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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Ökologisch optimale Wärmeversorgung des Wohngebietes Weidedamm III

10.12.1999

Aus der Deputation für Umwelt und Energie

Die Deputation für Umwelt und Energie hat die Voraussetzungen geschaffen, dass das Wohngebiet Weidedamm III kurzfristig an das Fernwärmenetz des Müllheizwerks angeschlossen werden kann. Der jetzt beschlossene Investitionskostenzuschuss in Höhe von DM 218.570 Mark aus Mitteln des CO2-Reduktionsprogramms ermöglicht es der swb AG, die ökologisch konkurrenzlose Fernwärme auf Basis von Abfallwärme zu wirtschaftlichen Bedingungen zu vermarkten.


Im Gebiet Weidedamm III wurde im Jahr 1994 mit Erschließung und Bau begonnen. Derzeit sind in dem Gebiet etwa 500 Wohneinheiten errichtet. Nach Fertigstellung wird das Gebiet etwa 1.300 Wohneinheiten umfassen.


Ursprüngliche Pläne, Weidedamm III über einen Anschluß an das Fernwärmenetz West zu erschliessen, waren von der swb AG nicht weiterverfolgt worden. Deshalb mußte seit 1997 eine provisorische Wärmeversorgung über einen mobilen Heizcontainer auf Heizölbasis betrieben werden. Anwohner hatten sich über unzumutbare Rußemissionen beschwert. Auch aus Gründen des Klimaschutzes konnte die Beheizung des Gebietes mit Öl nur vorübergehenden Charakter haben.


Von Seiten der swb AG ist neben der Anbindung an das Müllheizwerk auch die Errichtung eines Heizwerks auf Erdgasbasis in die Diskussion gebracht worden. Während der Senator für Bau und Umwelt sich insbesondere wegen der CO2-Minderung um 1.850 Tonnen pro Jahr frühzeitig für die Fernwärmelösung eingesetzt hat, wurde von der swb AG deutlich gemacht, dass eine Anbindung an das Müllheizwerk nur in Betracht kommen kann, wenn dem Unternehmen hierdurch gegenüber einer Heizwerkvariante keine betriebswirtschaftlichen Nachteile entstehen.


Der jetzt bewilligte Zuschuss entspricht im Verhältnis zur Gesamtinvestition einer Förderquote von 8,3 %. Der Förderaufwand je eingesparte Tonne CO2, gerechnet auf die Nutzungsdauer der Investition, beträgt rund 6 DM. Dieser Wert ist im Vergleich zu anderen CO2-Minderungsmaßnahmen außerordentlich günstig und liegt beispielsweise deutlich unter den entsprechenden Kennzahlen der laufenden Förderprogramme für den Wärmeschutz im Wohngebäudebestand oder den Ersatz von Elektroheizungen.


"Nach schwierigen Diskussionen ist es jetzt gelungen, mit einer vergleichsweise geringen Fördersumme der ökologisch mit Abstand besten Variante zum Durchbruch zu verhelfen“, so die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer nach der Sitzung. „Ich lege mit Blick auf das Beispiel Weidedamm, aber auch auf kommende Projekte Wert darauf, dass bei der Energieversorgung neuer Wohn- und Gewerbegebiete nicht allein nach betriebswirtschaftlichen, sondern auch nach ökologischen Kriterien entschieden wird."


Mit dem Bau der Fernwärmeleitung längs des Torfkanals kann jetzt kurzfristig begonnen werden. Die Bauzeit beträgt etwa zwei Monate.