Senatskanzlei

„Small is beautiful“: Unterstützung für Bremens Bürgermeister

02.05.2006

Schützenhilfe im dem Bemühen, die Selbständigkeit Bremens als Bundesland zu verteidigen, kann Bürgermeister Jens Böhrnsen immer gebrauchen. Umso mehr freute es ihn, dass er im Bremer Presse-Club binnen einer Stunde gleich doppelte Unterstützung bekam: Von der jungen Bremer Unternehmerin Nicole Buchholz und dem jungen Salzburger Historiker Dr. Ewald Hiebl.

Nicole Buchholz, Geschäftsführerin der Agentur „Projektallee“ überraschte den Präsidenten des Senats in einer Sendung des Nordwestradios mit der Nachricht, dass sich eine Gruppe junger Menschen (vorwiegend Unternehmerinnen und Unternehmer) zusammengeschlossen hat, die mit vielfältigen Aktivitäten buten und binnen für die Erhaltung der Bremer Selbstständigkeit werben will. Gedacht ist unter anderem an die Organisation eines „Independence Day“ (Unabhängigkeitstag).

Bürgermeister Jens Böhrnsen (re.) mit Nicole Buchholz und Dr. Ewald Hiebl im Bremer Presse-Club.

Der Salzburger Historiker Ewald Hiebl, der dem wissenschaftlichen Beirat der Leopold-Kohr-Akademie angehört, überreichte dem Bürgermeister eine Neuerscheinung mit Aufsätzen des Philosophen Leopold Kohr mit dem Titel „Die Lehre vom rechten Maß“. Kohr (1909 - 1994), der in den achtziger Jahren den „Alternativen Nobelpreis“ erhielt, gilt als geistiger Vater des Mottos „small ist beautiful“ und war sein Leben lang ein Verfechter der kleinen und überschaubaren politischen und wirtschaftlichen Einheiten. Das Bundesland Bremen, so Hiebl, habe für Kohr geradezu die „Idealgröße“. In Österreich erlebe der Philosoph derzeit eine Renaissance und sei besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen beliebt.

Prof. Dr. Bengt Beutler, Vorsitzender der Philosophischen Gesellschaft Bremen, und Dr. Heiko Staroßom, Vorstand der Sparkasse Bremen halten Leopold Kohr übereinstimmend für einen geeigneten „Bremer Stadtphilosophen“. Sie erwägen deshalb, demnächst in Kooperation mit der Leopold-Kohr-Akademie in Bremen ein Symposion zum „rechten Maß“ zu veranstalten. Bürgermeister Jens Böhrnsen versprach spontan, die Schirmherrschaft dafür zu übernehmen. „Ich hoffe“, sagte er, „dass auch die Verfassungsrichter in Karlsruhe Leopold Kohr lesen.“