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Senatskanzlei

Bürgermeister Böhrnsen reist zum Festakt nach Danzig

11.05.2006

Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Danzig besteht seit 30 Jahren

Bürgermeister Jens Böhrnsen reist am Freitag, dem 12. Mai auf Einladung des Danziger Stadtpräsidenten Pawel Adamowizc nach Danzig, um dort an den Feierlichkeiten anlässlich der 30jährigen Städtepartnerschaft Bremen-Danzig teilzunehmen. Zum Jubiläum dieser in der Nachkriegsgeschichte ersten Städtepartnerschaft zwischen einer deutschen und polnischen Stadt findet ein Festakt im Danziger Rathaus statt, bei dem Bürgermeister Böhrnsen die Beziehungen zwischen Bremen und Danzig in einer Festrede würdigen wird. Zur Bremer Delegation, die in Danzig vertreten sein wird, gehört auch Bürgerschaftspräsident Christian Weber. Für Altbürgermeister Hans Koschnick wird der ehemalige Bürgerschaftspräsident Reinhard Metz ein Grußwort verlesen.

Die Partnerschaft zwischen den Städten Bremen und Danzig ist im Kontext der Entspannungspolitik der 70er Jahre zu sehen. Bremens Bürgermeister Hans Koschnick und der Präsident der Stadt Gdansk, Andrzej Kaznowski, haben am 12. April 1976 die "Rahmenvereinbarung für die Zusammenarbeit zwischen der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) in der Bundesrepublik Deutschland und der Stadt Gdansk in der Volksrepublik Polen" unterzeichnet. Zwei traditionelle Hafenstädte, über Jahrhunderte hinweg Konkurrenten und Handelspartner zugleich, verbunden in der Hanse und von deren Freiheitsdrang geprägt, haben den Schritt zur Versöhnung und Annäherung zwischen den beiden durch die Vergangenheit und den Eisernen Vorhang getrennten Völkern getan..

Ziele der Rahmenvereinbarung waren neben dem wichtigsten, dem der Aussöhnung, der Austausch in den Bereichen Kommunalpolitik, Wissenschaft und Bildung, im Bereich Presse und Sport und auf kulturellem und sozialem Gebiet. Auf all diesen Feldern wurden in den 30 Jahren der bestehenden Rahmenvereinbarung in unterschiedlichem Maße wechselseitige Anstrengungen unternommen: Gegenseitige Parlamentsbesuche, Ausstellungen, Konzerte, Pfadfindertreffen, Jugendaustausch usw. Besonders im Bereich Gesundheitswesen hat Bremen sich in ungewöhnlich großem Maße engagiert, z. B. mit Spenden für Medikamente, Krankenhausbedarf und Lebensmittel, so wie einem intensiven Schwestern- und Ärzteaustausch. Im sozialen Bereich gibt es ein aktives Sozialzentrum der Arbeiterwohlfahrt.

Auch der Wiederaufbau der Orgel der Orgel in der Marienkirche wie auch die Neuanschaffung des Glockenspiels von St. Katharinen wurde von bremischer Seite unterstützt. Die städtepartnerschaftlichen Aktivitäten werden von der Senatskanzlei koordiniert. Die Bremische Bürgerschaft unterhält starke parlamentarische Kontakte. Viele Institutionen, Verbände und Organisationen schaffen eine lebendige Basis für die Partnerschaft. Besonders aktiv sind in diesem Rahmen unter anderen die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bremen e.V., die Gesellschaft zur Förderung der polnischen Kultur FORUM e.V. in Bremen, Bund der Pfandfinderinnen und Pfadfinder, die AWO Bremen (Arbeiter Wohlfahrt) und das DRK (Das Deutsche Rote Kreuz) Bremen. In den vergangenen Jahren hatten verschiedene kulturelle Projekte wie beispielsweise Autorenaustausch, Ausstellungen oder Videokunstprojekte eine besondere Bedeutung für die städtepartnerschaftlichen Beziehungen.

Im Jahre 2003 ist die Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Danzig mit dem Erich-Brost- Preis ausgezeichnet worden. Dieser Preis würdigt herausragende Initiativen zur Aussöhnung und Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschen.