheim
Tel.: 05121/509-712
Fax: 05121/509-711
E-Mail: nicole.oser@nloe.niedersachsen.de
Schutzgebühr: € 7,50