Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • „Mit der Weser ins 21. Jahrhundert“ – - Aktionsprogramm Flussgebiet Weser 2000 – 2010

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

„Mit der Weser ins 21. Jahrhundert“ –
Aktionsprogramm Flussgebiet Weser 2000 – 2010

20.09.2000

Der Senator für Bau und Umwelt (Vorsitz ARGE Weser) teilt mit:

Mit einem ehrgeizigen 10-Jahres-Programm will die Arbeitsgemeinschaft zur Reinhaltung der Weser (ARGE Weser) die Gewässergüte im Einzugsbereich der Weser nachhaltig verbessern und so den guten ökologischen Zustand der Gewässer und ihrer Auen erreichen. Als Vorsitzende der ARGE hat Bremens Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer, gestern (Di., 19.9.2000) das Aktionsprogramm Flussgebiet Weser 2000-2010 vorgestellt, das den Titel trägt „Mit der Weser ins 21. Jahrhundert“. Der ARGE Weser gehören neben Bremen auch die Länder Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen an.

Christine Wischer: „Der Wesergütebericht 1999 hat gezeigt, dass sich dank erheblicher Anstrengungen die Wasserqualität der Weser deutlich verbessert hat. Dabei sind insbesondere die Erfolge bei der Salzreduzierung zu nennen, die nur mit gemeinsamer finanzieller Unterstützung der ARGE-Weserländer und des Bundes möglich waren. Der Ausbau der Kläranlagen hat besonders beim Phosphat und beim Ammonium flächendeckend eine positive Wirkung gezeigt. Die Gewässerstruktur hat in den letzten zehn Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Gleichwohl ist längst nicht alles eitel Sonnenschein,“ so Senatorin Wischer. Es sei zum Beispiel dringend erforderlich, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um die diffusen Einträge aus der Fläche in die Gewässer – dort vor allem die Nitratbelastung – zu bekämpfen. Die Reduzierung der gefährlichen Stoffe müsse weiter vorangetrieben werden. Bei der Gewässerstruktur werde neben den Uferbereichen besonders die Durchgängigkeit der Gewässer für Fische im Vordergrund stehen.

Das neue Aktionsprogramm Flussgebiet Weser 2000 – 2010 zeigt deutlich die politischen Ziele der Wasserwirtschaft für die kommende Dekade auf. Wesentliche Themenfelder, für die jeweils der Ist-Zustand, Zielvorstellungen, Maßnahmen und Erfolgskontrolle beschrieben werden, sind:

  • Nährstoffe
  • Gefährliche Stoffe
  • Salzbelastung
  • Verbesserung der Strukturgüte
  • Wiederansiedlung von Wanderfischen und
  • vorsorgender Hochwasserschutz.

Diese Kriterien und ein unterteiltes Zeitprogramm für Maßnahmen bis 2005 und bis 2010 werden Zwischenbilanzen ermöglichen.

An Maßnahmen beschreibt das Programm u.a.:

    li>Weitere Optimierung von Kläranlagen
  • Ausweisung fehlender Wasserschutzgebiete
  • Extensive Grünlandnutzung
  • Ausweisung unbewirtschafteter Gewässerstreifen
  • Erfassung und Minderung der Einträge gefährlicher Stoffe aus diffusen Quellen
  • Verbesserung des Fischbesatzes u.a. durch Verbesserung der Laicharreale
  • Optimierung des Hochwasserschutzes.

Insgesamt werden für diese Maßnahmen innerhalb von 10 Jahren eine Milliarde Euro benötigt werden.

Betroffene Ministerien und Verbände der Nutzer und der Umweltschützer sind bei der Vorbereitung beteiligt worden.

Der Aktionsplan steht unter dem Eindruck der Erfordernisse, die auch die in Kürze zu erwartende Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union mit ihrem Ziel, den guten ökologischen Zustand der Gewässer zu erreichen, den Ländern abverlangen wird. Dabei gewinnt der seit Jahren in der ARGE Weser erfolgreich gepflegte Ansatz „Gewässer innerhalb ihres Einzugsgebietes zu bewirtschaften“, rechtliche Bedeutung. Nicht zuletzt hängt eine dauerhaft gute Wasserqualität auch eng mit einer ökologisch ausgeglichenen Struktur eines Gewässers und dessen stabilem Gefüge von Tieren und Pflanzen zusammen. In diesem Zusammenhang ist an die seit 1996 vorliegende „Ökologische Gesamtplanung Weser“ zu erinnern. Die ARGE Weser verfolgt hier erstmalig am gesamten Flussverlauf eines großen und bedeutenden Gewässers den Ansatz, die Auenstruktur flächendeckend zu erheben und zu bewerten. Heute steht die Erhebung der Gewässerstrukturgüte kurz vor der Vollendung und somit liegen in Kürze wichtige Erkenntnisse über den Gesamtzustand der Fließgewässer im Wesereinzugsgebiet vor.

„Das Aktionsprogramm Flussgebiet Weser 2000 – 2010“ ist eine gute Vorbereitung zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie“, so Christine Wischer. „Dieses Stufenprogramm zeigt einen klaren Weg auf, der in den kommenden Jahren weitere deutliche Fortschritte für den Gewässerschutz erwarten lässt.“