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Senatskanzlei

"Der heute angekündigte Arbeitsplatzabbau ist völlig inakzeptabel"

04.04.2007

Erklärung zum angekündigten Arbeitsplatzabbau bei Atlas Elektronik GmbH

Mit Enttäuschung und Unverständnis hat der Präsident des Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, den heute angekündigten Stellenabbau bei der Firma Atlas Elektronik GmbH in Bremen aufgenommen.


Die Thyssen Krupp Technologies sowie die EADS Defense & Security als verantwortliche Eigentümer hatten bei der Übernahme der Atlas Elektronik GmbH andere Hoffnungen und Erwartungen geweckt und auch andere Ziele formuliert. So äußerte sich Klaus Borgschulte, Vorstandsmitglied bei Thyssen Krupp, in einem Schreiben an den Präsidenten des Senats vom September 2005 dahingehend, dass geplant sei, Bremen mit der Übernahme von Atlas Elektronik zu „dem Anbieter von Marineelektronik in Deutschland mit führender Marktposition im internationalen Wettbewerb“ auszubauen.


Der Vorstandsvorsitzende der EADS Defense & Security, Dr. Stefan Zoller, schrieb im Dezember 2005 an den Präsidenten des Senats:


„Bremen – als zukünftiges zentrales Marinezentrum für die gesamten Maritimen Elektronikaktivitäten der EADS – wird eine entscheidende Rolle in unserer Strategie einnehmen. Wir beabsichtigen zukünftig nicht nur die bereits in Bremen vorhandenen Kompetenzen zu stärken, sondern vielmehr Bremen als Technologiestandort weiter auszubauen und die in der EADS vorhandenen maritimen Fähigkeiten in ATLAS zu konzentrieren. Diese Maßnahmen werden dazu führen, dass ATLAS’ führende Position im Weltmarkt für maritime Unter- wie Überwassersysteme gestärkt und weiter ausgebaut wird.“


Gemeinsam garantierten beide verantwortlichen Unternehmen schriftlich die „Schaffung einer langfristigen Perspektive für die Mitarbeiter mit dem Ziel zukunftsorientierter Arbeitsplätze“.


„Vor dem Hintergrund dieser schriftlich gegebenen Zusagen ist der heute angekündigte Arbeitsplatzabbau völlig inakzeptabel“, sagte Bürgermeister Jens Böhrnsen. Ich erwarte von beiden Eigentümern, Thyssen Krupp und EADS, dass sie mit der Landesregierung das industriepolitische Gespräch über die zukünftige Bedeutung von Atlas Elektronik als deutsches Marine-Kompetenzzentrum fortführen.“ Dabei geht es aus Sicht des Bürgermeisters um die folgenden Positionen:


•Der angekündigte Arbeitsplatzabbau bei Atlas Elektronik muss überdacht und reduziert werden.


•Wenn überhaupt, ist ein Abbau von Arbeitsplätzen nur dann hinzunehmen, wenn er sozial verträglich gestaltet und ohne betriebsbedingte Kündigungen durchgeführt wird.


•Bremen erwartet, dass Thyssen Krupp Technologies und EADS Defense & Security zu ihrer Zusicherung stehen, Bremen zum deutschen Zentrum für Marineelektronik auszubauen.


•Es erfolgt keine Aufspaltung des Unternehmens. Die Eigentümer garantieren das langfristige Engagement in Bremen.