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Der Senator für Inneres und Sport

"Gewalttourismus im Fußball muss ein Ende haben"

Innensenator Mäurer plädiert für bundesweite Debatte über neue Strategien

05.05.2014

"Die Ereignisse vom Wochenende rund um das Fußballspiel Werder Bremen gegen Hertha BSC Berlin (03.05.2014) haben mich darin bestätigt, mit meinen Kollegen auf der nächsten Innenministerkonferenz im Juni über härtere Maßnahmen zu beraten", betont Innensenator Mäurer in der Rückschau auf das Spiel. "Denn", so Mäurer, "wir haben immer mehr Ordner in den Stadien, immer mehr Polizisten vor den Stadien und stecken immer mehr Geld in die Fan-Projekte – die Bilanz jedoch ist ernüchternd." Bremens Innensenator will deshalb auf der nächsten Innenministerkonferenz eine Debatte über neue Sicherheitsstrategien gegen den Gewalttourismus im Fußball anstoßen.

Insgesamt besuchten am vergangenen Sonnabend mehr als 42.000 Menschen das Fußballspiel, darunter 4.500 Gästefans. Unter den Anreisenden befanden sich 250 bis 300 Berliner "Problemfans". Rund 80 von ihnen stürmten in der Nähe des Stadions mit Steinen und Flaschen bewaffnet den Deich hoch, um Werder-Fans auf dem Weg ins Stadion anzugreifen. Eine Einheit der Polizei stellte sich ihnen in den Weg, worauf die Aggressionen sich nun gegen die Polizisten entluden. Dabei wurden sieben Beamte verletzt.

"Solche Vorkommnisse sind nicht hinnehmbar", stellt Mäurer klar. "Wer Steine und Flaschen auf Polizisten schleudert, nimmt schwerste Verletzungen bei den Einsatzkräften in Kauf. Diese Angreifer begehen Körperverletzungsdelikte, die konsequent bestraft werden müssen." Bremens Innensenator bedankte sich ausdrücklich bei den Polizistinnen und Polizisten für ihren Einsatz. Mehr als 500 Beamtinnen und Beamte waren zur Sicherheit der friedlichen Besucher und Besucherinnen sowie der unbeteiligten Passantinnen und Passanten eingesetzt worden. Rund 500 Ordner und Ordnerinnen waren zudem im Stadion im Einsatz. "Rund um den Bahnhof herrschte während der An- und Abreise der Fans wie bei jedem Risikospiel der Ausnahmezustand", beschrieb Mäurer die Lage. Jedes Mal seien davon Tausende von Bürgerinnen und Bürger betroffen. Bei der Rückreise der Hertha Fans sei es abends noch zu weiteren Ausschreitungen mit gleichgesinnten "Fans" vom F.C. Hansa Rostock auf dem Schweriner Hauptbahnhof gekommen, wo beide Gruppierungen umsteigen mussten. Die Bundespolizei musste mit Hubschraubern Spezialeinsatzkräfte einfliegen lassen, um Schlimmeres zu verhindern. Mäurer: "Dieser Gewalttourismus ist unerträglich und muss ein Ende haben."