Sie sind hier:

Senatskanzlei

Pressemitteilung mit FotoDie goldglänzende „Windsbraut“ schmückt wieder das Rathausdach

02.11.2005



Jetzt strahlt sie wieder in hellem Goldglanz: Hoch oben auf dem Dach des Neuen Rathauses schwingt nun die schöne „Windsbraut" nach kurzer Abwesenheit ihr güldenes Band. Mit dem Bau des Neuen Rathauses (1913 fertiggestellt) kam die schlanke Mädchenfigur in diese luftige Höhe und schmückt seither die kupferbedeckte barocke Haube auf dem Dach. Im Zuge der Fassadenrenovierung des Rathauses ist diese Skulptur des Münchner Bildhauers J. Seidler ganz neu vergoldet worden. Bald gibt es auch wieder eine komplett freie Sicht auf das Haus, denn das Gerüst wird rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt abgebaut. Damit ist dann im Wesentlichen die Restaurierung des Weltkulturerbes abgeschlossen, die im Jahre 2001 mit Arbeiten an der Renaissance-Fassade des Alten Rathauses begann.


Die Neuvergoldung der schmucken „Windsbraut“ hat die 1868 gegründete Firma Ausmeyer + Gerling vorgenommen, die schon einmal – nämlich im Jahre 1954 – mit der Skulptur und deren Vergoldung befasst war. Damals hatte ein nächtlicher Sturm die Figur vom Dach gerissen und sie „komplett platt gemacht“, wie sich Fritz Müller-Arnecke in seinem Buch „Das Rathaus zu Bremen“ erinnert. Diesmal war die „Windsbraut“ – von jeher auch ein Symbol für die stets von Wind und Wetter abhängige Seefahrt - zwar nicht platt, brauchte aber eine neue Grundierung und eine neue 24karätige Blattvergoldung. „Es sieht so aus, als ob wir alle 50 Jahre in die Pflicht genommen werden“, schmunzelt Firmenchef Rolf-Dieter Gerling, unter dessen Aufsicht die runderneuerte Windsbraut – sie wiegt rund 60 Kilo – wieder aufgeschraubt wurde.

Ab 14. Dezember wird das Gerüst am Neuen Rathaus abgebaut, im nächsten Jahr werden einige Arbeiten an der West- und Nordfassade (zum Liebfrauenkirchhof hin) noch fortgesetzt. In den vergangenen Monaten war die gesamte Kupferabdeckung des Daches abgenommen und neu verlegt worden, schadhafte Kupferplatten waren ersetzt worden. Auch an den Fassaden sind Stellen ausgebessert worden, und alle Fenster haben einen neuen Anstrich bekommen.

Bremens Rathaus ist seit Juli 2004 Welterbe der Menschheit. Mit dieser für Bremen so wichtigen Auszeichnung hat die UNESCO u.a. gewürdigt, dass es seit seiner Errichtung im Jahre 1405 im Kern unverändert und authentisch erhalten und dabei kontinuierlich instand gesetzt wurde. Und mit der jüngsten Restaurierung kommt Bremen seiner Verpflichtung gegenüber den Vereinten Nationen nach, das Welterbe zu pflegen und für die Nachwelt zu erhalten.

[Foto: Inga Haberland, Senatspressestelle].