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Senatskanzlei

Pressemitteilung mit Foto Welterbe Rathaus Bremen für die nächste Generation gut gerüstet

29.09.2006

Im Norden Deutschlands ist die Westseite auch immer die Wetterseite. An den Häuserfassaden sind hier die Spuren der Witterung stets am deutlichsten sichtbar. „Das ist vergleichbar mit einer vom Wetter gegerbten Haut“, sagt der Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki anlässlich eines Pressetermins auf einem Baugerüst am Rathaus in ca. 18 Metern Höhe. Fast sechs Jahre lang war das Rathaus zeit- und teilweise eingerüstet, weil umfangreiche Sanierungsarbeiten an Dach, Fassade und Fenstern auszuführen waren. Nun sind diese Arbeiten zu Ende. Anlass für ein Resümee.

An den allerersten Planungen waren die Rathausverwaltung und die Gesellschaft für Bremer Immobilien (GBI) als Bauherrin beteiligt. Bei der GBI lag auch das Baumanagement. Rund 3,4 Mio. Euro hatte die Stiftung Wohnliche Stadt nach Auskunft ihres Leiters Diedrich Damm für die erforderlichen Arbeiten bereitgestellt.


Gruppenbild in 18 Metern Höhe: (v.l.n.r.: Dr. Georg Skalecki, Landesdenkmalpfleger, Diedrich Damm, Stiftung Wohnliche Stadt, Kornelia Buhr, Rathausverwaltung, Dr. Oliver Bongartz, GBI, Architekt Ulrich Ruwe und Steinmetzmeister Goldstein

Nicht einfach austauschen, sondern die Bausubstanz erhalten, war die Maxime bei allen Arbeiten. „Abgebröckelter Sandstein oder ausgewaschene Fugen wurden mit nach historischem Rezept hergestelltem Kalkmörtel wieder hergestellt“, so Architekt Ulrich Ruwe, der die Arbeiten während der ganzen Sanierungszeit koordinierte.

„Die Spuren der Vergangenheit haben wir nicht versucht zu retuschieren, wir haben sie erhalten, schließlich machen sie auch den Charakter eines Gebäudes aus“, ergänzt Skalecki. Und über Charakter verfügt das über 600 Jahre alte Rathaus, auf das die Bremerinnen und Bremer zu Recht stolz sind, insbesondere seit es im Juli 2004 zusammen mit dem Roland in die Unesco-Liste der Welterbestätten aufgenommen wurde.

Überhaupt hat die Unesco die Sanierungsarbeiten mit viel Wohlwollen begleitet. Deshalb ist das Prädikat des Landesdenkmalpflegers auch nicht zu hoch gegriffen, wenn er sagt, dass diese Arbeiten „Denkmalpflege auf höchstem Niveau“ sind. Und dies führt dazu, dass erst nach einer nächsten Generation, also in rund 30 Jahren, eine gründliche Aufarbeitung der Rathausfassade nötig werden wird.