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Senatskanzlei

Bundesverdienstkreuz für Elvira Müller

01.12.2005

Auszeichnung durch den Bundespräsidenten für langjähriges soziales Engagement

Die Bremerin Elvira Müller wird am Freitag, dem 2. Dezember 2005 in Bonn mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Bundespräsident Horst Köhler wird den Orden morgen beim Tag des Ehrenamtes persönlich übergeben. Mit dieser Auszeichnung wird das jahrelange soziale Engagement der 78jährigen gewürdigt, die mit ihrem unermüdlichen Wirken auch über Ländergrenzen hinaus vielen Menschen helfen und deren Lebenssituation deutlich verbessern konnte.


Das ehrenamtliche Engagement von Elvira Müller ist vor allem eingebunden in die bremische Kirchengemeinde St. Ursula. Sie trat in die Caritas-Konferenz ein und betätigte sich auf Gemeindeebene. So gründete sie 1991 einen „Jung-Seniorenkreis“, der von ihr mit intensivem persönlichen Einsatz begleitet und gefördert wurde. Am Herzen lag ihr auch der kulturelle Austausch der verschiedenen Kulturen, weshalb sie einen internationalen Frauenstammtisch ins Leben rief. Ihrem Wirken ist auch der Wiederaufbau des Zweigvereins des Katholischen Frauenbundes (KDFB) in Bremen zuzuschreiben. Im Jahre 1994 wurde sie zur Vorsitzenden des KDFB-Diözesanverbandes Osnabrück und im Jahr 2001 in den Vorstand des Sozialdienstes Katholischer Frauen in Bremen gewählt.


Elvira Müller ist zudem 1993 in der „Estlandhilfe“ mit dem KDFB-Zweigverein Bremen aktiv, deren Motor sie von Anfang an war und bis heute geblieben ist. Aus den spontanen Hilfeleistungen für Russland und den Ländern des ehemaligen Ostblocks lenkte Sie die Hilfen der Bremer Bürger Richtung Estland.


So organisierte sie bspw. im Frühjahr 1991 einen Hilfsgütertransport für die orthodoxe Kirche in Moskau, dann folgte der erste Hilfsgütertransport für die Katholische Gemeinde in Tallinn. Aus vielen weiteren Transporten dieser Art entwickelte sich ein Netzwerk zwischen der kleinen katholischen Gemeinde St. Ursula und anderen katholischen Gemeinden sowie der Caritas in Estland.


Eine „Suppenküche“ in Tartu/ Estland, die 1994 vom Bremer Frauenbund finanziert wurde, konnte u.a. aufgrund der persönlichen Kontakte von Elvira Müller durch den Tartuer Frauenverein – eine freiwillige, politisch unabhängige und überkonfessionelle Vereinigung – fortgeführt werden. Die Einrichtung der „Suppenküche“ ermöglicht nunmehr seit vielen Jahren eine Versorgung für Not leidende Menschen, arme Rentner, Behinderte, kinderreiche Familien und Arbeitslose. Elvira Müller hat sich in regelmäßigen Abständen direkt vor Ort über den Fortbetrieb der Einrichtung informiert, die Hilfe koordiniert und ihre wertvollen Organisationskenntnisse weitergegeben.


Auch weitere Projekte zur Förderung der Frauen und Familien in Estland sind von Elvira Müller initiiert worden, so 1998 der erste katholische Frauenbund in der ukrainisch-katholischen Gemeinde in Tallinn und drei Jahre später der zweite Frauenbund in Paldiski. Später wurden Sommercamps für Kinder aus sozial schwachen Familien organisiert.


Elvira Müller hat, bevor sie sich für ihren Einsatz in der gemeinnützigen Gemeindearbeit entschied, sich ihrer Familie ( Erziehung von zwei Söhnen) und der langjährigen häuslichen Pflege ihres schwerkranken Mannes gewidmet.