04.11.2005
Bremen soll eine Stadt bleiben, die offen und menschenfreundlich ist, in der das Recht, anders zu sein, gelebt werden kann – und in der auch Fremde eine Heimat finden. Das ist die Botschaft der Nacht der Jugend. Sie wurde 1998 ins Leben gerufen, um in einer neuen Form die Erinnerung an die „Reichspogromnacht“ wach zu halten. Sie soll für alle Beteiligten ein Ort der Begegnung sein und bietet ein Forum zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und aktuellen politischen Fragen.
Jede Nacht der Jugend hat ihr eigenes Motto. Diesmal geht es darum, nicht wegzuschauen.
Aktiv für die Nacht der Jugend: Werders Sportdirektor Klaus Allofs, Amelie von Engelhardt, Wolfram Stein (stehend) sowie Dr. Helmut Hafner (Senatskanzlei) und Theater-Intendant Klaus Pierwoß. |
Das Bremer Theater setzt bei der „Nacht der Jugend 2005“ einen besonderen Schwerpunkt und ist mit allen Sparten vertreten. Der Opernchor wird singen, Schauspieler präsentieren einen Auszug aus dem satirischen Singspiel „Singen für Deutschland“, das Tanztheater zeigt Szenen aus dem Stück „TagNacht“, das Jugendtheater „MOKS“ spielt und die Mezzosopranistin Sybille Specht singt Lieder des tschechischen Komponisten Erwin Schulhoff, der 1942 im KZ ums Leben kam.
Ganz besonders spannend wird die Nacht der Jugend für die Gruppe Ya-Hu – sie hat am 9.November im Bremer Rathaus ihren ersten öffentlichen Auftritt und präsentiert muslimischen Hip Hop. Mit dabei ist auch wieder der Pianist Oscar Jezior, der Zion Community Choir oder The Six Planets – um nur einige der beteiligten Gruppen zu nennen, die für musikalische Unterhaltung sorgen.
In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Udo-Lindenberg-Preis an Gruppen verliehen, die sich in besonderer Weise gegen Rechtsradikalismus engagiert haben. Als Laudatoren werden Marco Bode und Olaf Kretschmer erwartet.
Die Nacht der Jugend wird von einer Gruppe Jugendlicher und Älterer aus Schulen, Jugendeinrichtungen und Verbänden vorbereitet - in Abstimmung mit dem Rathaus. Man plant das ganze Jahr über bei regelmäßigen Treffen. Jeder, der neu mitmachen möchte, der sich engagiert für eine demokratische und menschenfreundliche Gesellschaft einsetzen möchte, ist herzlich willkommen.
Einzelheiten zu den Programmpunkten unter:
www.nachtderjugend.de
Foto: Andreas Weippert, Senatspressestelle.