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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

10 Jahre Baulückenprogramm: 10.000 Wohnungen für die urbane Stadt

16.10.2000

10.500 neue Wohnungen auf 2.500 Baulückengrundstücken. Zum 10jährigen Geburtstag können Bremens Baulückenfahnder auf ein stolzes Ergebnis blicken. Mit einem Investitionsvolumen von rund 2,4 Milliarden Mark hat das Programm auch einen beachtlichen ökonomischen Erfolg gehabt.

1990 war das Sachgebiet Baulücken im Amt für Stadtplanung mit einem Senatsbeschluß eingeführt worden. Ziel war und ist es, durch systematische Herangehensweise und gezielte Förderangebote den Wohnungsbau auf brachliegenden und geringfügig genutzten Grundstücken im Stadtgebiet anzuregen und zu forcieren. Im „Bremer Baulückenbuch der Rekorde“ ist die ganze Bandbreite der Möglichkeiten ablesbar. Da findet sich neben der kleinsten Baulücke, einem 42 Quadratmeter-Grundstück im Schnoor, die größte Baulücke, ein 6000 Quadratmeter-Grundstück am Kirchweg in der Neustadt, auf dem derzeit der Beginenhof entsteht.

Die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer würdigte den Erfolg des Programms: „10.000 Wohnungen in Baulücken sind 10.000 Beispiele für kluge Stadtentwicklung. Innenentwicklung trägt zur Erneue-rung und Belebung bestehender Quartiere bei. Durch mehr Bewohner wird die vorhandene Infrastruktur wieder intensiver genutzt. Stadterweiterungen auf der grünen Wiese können in Grenzen gehalten werden. Das ist ökologisch sinnvoll, weil weniger Flächen überbaut werden, und spart die bei größeren Neubaugebieten anfallenden Kosten für Erschließung und Infrastruktureinrichtungen wie beispielsweise Schulen und Kindergärten. Kurz: Das Baulückenprogramm ist ein unverzichtbarer Bestandteil nachhaltiger Stadtentwicklungspolitik.“

„Die Baulücken von heute sind die Baustellen von morgen“, lautet das Motto des Sachgebiets Baulücken im Amt für Stadtplanung. Obwohl in den vergangenen Jahren bereits viele solcher Lücken durch die Initiative des Sachgebiets geschlossen wurden, gibt es immer noch reichlich Raum für weitere städtebauliche Innenentwicklung. Bei der „Erschließung“ der Grundstücke gilt es dabei, Schwierigkeiten mit viel Einfallsreichtum zu überwinden. So wurde beispielsweise bei Eigentümer- oder Erbenermittlung mit detektivischer Akribie bis in andere Kontinente ermittelt, ehe Eigentümer und Einverständnis zur Bebauung erreicht werden konnte.

Für diese und andere Aufgaben gibt es den speziellen Bremer BaulückenService. Zu den angebotenen Dienstleistungen gehört z.B.:

  • Baulücken-Listen für Grundstücksinteressenten
  • Vorschläge zur baulichen Ausnutzung und Bebauung der Lückengrundstücke
  • Vorschläge für die städtebauliche Integration und architektonische Gestaltung der Neubauten
  • Finanzierungsberatung
  • Technische Beratung bei der Planung von Gebäuden für Baulücken
  • Beratung bei Genehmigungsverfahren

Auch mehrere Bremer Kredit- und Versicherungsunternehmen beteiligen sich am Baulückenprogramm. Für Wohngebäude geben sie Hypothekenzinsnachlässe und günstigere Versicherungsprämien. Erwartet wird dafür die Vorlage von Baulücken-Testaten die das Sachgebiet Baulücken ausstellt.

„Auch wenn Sie viel erreicht haben – es bleibt weiter viel zu tun“, so die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer, anlässlich der Geburtstagsfeier. Auch künftig werde das Thema Innentwicklung und Verdichtung ein wesentlicher Schwerpunkt urbaner Stadtentwicklung bleiben. Und hierzu kann die Erschließung von Baulücken auch künftig einen wichtigen Beitrag leisten.