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Senatskanzlei

Hitlers U-Boot Bunker – Film Preview im Rathaus

Radio Bremen präsentiert Dokumentation über Bunker Valentin

07.02.2014

Die Alliierten versuchten ihn zu sprengen, die Bundeswehr tilgte ihn von der Landkarte und die Bremer wollten ihn am liebsten zuschütten: Lange Zeit wurde alles dafür getan, dass der Bunker Valentin in Bremen-Farge in Vergessenheit gerät. Die Geschichte des Bunkers und vor allem die der Menschen, die dort als Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen schufteten, erzählt die Radio Bremen Produktion aus der ARD-Reihe "Geheimnisvolle Orte". Am gestrigen Abend (06.02.14) fanden sich über 250 Gäste in der Oberen Rathaushalle ein, um die beeindruckende Dokumentation in der Preview zu sehen.

Nach einleitenden Worten des Chefs der Bremer Landeszentrale für Politische Bildung, Dr. Thomas Köcher, sowie des Radio Bremen Fernsehchefs Thomas von Bötticher startete der Film, der die Zuschauenden auf eine Reise in die NS-Vergangenheit mitnimmt. Der Bunker Valentin wurde ab 1943 auf Befehl von Adolf Hitler erbaut um massenhaft U-Boote zu produzieren, die Deutschland vor dem Verlieren des Zweiten Weltkrieges retten sollten. Der Bunker wurde mit soviel Beton errichtet, wie er für den Bau einer kleinen Stadt gereicht hätte, "ein Koloss totalitären Größenwahns", so auch Thomas von Bötticher.

Die Baustelle des Bunkers hatte 1944 immense Ausmaße
Die Baustelle des Bunkers hatte 1944 immense Ausmaße

Die Montage der U-Boote sollte am Fließband erfolgen, sodass alle zwei Tage eins vom Stapel laufen konnte. Um dieses Vorhaben zu realisieren wurden zum Bau des Bunkers Valentin tausende Menschen als Zwangsarbeiter eingesetzt. In der Radio Bremen-Dokumentation erzählen Überlebende von der strapaziösen Zeit auf der Bunkerbaustelle und von den Grausamkeiten, die sie unter dem Regime der Nazis zu erleiden hatten. Nach heutigen Annahmen mussten über 1000 Menschen, vor allem Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, auf der Baustelle ihr Leben lassen.

"Hitlers U-Boot Bunker" beschäftigt sich außerdem mit dem Weg des Bunkers vom Rüstungsprojekt über das Dasein als NS-Schandfleck bis zur Gedenkstätte, die der Betongigant heute ist. Auch deswegen bekam die Autorin der Dokumentation Susanne Brahms nach der Vorstellung viel Lob zu hören: Sie habe einen vielschichtigen Film erschaffen, der sich mit dem Bunker Valentin intensiv und perspektivenreich auseinandersetzt. Auch der Historiker Dr. Marcus Meyer vom Denkort Bunker Valentin freute sich über die Produktion, die dabei hilft den Koloss aus der Vergessenheit zu heben und als Gedenkstätte zu etablieren. Im Anschluss an die Preview hatten die Gäste im Festsaal die Möglichkeit, mit den Filmverantwortlichen ins Gespräch zu kommen und Fragen zur Dokumentation und zum Bunker Valentin zu stellen.

Die Dokumentation "Hitlers U-Boot Bunker" ist ein Film der BREMEDIA-Produktion, gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH im Auftrag von Radio Bremen. Der Ausstrahlungstermin im Ersten Programm ist kommenden Montag, 10.02.14, um 23.40 Uhr.

Foto: Landeszentrale für politische Bildung