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Senatskanzlei

Pressemitteilung mit Foto Mehr als 800 Gäste beim Neujahrsempfang im Bremer Rathaus

25.01.2006

„In den vielen Begegnungen mit Bremerinnen und Bremern unterschiedlichster Herkunft spüre ich immer wieder, wie sehr die Menschen sich unserer Stadt verbunden fühlen, wie freundlich, offen, schöpferisch und gerne hier gelebt und gearbeitet wird.“ Mit diesen Worten hieß Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (25. Januar 2006) die zahlreich erschienenen Gäste beim traditionellen Neujahrsempfang des Senats in der Oberen Rathaushalle willkommen. Und er fügte leidenschaftlich hinzu: „Deshalb kann ich mit Überzeugung sagen: Unser kleines Bundesland wird die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, meistern.“ Mehr als 800 geladene Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und anderen gesellschaftlichen Bereichen waren der Einladung des Präsidenten des Senats gefolgt. Einen besonderen Akzent setzte die bekannte Journalistin Wibke Bruhns, die sich als Gastrednerin ebenso kritisch wie pointiert mit der Aktion „Du bist Deutschland“ auseinandersetzte.


Bürgermeister Jens Böhrnsen begrüsst die Diplomatinnen und Diplomaten des Konsularischen Korps im Kaminsaal


Zuvor hatten Jens Böhrnsen und seine Frau Luise Morgenthal das konsularische Korps der in Bremen und Hamburg akkreditierten Diplomatinnen und Diplomaten im Kaminsaal empfangen und jeden persönlich begrüßt. Dem neuen Bürgermeister und seiner Frau wurden die Konsuln von den beiden Doyens – Prof. Dr. h.c. Bernd-Artin Wessels (Bremen) und Zarko Plevnik (Hamburg) – namentlich vorgestellt. „Wir im Senat sind uns bewusst, dass Sie an der Schnittstelle von Wirtschaft und Politik die Verbindung Bremens in die Welt halten“, betonte Böhrnsen die Bedeutung der Honorarkonsuln für Bremen und Bremerhaven. Wessels, Honorargeneralkonsul von Ecuador, versprach in seiner Ansprache dem Senat weiterhin tatkräftige Unterstützung: „Unsere vornehmste Aufgabe ist es, dem Lande Bremen zu dienen.“ Lobende Worte für die „Bremer Offenheit“ fand der neue Generalkonsul der Republik Kroatien, Zarko Plevnik und bedankte sich in seiner Rede u.a. dafür, dass Bremen einst Vertriebene aus Kroatien aufgenommen habe.


Gastrednerin Wibke Bruhns umrahmt vom Bürgermeister-Ehepaar Luise Morgenthal und Jens Böhrnsen


Die Gruppe „Antares“, das fulminante Schlagzeug-Trio der Deutschen Kammerphilharmonie, sorgte beim großen Neujahrsempfang in der ehrwürdigen Rathaushalle gleich von Beginn an für gute Stimmung. Und Bürgermeister Böhrnsen ließ es sich nicht nehmen, Bremens Stärken aufzuzählen. So erinnerte er beispielsweise an die Spitzenstellung der bremischen Häfen und die Auszeichnung der Bremer Universität als eine von insgesamt zehn Elite-Unis. „Bremen ist wissenschaftlich und wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich“, sagte er und konterte jüngste Attacken auf das kleinste Bundesland: „Unsere Freiheit und Selbständigkeit sind keine Marotten, die man ablegt wie aus der Mode gekommene Kleider. Sie sind Herzstücke unserer Geschichte und Motor unseres Beitrags für Deutschland.“


Mit Deutschland aus Sicht und in der Einschätzung einer stets wachen und unabhängig denkenden Journalistin befasste sich Wibke Bruhns in ihrer Gastrede. „Wir Deutschen, jedenfalls meine Generation, tun uns schwer mit unserer Liebe zu Deutschland“, sagte sie, „wir beugen uns statt dessen unter der Last der Geschichte.“ Kritisch und zugespitzt skizzierte sie die vergangenen 60 Jahre seit Kriegsende bis hin zu Angela Merkel.


Hinweis:
Der Wortlaut der Reden von Bürgermeister Jens Böhrnsen und Wibke Bruhns stehen hier als Download zur Verfügung.


Fotos: Inga Haberland und Andreas Weippert, Senatspressestelle.