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Senatskanzlei

Michail S. Gorbatschow feiert in Bremen Geburtstag

23.01.2006

Der ehemalige russische Präsident ist vom 4. bis 6. März in der Hansestadt

„Der Besuch von Michail S. Gorbatschow Anfang März in Bremen ist eine große Ehre für Bremen. Ich freue mich sehr, dass der ehemalige russische Präsident und Friedensnobelpreisträger die Einladung angenommen hat“, so Bürgermeister Jens Böhrnsen während der heutigen (23.1.2006) Pressekonferenz im Bremer Rathaus. Gorbatschow wird vom 4. bis 6. März in die Hansestadt kommen, um hier seinen 75. Geburtstag zu feiern. Es ist die zentrale Geburtstagsfeier in Deutschland, die im Rahmen eines Festkonzerts mit den Bremer Philharmonikern unter der Leitung des jungen Italieners Massimo Zanetti und dem russischen Pianisten Yuri Rozum stattfindet. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden zu diesem öffentlichen Festakt erwartet. Der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher hat bereits sein Kommen zugesagt. Der frühere russische Präsident wird während seines Aufenthaltes in Bremen auch Ehrengast bei den Bremer Unternehmergesprächen sein und an der Tagung der AG Zukunftswerkstatt im Petersburger Dialog teilnehmen.


Michail Gorbatschow zählt zu den bedeutendsten Politikern der Nachkriegsgeschichte. Er leitete 1985 mit Perestroika und Glasnost eine politische Entwicklung ein, die schließlich zur Beendigung des Kalten Krieges und zum Fall der Berliner Mauer führte. Für viele Menschen und Völker der Welt ist sein Name deshalb untrennbar mit der Wiedergewinnung von Freiheit und Selbstbestimmung verbunden. Dass „Gorbi“ seinen Geburtstag auch in Bremen feiert, geht auf eine Initiative der Bremer Philharmoniker und Radio Bremens zurück. Den guten Kontakten und der engen persönlichen Beziehung von Prof. Dr. Wolfgang Eichwede, dem Leiter der Bremer Forschungsstelle Osteuropa ist es zu verdanken, dass die Kontakte nach Russland zustande kamen und dass Gorbatschow die Einladung nach Bremen angenommen hat. Im übrigen haben zahlreiche Sponsoren – sowohl Bremer Unternehmen wie auch Privatpersonen - mit ihrem persönlichen Einsatz und finanziellen Engagement dafür gesorgt, dass die Festlichkeiten ohne öffentliche Mittel organisiert werden können.


Michail S. Gorbatschow wird am Sonnabend, dem 4. März in Begleitung seiner Tochter Irina Gorbatschowa in Bremen eintreffen und von Bürgermeister Jens Böhrnsen am Flughafen begrüßt. Das Festkonzert zu Ehren des Jubilars mit den Bremer Philharmonikern beginnt am Sonntag, dem 5. März um 11 Uhr in dem Konzerthaus „Die Glocke“. Anschließend gibt es einen Empfang in den Foyers des Hauses. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger steht ein Kontingent von insgesamt 1100 Karten zur Verfügung, die im freien Verkauf erworben werden können. Der gesamte Erlös dieses Konzertes fließt an die Gorbatschow-Stiftung, die sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung einsetzt und humanitäre Anliegen unterstützt. „Dass dieser Stiftung auf diese Weise eine Spende ermöglicht wird, ist ein schönes Geburtstagsgeschenk für Michail Gorbatschow“, so Wolfgang Eichwede. .Das Konzert wird durch Radio Bremen im Nordwest-Radio und Radio Bremen tv übertragen.
Ein festliches Mittagessen wird im Anschluss an die musikalische Feier von 14 -16 Uhr im Haus der Bremischen Bürgerschaft stattfinden.


Der ehemalige russische Präsident wird am gleichen Tag auch Ehrengast bei den „Bremer Unternehmergesprächen“ sein, zu dem die BLG Logistic Group in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen sowie der Handelskammer einmal im Jahr bundesweit und im angrenzenden Ausland einlädt. Im Rahmen dieser Veranstaltung in der Oberen Rathaushalle (18-21 Uhr) ist ein Dialog zwischen Prof. Dr. Wolfgang Eichwede und Michail S. Gorbatschow zum Thema „Aufbau des vereinten Europa – Leistungen, Probleme und Perspektiven“ geplant.


Darüber hinaus wird Gorbatschow auch an der Tagung der AG „Zukunftswerkstatt“ im Petersburger Dialog teilnehmen, die am Montag, dem 6. März von 11-13 Uhr in der Forschungsstelle Osteuropa und im Schütting stattfinden wird. Der Petersburger Dialog wurde auf Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder als breit angelegtes Diskussionsforum gegründet, das im Jahresrhythmus abwechselnd in beiden Ländern stattfindet. Das Forum versteht sich auch als Ideengeber für innovative Konzepte und konkrete Projekte. Die Zukunftswerkstatt, an der 20 Experten aus Russland und Deutschland beteiligt sind, ist eine Arbeitsgemeinschaft, die die Themen und Strategien für den Petersburger Dialog vorbereitet.