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Senatskanzlei

„Wir sind in Gedanken bei den Menschen in Haifa“

18.07.2006

Bürgermeister Jens Böhrnsen schreibt an seinen Kollegen Yona Yahav in Bremens Partnerstadt

In einem Schreiben an den Bürgermeister und Vorsitzenden des Rats der Stadt Haifa, Yona Yahav, hat Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (18.7.2006) seinem Kollegen in Bremens israelischer Partnerstadt seine tiefe Bestürzung, Sorge und Anteilnahme am Schicksal der Menschen angesichts der andauernden Raketenangriffe der radikalen Hisbollah übermittelt.

„Viele Bremerinnen und Bremer sind wie ich in diesen Tagen in Gedanken bei den Menschen in Haifa, trauern mit ihnen um die Opfer und bangen mit den Menschen, die vor den todbringenden Raketen in Schutzräume flüchten müssen. Sie hoffen mit ihnen auf ein Ende der Gewalt, auf die Rückkehr der entführen Soldaten und auf Wege zu gewaltlosen und dauerhaften Lösungen,“ schreibt Böhrnsen u. a.

Gerade Haifa habe in der Vergangenheit immer für die den Willen und die Möglichkeit eines friedlichen Miteinanders der Religionen und Kulturen gestanden. Auch Bremen habe in der Vergangenheit solche Hoffnung stiftenden und beispielhaften Projekte in der Partnerstadt unterstützt. Böhrnsen weiter: „Ich hoffe, es gibt auch in Zukunft wieder Wege zu einem Miteinander. Ich wünsche Ihnen hierzu Mut und Kraft und sende Ihnen diese Zeilen als Zeichen der Anteilnahme und Solidarität der Bremerinnen und Bremer mit den Bürgerinnen und Bürgern in Haifa.“

Zum Hintergrund:
Bereits seit den 70er Jahren pflegen Bremen und Haifa regelmäßige Kontakte Seinerzeit wurde die "Stiftung Kulturfonds Haifa" gegründet. Ein Freundschaftsabkommen zwischen beiden Hafenstädten bekräftigte die gegenseitige Zusammenarbeit und die Pflege ständiger enger Beziehungen. Vor dem Hintergrund dieser Zusammenarbeit kam es im Jahre 1988 - anlässlich des 40. Jahrestages der Unabhängigkeit Israels und zum Gedenken an den 50. Jahrestag der Reichspogromnacht - zur Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung zwischen Bremen und Haifa . Beide Städte setzten sich darin das Ziel, auf den Gebieten der kommunalen Wirtschaft, des Tourismus, der Kultur und des Umweltschutzes zusammen zu arbeiten. Seither hat der Kulturfonds viele Projekte in Haifa mit einer Anschubfinanzierung gefördert. Sie richten sich insbesondere an Vorhaben, die den Dialog, die Kooperation und den Kulturaustausch insbesondere von jüdischen, arabischen und drusischen Bevölkerungsgruppen unterstützen. So besuchten im Jahr 2003 35 arabische und israelische Schülerinnen und Schüler aus Haifa Bremen. Während ihres Aufenthaltes wurden sie von Bremer Gastfamilien betreut.

Haifas Bürgermeister Yona Yahev war im Juni 2005 zu Gast in Bremen. Für Yahav, der eigentlich niemals seinen Fuß auf deutschen Boden setzen wollte, war es die erste Begegnung mit dem Land, aus dem seine Eltern 1933 vor den Nazis geflohen waren. Bei seinem Besuch in Bremen sagte Yahav, seine Hoffnung sei, dass Haifa, wo seit über 100 Jahren Juden, Araber und Christen in guter Nachbarschaft friedlich miteinander leben, ein Modell für ganz Israel werden könne.